Lisa: Datenschutz, freie Meinungsäusserung und "Ich habe doch nichts zu verbergen"

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Hallo,

ich las gerade diesen Artikel und dachte so bei mir, wann begreifen die Menschen eigentlich wie wichtig eine relative Anonymität ist. Und schon gar nicht diese exhibitionistische Lebensentblößung auf Facebook&Co.

Sehr oft, viel zu oft, höre ich immer wieder "Ich habe ja nichts zu verbergen". Klingt zwar wie eine Standardredewendung, aber die meinen das ernst. Jeder hat was zu verbergen, sei es bei einer zu kreativen oder nicht vollständigen Steuererklärung, dem eventuellen Versicherungsbetrug bei Gebäude, Hausrat oder Privathaftpflicht, ja sogar Diebstahl (höre oft von überraschend vielen Handwerkern in großen Firmen, die noch oft von alten Zeiten prahlen, was sie da so alles mitgehen haben lassen), Schwarzarbeit, die Liste wäre endlos. Dazu kommen strafrechtlich unproblematische Sachen wie Lügen, Fremdgehen, etc... Selbst von vielen dieser Leute höre ich den Satz.

So, aber selbst wenn jemand noch nie etwas Unrechtes gemacht hat, so kann er doch früher oder später sehr wohl in diese Lage kommen und da er eh dann schon gläsern ist... Hier im aktuellen Fall geht es schlicht um eine Meinungsäußerung (wenn es denn stimmt) die zum Verhängnis wird. Ein andere Fall, der mir bekannt ist, war es ebenso Facebook. Ein Mädchen, dass die Heimreise aus den USA antreten musste, weil sie auf FB andere Reisegründe als beim Einreisevisum eingetragen hatte.

Wo soll das noch hinführen liebe Leute? Solange Ihr (damit meine ich die, die diesen Satz gebrauchen) eure Denkweise nicht ändert und gar kein Interesse habt eure Privatsphäre und privaten Infos mit aller Macht schützen und verteidigen zu wollen, wird es niemals besser, nur schlimmer. Denn glaubt mal nicht, dass die Regierungen nur Facebook auswerten und je mehr die Menschen sich an diesen Missbrauch gewöhnen, umso hemmungsloser nutzen die Regierungen (Nicht nur die Türkei, alle) dies aus. Wacht auf.

lg.