Oliver Huber: Typisierte Links – Auf der Suche nach Meinungen

Liebes Forum,

in HTML existieren nach gängiger Meinung keine sprachinternen Möglichkeiten, typisierte Verweise zu setzen - jedenfalls keine solchen, die die gängigen Browser umsetzen können:

„Alle Verweise in HTML haben den gleichen Aufbau [...]. Das vereinfacht die Syntax, hat aber auch Nachteile: es gibt nämlich keine Verweise für bestimmte Aufgaben.“
(SELFHTML 7.0 [tcfa.htm])

SELFHTML sieht  typisierte Verweise aber ebenfalls als sinnvoll an und rät dem Hypertext-Autor daher folgendes:

„Bei komplexeren Projekten sollten Sie sich überlegen, wie Sie dem Anwender die Vielzahl der Verweise mit unterschiedlicher Bedeutung intuitiv zugänglich machen. Ein sinnvoller Weg ist, den Verweisen kleine Symbolgrafiken voran-zu-stellen [...] Durch aussagekräftige Symbole können Sie dem Anwender sofort signalisieren, um welche Art von Verweis es sich handelt.“
(SELFHTML 7.0 [tcfa.htm])

Daß beim heutigen Stand der Technik solche Umwege zur Typisierung von Links gegangen werden müssen, erstaunt, wenn man sich die programmatischen Anfänge des WWW vor Augen führt. In seinem Aufsatz „Information Management: A Proposal“ von 1989 schreibt Berners-Lee über ein geplantes Informationssystem des Forschungszentrums CERN und erläutert, warum sich das Hypertext-Konzept dafür als besonders nützlich erweisen könnte:

„a "web" of notes with links (like references) between them is far more useful than a fixed hierarchical system. When describing a complex system, many people resort to diagrams with circles and arrows. Circles and arrows leave one free to describe the interrelationships between things in a way that tables, for example, do not. The system we need is like a diagram of circles and arrows, where circles and arrows can stand for anything. [...]
The arrows which links circle A to circle B can mean, for example, that A...
depends on B
is part of B
made B
refers to B
uses B
is an example of B“
(http://www.w3.org/History/1989/proposal.html)

Auch in den ersten Design Issues zu HTML (WC3 1990) wird sich für typisierte Links ausgesprochen, eventuell mit dem voreingestellten Wert untyped für Links, die vom Autor nicht explizit ausgezeichnet worden sind.

Interessanterweise bieten die aktuellen Sprachspezifikationen von HTML tatsächlich Möglichkeiten, bestimmte semantische Zusatzinformationen für Links zu geben:

„ [...] authors may insert links in their documents that express other relationships between resources than simply "activate this link to visit that related resource". Links that express other types of relationships have one or more link types specified in their source anchor. The roles of a link defined by A or LINK are specified via the rel and rev attributes.“
(http://www.w3.org/TR/1998/REC-html40-19980424)

Das Attribut rev eignet sich zur Definition bidirektionaler Links, rel zu einer hierarchischen Typisierung der Beziehung zwischen zwei Knoten. Dies und die möglichen Relationen selbst werden ja in SELFHTML auch beschrieben.

Nun, lange Vorrede - (relativ) kurze Frage(n): Ich beschäftige mich momentan mit Möglichkeiten, Links zu typisieren. Die konkrete technische Realisierung ist hierbei zweitrangig. Ich schaue primär, was für mögliche Vokabulare überhaupt zur Link-Typisierung exisiteren (z.B. die möglichen Werte des rel-Attributs in HTML sind ein solches Vokabular). Meine Frage an euch ist nun: Macht es eurer Meinung nach überhaupt Sinn, Links zu typisieren? Oder glaubt ihr eher, daß solche Etiketten den Lesefluß stören? Wenn ihr typisierte Links prinzipiell gut findet, wie sollten eurer Meinung nach die Etiketten realisiert werden? Durch Symbole (wie etwa auch in SELFHTML), farblich oder durch Mouse-Over-Texte? Was für Link-Typen würdet ihr euch wünchen? Medial (so wie bei Sport1, wo unterschieden wird, ob der Link zu einem Video, einem Interview etc. führt), pragmatisch (etwa der Typ BEISPIEL bei SELFHTML) oder etwas ganz anderes?

Ich vertrete den Standpunkt, daß typisierte Links durchaus zu einem Mehrwert führen können und will dies in einer empirischen Untersuchung zu beweisen versuchen (Soweit man eben der Empirie trauen kann ;-) Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich aber erst dabei, (spontane) Meinungen eines Fachpublikums zu sammeln.

Über Feedback würde ich mich also sehr freuen.

Liebe Grüße

Oli

  1. Hallo Olli!

    Da ich ja ein paar Threads weiter unten versucht habe, Hypertext und Textlinguistik zu thematisieren, fühle ich mich jetzt natürlich in der Pflicht, dir zu antworten. Dazu kommt aber auch ein ehrliches Interesse am Thema.

    in HTML existieren nach gängiger Meinung keine sprachinternen Möglichkeiten, typisierte Verweise zu setzen - jedenfalls keine solchen, die die gängigen Browser umsetzen können:

    Nur mal nebenbei: Es wundert mich sowieso, dass die Unis sich nicht mehr in HTML, Browser und Hypertext werfen. Aber vielleicht weiß ich auch einfach nichts davon. Wenn sich die Informatiker mal mit den Linguisten zusammentun würden und dem Geist vom W3C und Selfhtml folgen würden und dann einen eigenen, firmenunabhängigen Browser, vielleicht sogar mit Editor, entwerfen würden, wäre das eine tolle Sache.

    „Alle Verweise in HTML haben den gleichen Aufbau [...]. Das vereinfacht die Syntax, hat aber auch Nachteile: es gibt nämlich keine Verweise für bestimmte Aufgaben.“
    (SELFHTML 7.0 [tcfa.htm])

    SELFHTML sieht  typisierte Verweise aber ebenfalls als sinnvoll an und rät dem Hypertext-Autor daher folgendes:

    „Bei komplexeren Projekten sollten Sie sich überlegen, wie Sie dem Anwender die Vielzahl der Verweise mit unterschiedlicher Bedeutung intuitiv zugänglich machen. Ein sinnvoller Weg ist, den Verweisen kleine Symbolgrafiken voran-zu-stellen [...] Durch aussagekräftige Symbole können Sie dem Anwender sofort signalisieren, um welche Art von Verweis es sich handelt.“
    (SELFHTML 7.0 [tcfa.htm])

    Ja, das ist ja in Selfhtml mit den Flaggen bei externen Links und dem Auge bei Anzeigebeispielen ganz nett gelöst.

    Daß beim heutigen Stand der Technik solche Umwege zur Typisierung von Links gegangen werden müssen, erstaunt, wenn man sich die programmatischen Anfänge des WWW vor Augen führt.

    Naja, was heißt Umwege? HTML bietet ja die Möglichkeit, multimediale Elemente einzubinden, also auch ikonische Zeichen. Dabei wird die Sprache HTML recht einfach gehalten, das ist doch ein guter Ansatz.
    Außerdem gibt es ja das title-Attribut, dass aber meines Wissens nach nicht alle Browser interpretieren (NN 4.7 auf jeden Fall nicht).

    In seinem Aufsatz „Information Management: A Proposal“ von 1989 schreibt Berners-Lee über ein geplantes Informationssystem des Forschungszentrums CERN und erläutert, warum sich das Hypertext-Konzept dafür als besonders nützlich erweisen könnte:

    „a "web" of notes with links (like references) between them is far more useful than a fixed hierarchical system. When describing a complex system, many people resort to diagrams with circles and arrows. Circles and arrows leave one free to describe the interrelationships between things in a way that tables, for example, do not. The system we need is like a diagram of circles and arrows, where circles and arrows can stand for anything. [...]
    The arrows which links circle A to circle B can mean, for example, that A...
    depends on B
    is part of B
    made B
    refers to B
    uses B
    is an example of B“
    (http://www.w3.org/History/1989/proposal.html)

    Auch in den ersten Design Issues zu HTML (WC3 1990) wird sich für typisierte Links ausgesprochen, eventuell mit dem voreingestellten Wert untyped für Links, die vom Autor nicht explizit ausgezeichnet worden sind.

    Interessanterweise bieten die aktuellen Sprachspezifikationen von HTML tatsächlich Möglichkeiten, bestimmte semantische Zusatzinformationen für Links zu geben:

    „ [...] authors may insert links in their documents that express other relationships between resources than simply "activate this link to visit that related resource". Links that express other types of relationships have one or more link types specified in their source anchor. The roles of a link defined by A or LINK are specified via the rel and rev attributes.“
    (http://www.w3.org/TR/1998/REC-html40-19980424)

    Das Attribut rev eignet sich zur Definition bidirektionaler Links, rel zu einer hierarchischen Typisierung der Beziehung zwischen zwei Knoten. Dies und die möglichen Relationen selbst werden ja in SELFHTML auch beschrieben.

    Ja, leider wird das ja auch noch nicht entsprechend von den Browsern umgesetzt.

    Nun, lange Vorrede - (relativ) kurze Frage(n): Ich beschäftige mich momentan mit Möglichkeiten, Links zu typisieren. Die konkrete technische Realisierung ist hierbei zweitrangig. Ich schaue primär, was für mögliche Vokabulare überhaupt zur Link-Typisierung exisiteren (z.B. die möglichen Werte des rel-Attributs in HTML sind ein solches Vokabular). Meine Frage an euch ist nun: Macht es eurer Meinung nach überhaupt Sinn, Links zu typisieren?

    Ich vermute schon. Die Beziehungen von Link zu Zielknoten können ja vielfältig sein. Es kann weiterführende Information sein oder Hintergrundwissen. Die Sprache des Ziels kann interessant sein. Außerdem kann man zumindest mal überlegen, ob es Sinn macht (vielleicht macht es das aber nicht), nach Beziehungen zu schauen, wie sie zwischen Haupt- und Nebensatz bestehen, also etwas kausal, konzessiv, temporal, etc.

    Auch Beschreibungen wie Teil-Ganzes-Beziehungen könnten hilfreich sein. Wenn in einem Text über HTML der Link "SGML" auftaucht, geht er in Richtung Überkonzept, umgekehrt ginge er in Richtung Teilmenge.

    Oder glaubt ihr eher, daß solche Etiketten den Lesefluß stören?

    Wenn jedes dritte Wort ein Link ist mit einem ausführlichen title-Fenster, ist es gut möglich, dass das kontraproduktiv wirkt.

    Wenn ihr typisierte Links prinzipiell gut findet, wie sollten eurer Meinung nach die Etiketten realisiert werden? Durch Symbole (wie etwa auch in SELFHTML), farblich oder durch Mouse-Over-Texte? Was für Link-Typen würdet ihr euch wünchen? Medial (so wie bei Sport1, wo unterschieden wird, ob der Link zu einem Video, einem Interview etc. führt), pragmatisch (etwa der Typ BEISPIEL bei SELFHTML) oder etwas ganz anderes?

    Tod und Verderben den Mouse-Over-Texten, wenn damit die unrechtmäßige Enteignung der Statuszeile durch JavaScript gemeint ist.
    Die Symbole in Selfthtml sind hervorragend, intuitiv und zweckgerecht. Wenn man sich vielleicht ein bisschen an Millers "The magical number 7 plus/minus 2" hält und bedenkt, dass der RAM-Speicher des Menschen wohl nur soviele "chunks" gleichzeitig verwalten kann, sollte man es nicht übertreiben mit den Icons, sondern auch noch title-Attribute setzen. Und wenn der Browser sich auch noch beteiligt, indem er was Tolles mit rel und rev und so macht, gibt es schon ein drittes System für bestimmte Aufgaben (meinetwegen Rückverweis aus Fußnoten).

    Also, viele Grüße, Pascal

    1. Tod und Verderben den Mouse-Over-Texten, wenn damit die unrechtmäßige Enteignung der Statuszeile durch JavaScript gemeint ist.
      Die Symbole in Selfthtml sind hervorragend, intuitiv und zweckgerecht. Wenn man sich vielleicht ein bisschen an Millers "The magical number 7 plus/minus 2" hält und bedenkt, dass der RAM-Speicher des Menschen wohl nur soviele "chunks" gleichzeitig verwalten kann, sollte man es nicht übertreiben mit den Icons, sondern auch noch title-Attribute setzen.

      Wo ich gerade wieder auf kommdesign.de stöbere, habe ich dort "natürlich" auch etwas zu dieser angeblichen Zahl gefunden: http://www.kommdesign.de/texte/gedaechtnisspanne.htm

      Zusammengefaßt: Wenn schlechte Umstände zusammenkommen, dann bleiben von den sieben Informationseinheiten keine übrig, sondern der Mensch ist überfordert, das zu behalten, was er eigenlich wollte.

      Und wenn der Browser sich auch noch beteiligt, indem er was Tolles mit rel und rev und so macht, gibt es schon ein drittes System für bestimmte Aufgaben (meinetwegen Rückverweis aus Fußnoten).

      Ähm, ich denke, alle Browser beherrschen diese Funktion. Sie heißt "Zurück-Taste" oder "Back-Button" und führt auf die Seite(n) zurück, die man vorher angeschaut hat. Vermutlich deshalb wird sich <link> auch in Zukunft nie durchsetzen als Methode, seine Seiten mit einem übergreifenden Link-Netzwerk zu versehen.

      Also, viele Grüße, Pascal

      - Sven Rautenberg

    2. Hi Pascal,

      Da ich ja ein paar Threads weiter unten versucht habe, Hypertext und Textlinguistik zu thematisieren, fühle ich mich jetzt natürlich in der Pflicht, dir zu antworten. Dazu kommt aber auch ein ehrliches Interesse am Thema.

      Pflicht und Kür, hab Deinen angesprochenen Beitrag auch gerade gelesen. Vielleicht würde tatsächlich eine Kategorie "Theorie" Sinn machen, wobei nach meiner Definition das ganze auch in Richtung "Programmiertechnik" als Subject gehen könnte.

      Nur mal nebenbei: Es wundert mich sowieso, dass die Unis sich nicht mehr in HTML, Browser und Hypertext werfen. Aber vielleicht weiß ich auch einfach nichts davon. Wenn sich die Informatiker mal mit den Linguisten zusammentun würden und dem Geist vom W3C und Selfhtml folgen würden und dann einen eigenen, firmenunabhängigen Browser, vielleicht sogar mit Editor, entwerfen würden, wäre das eine tolle Sache.

      Ich glaub, so ein paar Dinge sind da schon am laufen. Ich weiß zum Beispiel von meinem Nebenfach-Institut, den Computerlinguisten der Uni München, daß die sich so richtig auf die automatische Textextraktion aus Hypertexten gestürzt haben ...

      Naja, was heißt Umwege? HTML bietet ja die Möglichkeit, multimediale Elemente einzubinden, also auch ikonische Zeichen. Dabei wird die Sprache HTML recht einfach gehalten, das ist doch ein guter Ansatz.

      Hm, ich definiere es deshalb als Umweg, weil die Bilder ja nicht primär zur Typisierung von Links ausgezeichnte sind. Eine sprachinterne Lösung wäre für mich ein eigenes Typ-Attribut mit kontrolliertem Vokabular.

      Ich vermute schon. Die Beziehungen von Link zu Zielknoten können ja vielfältig sein. Es kann weiterführende Information sein oder Hintergrundwissen. Die Sprache des Ziels kann interessant sein. Außerdem kann man zumindest mal überlegen, ob es Sinn macht (vielleicht macht es das aber nicht), nach Beziehungen zu schauen, wie sie zwischen Haupt- und Nebensatz bestehen, also etwas kausal, konzessiv, temporal, etc.

      Du deutest es bereits an: Das Hauptproblem ist, daß die Beziehungen so unglaublich vielfälltig sein können: semantisch, rhetorisch, medial, bezogen auf Sprachwechsel, zeitlich (update etc.) und so weiter. Ich versuche daher in Versuchen herauszufinden, welchen Zusatzinformation bei Links dem Leser wirklich weiterhilft. Ergebnis ist noch so richtig offen ...

      Auch Beschreibungen wie Teil-Ganzes-Beziehungen könnten hilfreich sein. Wenn in einem Text über HTML der Link "SGML" auftaucht, geht er in Richtung Überkonzept, umgekehrt ginge er in Richtung Teilmenge.

      Da kau ich auch grad drauf rum, in einer anderen Antwort hatte ich bereits geschrieben, daß solche Beziehungen ja eher was mit semantischen Netzwerken zu tun haben. Ich möchte aber mehr rhetorische Beziehung beschreiben. Inwieweit die beiden Ebenen aber ineinander gehen, nun ja, Hirnschmalz und Versuche ;-)

      Tod und Verderben den Mouse-Over-Texten, wenn damit die unrechtmäßige Enteignung der Statuszeile durch JavaScript gemeint ist.

      ;-) nein, tu mir nix. die statuszeile bleibt sauber ...

      Die Symbole in Selfthtml sind hervorragend, intuitiv und zweckgerecht. Wenn man sich vielleicht ein bisschen an Millers "The magical number 7 plus/minus 2" hält und bedenkt, dass der RAM-Speicher des Menschen wohl nur soviele "chunks" gleichzeitig verwalten kann, sollte man es nicht übertreiben mit den Icons, sondern auch noch title-Attribute setzen. Und wenn der Browser sich auch noch beteiligt, indem er was Tolles mit rel und rev und so macht, gibt es schon ein drittes System für bestimmte Aufgaben (meinetwegen Rückverweis aus Fußnoten).

      Ja, mein Vorschlag wird letzendlich wohl auch eine Zahl kleiner zehn an Linktypen sein. Weitere Spezifierzungen dürften weltfremd und leserunfreundlich sein ...

      Schönes WE

      Oli

  2. Hallo,

    zuerst einmal Danke für Deine spannende Vorrede ;-)

    Eine Projektbezogene typsierung von Links macht natürlich zuerst einmal nur dann Sinn, wenn genug kategorisierbare verlinkbare "Substanz" vorhanden ist. Auch müssen diese "Kategorieren" für die Leser sofort einleuchtend sein, und zwar schon bevor sie den ganzen entsprechenden Inhalt aufgenommen haben. (...und sich dann quasie nur Rückwärts das System erklären können....) Erwartet man eine mit der Materie vertrauten Lesegruppe, so kann man da natürlich schon etwas großzügiger sein.

    Auch wenn Du die Technik selber erst einmal aussen vorgelassen hast, sollte bei Verwendung von Symbolen (mein Favorit bei Textlinks) darauf geachtet werden, das die entsprechenden Icon möglichst selbstredend sind. (Es ist im Internet ziemlich dämlich, immer zu einer Legende scrollen zu müssen um die noch soweit durchdachte Farbsystematik zu verstehen ;-) )

    Auch sollte man der Versuchung einer zu weit gehenden Unterteilung widerstehen, aber das sind ja auch schon fast wieder technische Aspekte.

    Übrigens findet man "auch" außerhalb von selfhtml ;-) eine schon langsam Standart werdenen Typisierung von Links. Für Links, die aus einer "Site" herausführen und einer, die innerhalb der Site bleiben. Meistens mit einem kleinen Pfeil der "innerhalb" eines Rechteckes bleibt (interner Sitelink) und ein Pfeil, der aus dem Rechteck rausbricht (externer), manchmal noch einen dritten: ein Pfeil, der aus einem Rechteck in ein zweites führt (externer link der ein neues Fenster öffnet....).... Diese Symbole sind meistens so groß wie die Schrift und stören den Lesefluß kaum. (finde ich)

    Chräcker

    http://www.Stempelgeheimnis.de

    1. Hi,

      zuerst einmal Danke für Deine spannende Vorrede ;-)

      bereits erwähnt, bin doch kein Freund langer Worte ;-)

      Auch wenn Du die Technik selber erst einmal aussen vorgelassen hast, sollte bei Verwendung von Symbolen (mein Favorit bei Textlinks) darauf geachtet werden, das die entsprechenden Icon möglichst selbstredend sind. (Es ist im Internet ziemlich dämlich, immer zu einer Legende scrollen zu müssen um die noch soweit durchdachte Farbsystematik zu verstehen ;-) )

      Völlig richtig, eventuell könnte man (je nach technischer Realisierung) ja noch mit flankierenden Mouse-Over-Geschichten arbeiten, die dann die Definition enthalten, damit wäre die Legende überflüssig.

      Auch sollte man der Versuchung einer zu weit gehenden Unterteilung widerstehen, aber das sind ja auch schon fast wieder technische Aspekte.

      Ja, sobald die Anzahl zweistellig wird, dürfte das ganze wohl nach hinten los gehen - will sagen, der Leser ist gestreßt und surft weiter zu bild.de ...

      Übrigens findet man "auch" außerhalb von selfhtml ;-) eine schon langsam Standart werdenen Typisierung von Links. Für Links, die aus einer "Site" herausführen und einer, die innerhalb der Site bleiben. Meistens mit einem kleinen Pfeil der "innerhalb" eines Rechteckes bleibt (interner Sitelink) und ein Pfeil, der aus dem Rechteck rausbricht (externer), manchmal noch einen dritten: ein Pfeil, der aus einem Rechteck in ein zweites führt (externer link der ein neues Fenster öffnet....).... Diese Symbole sind meistens so groß wie die Schrift und stören den Lesefluß kaum. (finde ich)

      Ah ja, hatte ich bis jetzt auch ab und zu gesehen, dachte aber nicht, daß sich dies bereits zu einem Standard entwickelt, merci.

      Gruß

      Oli

      1. Hallo,

        Ah ja, hatte ich bis jetzt auch ab und zu gesehen, dachte aber
        nicht, daß sich dies bereits zu einem Standard entwickelt, merci.

        nur der Wortdefinition wegen. Der für mich wichtigste Standart ist nicht die "tag-bedeutungsvorgabe" eiens wie auch immer zusammengesetztes Gremiums, sondern das, was sich letztendlich "zusammengenommen" das Volk wünscht, was es benutzt und was sich sinnreich durchsetzt und praktikabel erscheint. In diesem Sinne könnten diese Icons "Standard" werden, zusammengebastelt freilich mit "altem herkömmlichen" html-Tags bzw css-Definitionen....

        Chräcker

  3. Hallo, Oli!

    Während deiner Einleitung fragte ich mich die ganze Zeit: "Worauf will er hinaus? Will er das <a> abschaffen oder irgendwie ergänzen?". Auf diesen Ansatz hätte ich deutlich geantwortet: Es ist technisch absolut unsinnig, verschiedene Arten von Links zu haben, denn auf rein technischer Ebene gibt es ja keine Bedeutungen - die fügt erst der Mensch hinzu. Technisch führt ein Link zu etwas anderem, was sich auf gleiche Weise (hier: meist per HTTP) erreichen und abrufen läßt.

    Was aber deine wirkliche Frage angeht: Die Typisierung von Links hängt immer ganz vom Kontext ab. ;)

    Beispiele:
    Ich finde es ganz entscheidend, daß bei einem Link beisteht, ob er auf eine weitere Seite des aktuell angezeigten Projekts verweist, oder auf eine externe Seite. Das _kann_ mit einem Piktogramm verdeutlicht werden, oder dadurch, daß die externen Links in einer entsprechenden Liste stehen (z.B. bei spiegel.de in einem grauen Kasten), oder es reicht schon, wenn die verlinkte URL in der Statuszeile angezeigt wird. Ich achte auf sowas (und deshalb ist es, auch wenn noch so gut gemeint, böse, wenn die Seite da drin rumpfuscht).

    Wenn einzelne Worte eines Textes mit einem Glossar verlinkt sind, dann scheint mir hilfreich, diese Links besonders zu kennzeichnen. Die üblichen internen Links im Internet führen nach meiner Gewohnheit zu anderen Seiten mit ähnlichem Aufbau. Ein Glossar ist aber eher ein Dokument, welches zwar einen Begriff klärt, aber keine weiterführenden Informationen bietet.

    Typisierung kann auch (wie zuerst schon erwähnt) durch die Positionierung der Links geschehen, z.B. durch die Anordnung in einem Menü. Dadurch ist klar, daß dort nur Links auftauchen, die zu anderen _internen_ Seiten mit anderen Themen verweisen. Die Themen werden durch den Menütext umrissen.

    Macht es Sinn, Links zu typisieren? Man sollte es nicht übertreiben. Das, was du suchst, nämlich eine möglichst vollständige Liste aller möglichen Typen, wäre niemals vollständig, unheimlich umfangreich und doch meist unzutreffend, weil es so viele verschiedene Bedeutungen gibt, warum ein Link gesetzt wurde.

    Ich stimme dir durchaus zu, daß typisierte Links zu Mehrwert führen können. Das hängt aber stark davon ab, wie die Typisierung denn durchgeführt wird, und ob sie nicht ohnehin selbsterklärend ist.

    Links stören, egal ob typisiert oder nicht, auf jeden Fall den Lesefluß. Es ist besser, Links aus dem Fließtext herauszuhalten, denn damit die Links überhaupt entdeckt werden, müssen sie anders als der Fließtext formatiert sein (der Standard "blau unterstrichen" als krassestes Beispiel), und das lenkt ganz automatisch die Aufmerksamkeit auf die verlinkten Worte. Da ist es dann schon besser, stattdessen lieber ein kleines Piktogramm ans Wort zu stellen und zu verlinken - das ist unauffälliger (solange es nicht blinkt ;) ). Nur wenn die Textaussage ohnehin hervorgehoben werden soll, bietet es sich an, einen Link draufzusetzen. Aber auch dabei kann viel falschgemacht werden. Abschreckende Beispiele gibts hier: http://www.kommdesign.de/galerie/index.htm#Links (Und nett zu lesen sind die Geschichtchen dort auch noch. :) )

    Ein sehr guter Text zum Thema Linkgestaltung ist dort auch auf der Webseite: http://www.kommdesign.de/texte/link_design1.htm und http://www.kommdesign.de/texte/link_design2.htm. Sehr lesenswert, nicht nur für Typisierte-Links-Untersucher.

    - Sven Rautenberg

    1. Hallo Sven,

      Während deiner Einleitung fragte ich mich die ganze Zeit: "Worauf will er hinaus?

      ;-)
      dabei bin ich doch ein freund der kurzen worte ...

      Macht es Sinn, Links zu typisieren? Man sollte es nicht übertreiben. Das, was du suchst, nämlich eine möglichst vollständige Liste aller möglichen Typen, wäre niemals vollständig, unheimlich umfangreich und doch meist unzutreffend, weil es so viele verschiedene Bedeutungen gibt, warum ein Link gesetzt wurde.

      Das ist eben die große Frage: Eventuell wäre es doch möglich, hier eine pragmatische Lösung zu finden. Mir schwebt da eine kleine Zahl ( < 10) allgemeiner Typen vor, die trotz ihrer allgemeine Natur noch Aussagekraft haben. Typen wie "Beispiel", "Begriffsdefinition" etc. (richtig, viel weiter bin ich da auch noch nicht ;-)
      Imho würde es durchaus Sinn machen, wenn irgendwann einmal, nach ausführlichen Diskussionen, vom W3C eine Empfehlung für Link-Typen ausgesprochen würde, die Informationsdesignern dann als Grundlage dienen könnte. Flankiert könnte dies durch eine allgemeine Emfehlung für Icons werden, welche jedem Linktyp zur Seite gestellt werden.
      Man kann freilich einwenden, daß soche unabhängigen, in größerem Stil bereits unterstützte Typ-Vokabularien bereits existieren - etwa das Dublin Core oder eben auch die Werte des rel-Attributs bei HTML -, diese Relationstypen sind aber eher für die Beschreibung von Relationen zwischen ganzen Hypertext-Knoten nützlich; weniger für die Beschreibung der Verlinkung von Resourcen (also auch Teile von Knoten, Bildern etc.). Auch erinnern mich die Relationen eher an Kanten-Typen in semantischen Netzwerken, denn an rhetorische Relationen. Mir schweben aber Relationen vor, die die Rhetorik von Lesepfaden in Hypertexten beschreiben, weniger die semantische Struktur der Hypertext-Basis - wobei sich diese beiden Dimensionen freilich gegenseitig positiv beeinflussen können, etwa "Spezialisierung" für die Relation zwischen Knoten, die die Sprachen "SGML", "HTML" und "XML" beschreiben.

      Links stören, egal ob typisiert oder nicht, auf jeden Fall den Lesefluß. Es ist besser, Links aus dem Fließtext herauszuhalten, denn damit die Links überhaupt entdeckt werden, müssen sie anders als der Fließtext formatiert sein (der Standard "blau unterstrichen" als krassestes Beispiel), und das lenkt ganz automatisch die Aufmerksamkeit auf die verlinkten Worte. Da ist es dann schon besser, stattdessen lieber ein kleines Piktogramm ans Wort zu stellen und zu verlinken - das ist unauffälliger (solange es nicht blinkt ;) ).

      Das ist auch meine Meinung, ein schöner Satz hierzu ist (ich weiß leider nicht mehr, von wem ;-): "Links geben Antworten auf nicht gestellte Fragen." Daher sollten sich diese Antworten nicht zu stark aufdrängen ...

      Nun denn, schönes Rest-WE

      Oli

  4. Hallo Olver,

    Kurze Zusammenfassung was typisierte Links angeht:
    Es gibt bereits typisierte Linkarten

    1)  <link rel="" rev=""> mit den möglichen Werten und dokumentübergreifender wirkung auf die Meta-Ebene, jedoch beziehen sich diese Links nur auf den strukturellen Zusammnhang des Dokumentes. Aber vor allem diese Typen verweisen nur auf Hypertextdokumente.

    2)Dann gibt es die "normalen" Links per <a> Dabei ist <a> schon auf zwei Arten typisiert:
    ersten durch target=""
    zweitens durch die optische Auszeichnung link,visited,aktiv (und jetzt auch hover)

    1. es gibt dann auch noch longdesc="" als Linktyp.

    Meine Frage an euch ist nun: Macht es eurer Meinung nach überhaupt Sinn, Links zu typisieren?

    Ja und Nein.
    Es ergibt Sinn links zu Typisieren, aber ich sehe das Problem darin, dass
    a) es erst die Link-Typen definiert werden müssen, so wie es beim <link> schon einige Typen gibt, wobei diese Links ja die alte Struktur des Geschriebenen folgen und 'exterm' lineal sind, sie suggerieren praktisch die Aufbau einer linealen Dukumentenstruktur b) diese Typen können immer nur einen bestimmten Stand in der Entwicklung wiederspiegeln (vielleich reichen die Linkstypen in paar Jahren nicht mehr aus), also es müsste eine Möglichkeit geben die Typen zu erweitern, ohne dabei die Struktur zu gefährden.
    c) sich die verschiedene Typisierungsarten überschneiden können, für solche fälle gibt es bisher auch keine "Verhaltensmuster"

    Oder glaubt ihr eher, daß solche Etiketten den Lesefluß stören? Wenn ihr typisierte Links prinzipiell gut findet, wie sollten eurer Meinung nach die Etiketten realisiert werden? Durch Symbole (wie etwa auch in SELFHTML), farblich oder durch Mouse-Over-Texte? Was für Link-Typen würdet ihr euch wünchen? Medial (so wie bei Sport1, wo unterschieden wird, ob der Link zu einem Video, einem Interview etc. führt), pragmatisch (etwa der Typ BEISPIEL bei SELFHTML) oder etwas ganz anderes?

    Grafik, also Symbole halte ich für die Typisierung ungeeignet.
    Symbole ändern sich sehr schnell, nicht nur was das Erscheinungsbild betrifft, aber auch die Bedeutung wandelt sich (das habe ich kurz in meinem Artikel umrissen)
    Die bereits bestehende Möglichkeit (link,visited, ...) beruht auch nur auf die Konvention, dass diese Arten von Links ausgezeichnet werden sollen. Das 'wie' ist dabei völlig willkürlich.

    Ich bin deiner Meinung, dass typisierte Links einen Mehrwert haben, jedoch, es stellt sich eben die Frage welche Linktypen sich man wünscht.
    Einfache unterscheidung wäre:

    1. dokument interne Links (diese könnten ja auch durch <link> und Ankers oder longdesc="" realisiert werden
    2. dokument externe links, auf 'Fremde' Ziele.

    Aber sowohl beim ersten als auch beim zweiten stellt sich die Frage, welche Arten von Ziel ist es, also nach Art des verlinkten Mediums.
    Dann nach dem semantischen Bezug vom Linkquelle und Linkziel.
    Tja ..und so könnte man noch weitermachen.

    Ich vertrete den Standpunkt, daß typisierte Links durchaus zu einem Mehrwert führen können und will dies in einer empirischen Untersuchung zu beweisen versuchen (Soweit man eben der Empirie trauen kann ;-)

    oh..probieren geht doch über studieren! ;-) (zumindest manchmal sollte es so sein)

    Schöne Grüße
    Thomas