Hallo Michael!
Du hast leider vergessen zu schreiben, welche Alternative Du vorschlägst. Wenn die Mehrheit nicht die moralische Kompetenz besitzt, zu entscheiden was Recht und was Unrecht ist, wer soll das dann tun? Eine moralische Elite wohl, aber wer soll diese bestimmen? Wiederum die manipulierbare Mehrheit? Oder gar die Elite selbst?
Alltag in der DDR war eben gerade _nicht_, daß die manipulierten Massen moralisches Unrecht taten, sondern daß einige Wenige über die Massen bestimmt haben, im guten Glauben (oder zumindest unter dem Vorwand), die Massen vor genau solcher Manipulation zu bewahren.
Meiner Ansicht nach gibt es keine sinnvolle Alterative zur "Herrschaft des Volkes". Wer will sich anmaßen, besser zu wissen als die Mehrheit, was Recht und Unrecht ist? Daß in unserer Demokratie Minderheiten wie z.B. Homosexuelle nicht erbarmungslos untergebuttert werden, beweist doch schon ein gewisses uneigennütziges Gerechtigkeitsempfinden der Massen. Wenn die Mehrheit der Meinung ist, daß Alkohol erlaubt aber Drogen verboten werden müssen, dann soll es eben so sein. Ich glaube, je mehr Menschen an der Gesetzgebung beteiligt werden, um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit für ethische Ausrutscher.
Gruß
Steffen