Klaus Junge: zu wenig Stream, aber gut fuer Abi?

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Hallo Stefan und alle,

Wenn man mit ein wenig HTML und Javascript schon eine Abipruefung machen kann,
wieviel ist dann ein Abi noch Wert?

Naja, es gibt ja diverse neue Schulfaecher, die es "damals" <g> noch nicht gab,
Informatik sowieso, und dann Medienkunde oder wie das heisst....

wichtiger, sich in der modernen Medienwelt zurechtfinden zu koennen als...

letzteres gilt nicht nur seit heute. Das war wohl immer schon so, wenn man
Medien als 'vermittelnde Objekte' versteht. Also auch explizit jene Ton-
täfelchen etc... einschließt. Wenn unsere Altvorderen sich nicht auch so
verhalten hätten, dann hätten wir heute nicht die Möglichkeiten die wir
ganz selbstverständlich nutzen.

Ich hatte hier auch kürzlich einen Praktikanten zu betreuen der sich auf
sein Examen als (Fachoberschul)Lehrer vorbereitet. Bei unseren ausgedehnten
Diskussionen ging es durchaus auch viel um das Für-und-Wider dieser neuen
Medien, auch, ob nicht doch lieber Papier etc.
Sicher, alles hat sein Für-und-Wider. Die neuen Medien benötigen halt Mittel
die noch nicht so ganz Allgemeingut sind und nicht mal eben zwischen Daumen
und Zeigefinger passen.

Im Endeffekt hat der Praktikant den didaktischen Nutzen der Hyperdocs zu
schätzen gelernt, was aber auch nicht heißt, daß er bei seinen Lehrver-
anstaltungen nicht als Mensch präsent und verfügbar sein wird.
Da werden Rechner vermutlich keine Rolle spielen oder nicht einmal
vorhanden sein.
Und, an 'modernen Mitteln' war ihm SelfHTML bald wichtiger als Frontpage.
Letzteres hat er wohl inzwischen auch wieder deinstalliert.

Interessant war auch seine Erkenntnis, daß er mit diesen Hyperdocs unter-
schiedlich strukturierte Menschen 'gleichzeitig' erreichen kann.
Eher spielerisch veranlagte Schüler kann er genauso ansprechen wie die
Systematiker. Und, jeder Schüler ist in der Lage sein eigenes Tempo zu bestimmen.

Um die Tiefe seines Fachwissens macht er sich weniger Gedanken als um seine
Fähigkeiten Informationen adequat rüberzubringen, Interesse zu wecken und
als Mensch dazusein. Noch hat er die Illusion, daß das Lehrersein keine
Einbahnstraße ist, und das klappt auch, wie ich in der Zeit mit ihm gespürt
habe. Wir haben beide gleichermaßen gelernt.

Es kommt wohl tatsächlich nicht so sehr darauf an wie man ein Tag optimal
nutzt, sondern eher auf das was zwischen den Tags steht.

Klaus