Thomas J.S.: Kein Platz für Homosexuelle in Kirche??

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Hallo Alex!

auch auf die Gefahr hin, dass es jetzt wirklich total Off wird:

Genau für solche öffentliche Gespräche ist die Karegorie "Menschelei" vorhanden.

Oder ist jeder "böse" der etwas Hinterfragt?

"Böse" wird's für mich, wenn unter dem Deckmäntelchen der Forschung versucht wird, statt Anerkennung und Toleranz "Mitleid" zu erzeugen oder Menschen zweiter Klasse zu konstruieren; Stichworte: Genetischer Defekt, vererbt, Einflüsse in der Kindheit, postnatales Trauma.

Das ist aber nicht ausschließliches Problem der Homosexualität, sondern ein generelles, daß  manche Forscher nicht forschen, sondern nur versuchen Beweise für ihre eigenen Theorien zu kreieren. Deshalb ist es berechtigt die Intentionen der Forschung auch zu hinterfragen.
Du hast natürlich recht, wenn du "Mitleid" als unzureichender Umgang bezeichnest, denn es ist leider oft so, daß sich Mitleid nicht als Mitgefühl (was ich als Mitfühlen oder im weiteren als Verständniss für den Anderen verstehe, denn ich kann nur dann mitfühlen wenn ich den anderen verstehe) äußert, sondern als herblassende Bevormundung.

Manchmal glaube ich sogar, diese Wissenschaftler meinen es gar nicht negativ, [...]»»

Ich glaube nicht, daß das so stimmt, im Einzelfall mag es zutreffen, aber dann muss man sich fragen, ob dies nicht nur eben auf falsch verstandene Midleid basiert.

Nur: Ich und viele andere fühlen sich nicht krank! Und beim Gendefekt kommen gewisse Erfahrungen aus der jüngeren deutschen Geschichte hoch.

Ich habe es nie wirklich verstanden was daran krank sein sollte: der eine bevorzungt Mädl, der andere Jungs. Niemand würde behaupten, daß einer der Fisch nicht mag, dafür Käse aber über alles liebt krank sei. Das ist das selbe, als jemand zu mir sagen würde, ich sei krank, weil ich gerade knallrote Haare habe (die Meinung meiner Mutter zählt da nicht! *g*)

Nebenbei: Selbst die Kirche sieht in Schwulen und Lesben ja nicht mehr potentielle Kandidaten für den Scheiterhaufen;

Wenn wir damit anfangen, aufzulisten was die Kirche zu sehen weiss, anstatt das zusehen was sie sehen sollte, haben wir hier für die nächste Monate einiges zu tun.

"ich habe gesündigt in Gedanken, Worte und Taten" -
auf einmal ist aber schwul denken und fühlen keine Sünde mehr, nur
schwulen Sex zu haben ist sichere Eintrittskarte fürs Fegefeuer.
Seltsam, oder?

Nein, es ist nicht seltsam. Es ist krank. Aber dieser Zustand scheint neuerdings großen Anklang in der Kirche zu finden. Wir sollten Mitleid mit solchen Kirchenmänner haben und wir sollten uns nach Kräften bemühen sie zu heilen.

Nichts ist bezeichneneder für diese Krankheit, als die Begründung für das Zölibat mit den Argumenten, daß Gott diesen von seinem Priester verlange. Ich kann mich an keine Stelle in der Biebel erinnern wo Gott sowas verlangt hat (mag aber an meine mangelnde Kentnisse liegen). Welche psychische Difformierungen durch solche erzwungene Maßnamen und durch Einreden von Schuldgefühlen entstehen können, zeigt sich nicht nur in den Selbstmorden von Priester, aber auch in der Inquisition, wo (nebst einigen politisch Interessierten) hauptsächlich geistig gestörte Fanatiker anderes denkende und anders fühlende zu Scharen auf dem Scheiterhaufen barachten. Die Kirche täte gut daran sich mit solchen Tatsachen zu befassen, aber sowas will sie erst gar nicht wahrhaben.
Wahrnehmungsverweigerung ist eine Krankheit.

Kennst du die Arbeiten von Peter Schellenbaum, oder von Kenneth  Dover?

Also: Wer sind diese Herren und was sagen die?

Peter Schellenbaum ist ein deutscher Psychotherapeut und Lehranalytiker.
Autor von bücher wie http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423350679/o/qid=968432044/sr=2-2/028-4215593-3782900 und "Homosexualität im Mann - Eine tiefenpsychologische Studie"
Ich zitiere am besten ihn selbst aus diesem Buch:
"Ich hoffe außerdem, daß beide - Homo- und Heterosexuelle - sich im belebenden Spannungsfeld zwischen Mann und Frau, innerpsychisch und gesellschaftlich, mehr und mehr entfalten können, ohna daß die stärkere Begabung zu Männer- oder Frauenliebe in Frage gestellt, oder beeinträchtigt wird. Mein buch ist ein Plädoyer für die Leibe über Gränzen hinaus, die einem Mann gesetzt wurden oder die er sich selbst setzt."

Es geht im nicht um sexuelle Neigung oder Orientierung, sondern um Begabung! Er untersucht in dem Buch keine Krankheit sondern die Entwicklung einer Begabung. Ein mit beeindruckendem Fachwissen und trotzdem verständlich geschriebenes Buch zum Thema.

Kenneth J. Dover ist Professor an der Corpus Christ College, Oxford und befasst sich mit der antiken griechischen Kultur und Literatur.
Eine seine Bücher handelt von der Homosexualität der antiken Grichen.
http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/1567312217/qid=968433266/sr=1-6/002-2138074-8590459

Das Buch ist außordentlich aufschlußreich, es räumt einige Irrtümer weg und stellt den gesellschaftlichen Umfeld und Akzeptanz der Homosexualität bei den Griechen in Kontext dar. Es ist aber keine Lektüre die man am Vorbeilaufen lesen kann, denn das Buch erläutet die Problematik anhand zahlricher Textbeispeiele (mitunter Platon und Aristoteles aber auch Gerichtsbeschlüse und Gesetzestexte) und baut so ein umfassendes Bild des Umgangs und der Einstellung der Griechen mit und zu Homosexualität.

Ich hoffe, ich konnte dir deine Frage ausreichend beantworten.

Grüße
Thomas

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Kein Platz für Homosexuelle in Kirche??

Roman Sonnleithner
  • menschelei
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    Link Probleme :(

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      Die größten Kritiker der Elche ...

      Eckard
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      Alexander Kleinjung
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    Auch an antiken Orten sind Schwule unerwünscht

    Alexander Kleinjung
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      Thomas J.S.
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        Alexander Kleinjung
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          Thomas J.S.
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              Thomas J.S.
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                Alexander Kleinjung
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