Hallo Bio!
Nun, was auch immer Du mit Deinem Posting sagen wolltest; Meg hat davon gesprochen, Frauen müssten sich von "Bildern befreien", die benutzt würden, um Frauen lächerlich zu machen.
Und da hat sie recht. Wie diese Befreiung aussieht, steht ja auf einem anderen Blatt. Was ich dir sagen wollte, war, dass wir (also Meg und ich) über die Bilder reden, die in den Köpfen der Menschen (Männer, Frauen, Kinder) von Frauen existieren. Und das ist oft genug jammervoll. Über die Bilder, die von Männern bestehen, sprachen wir in diesem Fall nicht - das war's, was ich dir hatte sagen wollen, denn ich sah schon wieder diese müssigen (und langweiligen) "alle sind gemein zu mir - zu mir sind sie viel gemeiner"-Kindergartendiskussionen auf uns zurauschen, die wir gerade in bezug auf Emanzipation hier schon öfter hatten. Sei so lieb, nimm's nicht persönlich, ok?
Das Erdenken von Bildern wird sich auch nicht verbieten lassen. Demzufolge weiss ich nicht, was Frauen tun sollten, um sich von "den Bildern" zu befreien, außer, sich nicht darum zu kümmern, was andere sagen; ich z.B. muß hier auch die ganze Zeit gegen Bilder ("Bio hat keine Ahnung, weil er manchmal etwas zu Themen, von denen er keine Ahnung hat, sagt" - "Bio antwortet immer ganz unsensibel in Emanzipations-Threads, er ist ein mieser Macho mit Kindergartenniveau") ankämpfen ;-) Zum Glück funzt es eigentlich ganz gut.
Wobei zu sagen sei, dass Biolein oft immens ungeschickt ist und versucht, vom Thema abzulenken - entweder bewusst, oder weil er nicht versteht, dass (in diesem konkreten Fall) blöde Witze über Frauen und blöde Witze über Männer zwei völlig verschiedene Dinge sind, deren "Zielgruppe" eine sehr unterschiedliche Sensiblitätsschwelle haben und die folglicherweise besser getrennt betrachtet werden. Männer und Frauen sind zwar das Gleiche (also Menschen) aber bestimmt nicht Dasselbe. Das ist ein Faktum, dass Menschen langsam mal zu verstehen und zu akzeptieren anfangen müssen.
Also, IMHO müssen alle unter diesen Bildern leiden. Ich sehe eigentlich keinen Grund, warum Frauen überparitätisch stark Ziel irgendwelcher Bilder sein sollten. Mir fällt jetzt gerade auch kein "Bild" ein, daß für eine Frau Anlaß sein könnte, sich irgendwie eingeschränkt zu fühlen;
oh - frag' die Frauen hier im Forum, sie werden dir jederzeit gern welche nennen; vom "Heimchen am Herd" bis zum "Dummchen am Schreibtisch". Es ist tatsächlich streckenweise schwer, anderen Menschen klarzumachen, dass eine Frau kompetent, intelligent und noch vieles mehr sein kann (was sie nicht sein _muss_). Manchmal ist es ein bisschen ermüdend - erinnere dich an den Thread, den wir mal in der Lounge hatten und schau' dir den Witz an, der weiter oben gepostet worden ist. Beides enthält Aussagen über Frauen, die doch etwas peinsam sind und Stereotypen enthalten, die ich auf mich nicht angewandt sehen möchte (obwohl ich über die Witze herzlich lachen kann, verbiestert bin ich ja nicht gelle?).
nun gut, solange Frauen in Talk-Shows mit Thema "Ich bin eine Schlampe" auftreten, mag es Klischees geben, daß alle Frauen mit Hot Pants Schlampen sind - genau so gibt es aber doch Klischees, nach denen alle E-Techniker Karo-Hemden tragen und langweilig sind oder alle jungen Türken mit Namen Ali glauben, jede Frau ins Bett zu kriegen. (Diese Bilder habe ich aus meinem vormittäglichen Talkshowkonsum konstruiert)
Tröpfe und Selbstdarsteller sterben leider nicht aus - und dass die gewisse Bilder stützen, ist auch klar. Guck' dir den Krempel einfach nicht an - mein Rat. ;o)
Wenn ich mich nicht irre, helfen Klischees nach neuesten sozialpsychologischen Erkenntnissen sogar erheblich bei der Orientierung innerhalb der (immer grösseren, unüberschaubareren) Gesellschaft - von daher dürfte auch der Kampf gegen die Existenz von Klischees ziemlich aussichtslos sein.
Richtig - und solange das nicht in echte Vorurteile ausartet, geht's ja grade noch an. Aber jeder intelligente Mensch sollte meiner Ansicht nach Stereotypen vermeiden, wenn es sich irgend einrichten lässt und versuchen, Menschen als Menschen zu sehen und nicht als Angehörige bestimmter Gruppen (Mann/Frau/Schwarzer/Weisser/Katholik/Evangele/etc.).
Im übrigen habe ich Dein Posting gelesen, und wir sind 100%ig einer Meinung. Ich würde nie sagen, daß "Kinder bändigen" einfach sei, und natürlich auch keine Mutter als kleines Dummerle bezeichnen... unter anderem bin ich auch für Kinder bekommen.
Das ehrt dich und freut mich. :o)
Natürlich wäre es schön, wenn es für jedes Kind einen Platz im Kindergarten gäbe, wenngleich ich auch der Meinung bin, daß nichts die Mutter ersetzen kann, und daß eine Frau auch dann vollwertig ist, wenn sie nicht gleichzeitig Karriere machen und Kinder erziehen kann bzw. will.
Och, einen halben Tag woanders und vor allen Dingen mit anderen Kindern gleichen Alters zu verbringen, schadet den lieben Kleinen nicht die Bohne und schont Mutters Nerven. Gut ist sowas schon.
Meine Mutter z.B. hat Medizin studiert, [...]
Oha! Na, deine Mutter ist in einer glücklichen Position. Mit einem Studium im Rücken (gleich, welches) ist's übrigens insgesamt leichter. Nichtsdestoweniger: Nach BAT werden Ärzte bezahlt, die in öffentlichen Krankenhäusern (also nicht Privatkliniken) angestellt sind. Und da geht's schon nach Leistung, dochdoch. Es ist also gut möglich, dass deine Mutter aufgrund der "Kinderpause" Einbussen hat, was ihre Bezahlung a) direkt nach dem Wiedereinstieg b) heute anbelangt. Wo's immer 'reinhaut, ist die Rente - das bisschen, was du so auf die Erziehung von Kindern angerechnet kriegst, ist skandalös. Frag' meine Mutter, die kann ein Lied davon singen.
Ich verstehe an Megs Posting nicht, warum Meg irgendeine besondere Benachteiligung der Frauen aufgrund dieser "Bilder" herbeizukonstruieren versucht.
Es geht nicht um eine "besondere Benachteiligung" sondern um Bilder, die in den Köpfen der Menschen existieren und die ihr, mir und noch einigen anderen Damen, die ich so nennen könnte, einfach stinken. Und wir würden viel darum geben, Menschen, die wir neu kennenlernen, nicht immer von dem Trip abbringen zu müssen, dass wir doch so-und-so sein müssten. Vielleicht kennst du dieses Problem mit anderen Vorzeichen ja auch. Es ist insofern kein frauenspezifisches - nur die Art, wie es auf Frauen zukommt unterscheidet sich von der, wie es auf Männer zukommt. Ich hoffe, du verstehst mich...
Wenn es diese Bilder bzw. Klischees, die zur Benachteiligung von Frauen führen, wirklich gibt, werden sie dann nicht auch von Frauen mitgebastelt und werden nicht auch von Frauen über Frauen Bilder bzw. Klischees produziert?
Natürlich werden sie das. Vieles wird von Müttern an Töchter weitergegeben. Anderes drückt von der Gesellschaft her 'rein. Ich könnte dir jetzt lang und breit schildern, wie meine Schwiegermutter mich gerne hätte und warum wir niemals auf denselben Nenner kommen - sie hat ganz einfach grundsätzlich ein anderes Frauenbild als ich. Aber das sagte Meg ja auch:
Wir sind erst wirklich frei, wenn wir frei sind von den abschätzigen Bildern, die sich andere (nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen) von uns machen, damit sie uns auslachen können.
Wie auch immer, schönen Frauen-Tag noch, dauert ja bei Dir noch länger ;-)
Jo, ich geh' gleich mit meinem Grossen schwimmen und dann gibt's Wein mit Muttern, dieweilen unsere Männer Sch(w)ach spielen...
File Griese,
Stonie