Swen: Wie alt ist eigentlich die Menschheit? ...

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Moin Jörg

»»  Unsere Zellen und Organe haben alle jeweils eine ihnen zugewiesene Aufgabe zu erfuellen. Und alle tun sie dies weitestgehend ohne aufzumucken und ohne das Beduerfnis mal aus der lebenslaenglichen Routine auszubrechen und einem gemeinsamen Interesse folgend: den Organismus dem sie angehoeren auf Laufen zu halten.

Ich kenne die Bedürfnisse von Zellen und Organen nicht. Ich weiss nur, dass auf auf etwa 3 Geburten eine Fehlgeburt kommt; und dass viele Menschen (wohl auch schon bevor wir unsere Umwelt vergifteten) an mutierenden Zellen starben und sterben. Ich kann da kein gemeinsames lebenserhaltendes Interesse orten. Oder wenn - dann finde ich für mich keinen Sinn darin.

Dem bewusst lebenden Menschen von heute waere das alles ein Greul: keine Freiheit der Entscheidung was man mit seiner Existenz anfangen moechte, nie die Moeglichkeit mal zu neuen Ufern aufzubrechen.

Das kommt darauf an, ob du Freiheit als Gewinn oder als Bedrohung wahrnimmst. ;-) Ich denke, dass viele Menschen sich vor Freiheit(=Zwang zur Entscheidung) fürchten.

Wer bis hierher folgen konnte, der darf sich jetzt mal fragen, wie das Wesen Menschheit, das aus einer Vielzahl solcher kleiner Egoisten besteht, die alle jeweils nur Partikularinteressen vertreten (deren Summe nunmal leider nicht das Gemein-Interesse darstellt) ueberhaupt ueberlebensfaehig sein kann.

Wir sind doch schon heute _eine_ Menschheit, die in (besser: auf) dem gemeinsamen Körper Erde lebt. Und da sich allem Anschein nach in überschaubarer Zeit an dieser Beschränkung nichts wesentliches ändern wird, sind wir sogar verdammt dazu, uns zu überlegen, wie wir überlebensfähig sein/bleiben wollen. Ein Weg liegt IMHO in einem anderen Blickwinkel: Da es offensichtlich ist, dass alle Einheitsideale gescheitert sind, sollten wir uns vielleicht daran machen, Vielfalt in unseren Denkmodellen zuzulassen. Internet ist übrigens der "lebende" Beweis dafür, dass eine ungeheuerliche Zahl von Widersprüchen widerspruchsfrei miteinander existieren können und dass Chaos und Regelwerk sich sinnhaft ergänzen können.
      
Swen