Hallo Kristian und Forum,
Alles Gute zum Frauentag.
Dankeschön. :o)
Frauen, ihr seid befreit!
Wovon? Das ist die interessante Frage, Leute. Gestern erst fand ich im Spiegel ein hochinteressantes Dossier über Schröderchens Wahlversprechen und was denn bis jetzt daraus geworden sei (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,179261,00.html - für die, die's interessiert). Innerhalb dieses Dossiers findet sich ein Artikel über die Frauenpolitik, nämlich hier: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,179268,00.html. Da wird viel erzählt darüber, wie Frauen im Beruf immer noch benachteiligt werden, etc. etc. etc. - wir können's ja langsam singen, nicht wahr? Und dann steht, neben dem Absatz über Frauen in der Wissenschaft, dieses Bild:
<img src="http://wwnw.de/stonie/img/spiegel_mutter.jpg" border=0 alt="">
Es ist also ein Langzeitziel (wessen - der Regierung Schröder?), dass Frauen von der "Mutterrolle" befreit werden sollen. Toll, echt! Für wie blöde halten diese Leute die Frauen?
Emanzipation, Ihr Lieben, heisst nicht etwa ausschliesslich, Frauen müssten alles machen dürfen, was Männer mit der grössten Selbstverständlichkeit schon immer getan haben; die Emanzipation soll meiner Ansicht nach aus den Frauen keine "Männer mit Brüsten" machen, wie mir so sehr viele Artikel weismachen wollen. Sie will erreichen, dass Frauen genausoviel wert sind wie Männer - und das in jeder Beziehung.
Selbstverständlich sollte hier sein, ganz klar, dass Frauen, die einen Beruf ausüben wollen, dies auch ohne Einschränkung tun können müssen - sie dürfen weder aufgrund ihres Geschlechts als minderwertig betrachtet noch schlechter bezahlt werden als Männer, die dieselbe Arbeit tun, ganz klar. Das ist ein Politikum, über das immer wieder heftig gestritten wird und ein Ziel, das sicher, allen männlichen Einwänden zum Trotz noch erreicht werden muss. Aber die Damen und Herren Politiker sind sich darüber wenigstens klar.
Was kaum jemand in Betracht zieht, ist, dass es Frauen gibt, die von der Mutterrolle gar nicht befreit werden wollen und deren einziges Streben es ist, dass ihr Beitrag zum Erfolg der deutschen Volkswirtschaft _anerkannt_ wird. Es gibt sie tatsächlich, die Frauen, die ihre biologischen Funktionen nicht schamhaft verbergen oder unterdrücken sondern eine Schwangerschaft und das Mutterdasein mit einem Freudenschrei begrüssen und in diesem Dasein weit mehr Sinn sehen als in der Schufterei für die Mehrung des Gewinns einer mehr oder weniger grossen Firma und das Anwachsen des eigenen Kontos. Ich kenne welche, tatsächlich.
Es gibt auch Frauen, die frauenspezifische Berufe ergreifen (Kindergärtnerin, Lehrerin, Krankenschwester, etc. etc.), die himmelschreiend unterbezahlt sind und trotzdem glücklich mit dem, was sie machen, weil sie darauf pfeifen, ob diese Berufe "Frauenberufe" sind und ihre Sache gern tun, weil sie ihnen gefällt - so gut gefällt, dass sie sogar die extrem ungerechte Bezahlung aushalten.
Und für diese Frauen, die eben anerkannte Frauen und keine nachgemachten Männer sein wollen, schreibe ich diesen Beitrag. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass diese Frauen mehr Anerkennung bekommen, besser bezahlt werden, bessere Arbeitsbedingungen bekommen und es endlich nicht mehr als Selbstverständlichkeit angesehen wird, dass Frauen sich krumm und schief schuften, nur weil sie den Beruf, den sie haben, gut finden. Ich möchte, dass Mütter und Nur-Hausfrauen endlich nicht mehr lächerlich gemacht werden, nur weil die Arbeit, die sie tun, intelektuell nicht unmässig anspruchsvoll ist. Auch eine Hausfrau und Mutter kann gebildet sein, kann durchaus anspruchsvolle Interessen haben und muss nicht das "kleine Dummerle" sein, zu dem sie oft genug herabgewürdigt wird. Ich hab's einfach dick, dass ich von Dingen befreit werden soll, nur weil die Mehrheit der lieben Mitmenschen Witze über diese Dinge macht! Ich will, verdammt nochmal, dass diese Tröpfe endlich aufhören, ihre blöden Witze zu machen und mal ernst nehmen, was die Frauen, von denen ich hier rede, eigentlich für die Gesellschaft tun.
Es ist Frauentag - ruft mal euere Mütter an und führt ein gutes Gespräch mit ihnen. Geht mal in ein Krankenhaus und bedankt euch bei den Krankenschwestern, ohne die die Damen und Herren Mediziner aussähen wie wunde Finger. Geht mal in ein Altenheim und bedankt euch bei den Leuten, die sich um Menschen kümmern, die von ihrer eigenen Familie nicht betreut werden können - aus welchem Grund auch immer.
Ja - schönen Frauentag uns allen!
File Griese,
Stonie