Der Martin: Farbnummmern in Beispielen

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Hi,

und tatsächlich ist, wenn man mal Monitore außer Acht lässt, das subtraktive CMYK-Modell das, was uns aus der Natur und Realerfahrung heraus vertrauter sein sollte.

Wodurch?

Naja, schau dich um. So gut wie alles was du an Farben siehst entsteht ausschließlich durch subtraktive Farbmischung. Die gestrichene Wand, die lackierte Lampe, der holzfarbene Tisch...

ja schon, aber wer hat damit direkt zu tun? Und so ausführlich, dass er/sie eine gewisse Vertrautheit dafür entwickelt? Maler, Lackierer, Künstler ... aber sonst? Ich jedenfalls nicht.

Es fällt mir relativ leicht, zwei verschiedene Farben zu betrachten und abzuschätzen, was die additive Mischung in etwa für einen Farbton ergeben müsste.

@edit: Beispiel zum Thema Intuition: Wenn du einen Grundschüler fragst, was man erhält, wenn man Gelb und Blau mischt, sagt dieses Kind - das ist so sicher wie das Amen in der Kirche - Grün. Weil es damit experimentiert hat, reale Erfahrungen gemacht hat.

Hat es? Naja, ich erinnere mich auch, dass wir in der Schule mit Farben rumgepanscht haben. Das war mir immer sehr unangenehm, und ich habe damit verbundene Erfahrungen immer schnell und relativ wirksam wieder verdrängt.

Bist du wirklich der Meinung, dass du additive Mischung verstehst nur weil du die Farbangaben gelesen hast und nicht, weil du aus einer bestimmten Erfahrung heraus einfach weißt, was die additive Mischung der Farben ergibt? Das halte ich für nicht richtig. Dir scheint das vielleicht so, aber letztendlich ist dieses Gefühl nur ein Resultat davon, dass du eben mit additiver Farbmischung sehr bewusst sehr viele Erfahrungen gemacht hast - innerhalb deiner Computerlaufbahn.

Nein ...

Entweder: Ich sehe zwei Farbmuster, kann daraus etwa die RGB-Komponenten abschätzen, sie addieren und bekomme die Farbsumme heraus.
Oder: Ich sehe zwei Farben als numerische Beschreibung ihrer RGB-Komponenten. Die kann ich direkt addieren.

In beiden Fällen kann ich vom numerischen Ergebnis wieder auf die farblich-visuelle Erscheinung schließen.

So long,
 Martin