macgregor: Computer früher - ohne Monitor?

Hallo,

ich habe gehört, dass Computer früher keine Monitore hatten und die Ein- und Ausgabe z.B. Schreibmaschinen stattfand.

Bei Google habe ich folgende Seite gefunden: http://www.homecomputer.de/. Hier sieht man jetzt z.B. Bilder von Rechnern u.a. auch ohne Monitor wie z.B. die Sinclair Spectrum 16K.
Allerdings hatte mein Onkel früher so ein Ding und da war durchaus ein Monitor dabei.

Jetzt bin ich verwirrt ob es richtig wäre im Zusammenhang mit meinem Satz ganz oben ein Bild z.B. von dieser Sinclair?

Wie war das also damals von wegen Computer ohne Monitor?

Tschö
macgregor

  1. Hallo,

    ich habe gehört, dass Computer früher keine Monitore hatten und die Ein- und Ausgabe z.B. Schreibmaschinen stattfand.

    so war das. Ich sass 1968 vor einer Digital equipment pdb8

    Da war ein Fernschreiber. Der Rechner hatte die Dimension eines heutigen Serverracks und reichlich Speicher 8 KB! (in worten 8 kilobyte)und einen beachtlichen Heizwert.

    Da wurde die Finanzbuchhaltung eines 70 Mann-Betriebs und recht komplizierte Tragswerksberechnungen für ein Ingenieurbüro gemacht.

    Die Maschine sah man noch richtig rechnen. Da flackerten immer die Leds und das Magnetband rotierte hin und her. Aber die Rechenzeiten waren schön kurz - man konnte halt noch effektiv programmieren.

    Nur das Starten war ein Problem. Es gab Tage da gings einfach nicht  ZB Aschermittwoch. war aber nicht die Maschine, sondern schon damals der User.

    Starten ging ungefähr so:

    Es gab 8 Schalter.  Die mussten 8 mal eingestellt werden in verschiedenen Stellungen. Naja, wenn man 64 Positionen in 8 Stellungen fehlerfrei hinlegen muss, braucht jeder Mann einen klaren Kopf.

    War das geschafft, gabs ein Leuchten im Raum. Dann musste ein bootstrap eingelegt werden. ein Lochstreifen in den teletype. 256 cm lang und das riss bei jedem 2. mal. Aber das war wohl das Betriebssystem.

    Danach kam -bevor wir das tape hatten- ein weiterer Lochstreifen von erheblicher Länge. Da war dann die Software drauf.

    Wir hatten dann irgendwann das Ding einfach nicht mehr ausgeschaltet.

    Der nachfolger war dann schon kleiner. Der war in einem Schreibtischunterschrank und hatte einen Bildschirm 12 Zoll der schiere Luxus. Und ein diskettenlaufwerk Disketten so gross wie Suppenteller.

    Fazit: Wenn ich sehe, mit wie wenig Aufwand man damals viel erreichte und mit wieviel Aufwand (egal ob Windowes oder Linux) heute die Betriebssystemprogrammierer unsere Rechnerleistung lahmlegen, komme ich ins Grübel, ob da nicht was furxhtbar schief gelaufen ist.

    1. Hi,

      schön dass das auch noch jemand anders so sieht.

      Ich habe noch Assemblerprogrammierung gelernt. Allerdigns erst Jahre nach meiner ersten Programmiersprache (Algol). Aber da ist mir doch einiges klar geworden. Und für meinen Vater hab ich "PROMs" gelötet. Das waren Aufklappbare Kassetten von ca. 0,5*1,0m² Größe, also aufgeklappt 1,0*1,0m² mit Lochrasterplatinen drin. Da wurden wunzige Dioden reingesteckt und festgelötet. Das war dann das Programm. Das geilste waren die Schleifen. Da wurden dann über einen Transistor geschaltet einfach lange Bückendähte gelegt. Und das hat funktioniert! In so einer Cassette waren dann nachher ungefähr 10.000 Dioden drin. Da wusstest Du dann, was Du gelötet hast; natürlich streng nach Codierplan. Ich bedaure da meinen Vater, der dann anschließend die Fehler suchen musste.

      Die Schaltmimik dazu bestand aus mindestens ebensovielen Einzeltransistoren und kleinen Kondensatoren etc.

      Hier ein Tipp für die Interessierten. Hinfahren lohnt sich:

      http://www.hnf.de/index.html

      Liebe Grüße aus http://www.braunschweig.de

      Tom

      --
      Intelligenz ist die Fähigkeit, aus Fehlern Anderer zu lernen und Mut die, eigene zu machen.
    2. Hi,

      Fazit: Wenn ich sehe, mit wie wenig Aufwand man damals viel erreichte und mit wieviel Aufwand (egal ob Windowes oder Linux) heute die Betriebssystemprogrammierer unsere Rechnerleistung lahmlegen, komme ich ins Grübel, ob da nicht was furxhtbar schief gelaufen ist.

      nein, ein etwas mehr an Komplexitaet, und man benoetigt eine "10^2" hoehere Rechenleistung. Also nie vergessen, dass der Satz 'Alles so einfach wie noetig, aber nicht einfacher' weiterhin gilt.

      Gruss,
      Lude

  2. Hi,

    ich habe gehört, dass Computer früher keine Monitore hatten und die Ein- und Ausgabe z.B. Schreibmaschinen stattfand.

    Teletext-Terminals, oder Lochkartenstapel oder Lochstreifen.

    Bei Google habe ich folgende Seite gefunden: http://www.homecomputer.de/. Hier sieht man jetzt z.B. Bilder von Rechnern u.a. auch ohne Monitor wie z.B. die Sinclair Spectrum 16K.

    Die ersten Homecomputer hatten keinen echten Monitor, die wurden an den Fernseher angeschlossen...

    cu,
    Andreas

    --
    Der Optimist: Das Glas  ist halbvoll.  - Der Pessimist: Das Glas ist halbleer. - Der Ingenieur: Das Glas ist doppelt so groß wie nötig.
  3. ich habe gehört, dass Computer früher keine Monitore hatten und die Ein- und Ausgabe z.B. Schreibmaschinen stattfand.

    Dann kannst Du Dir auch ungefähr vorstellen, warum es im ASCII-Zeichensatz so interessante Zeichen wie "Kingel" und "Wagenrücklauf" gibt :)

    Jetzt bin ich verwirrt ob es richtig wäre im Zusammenhang mit meinem Satz ganz oben ein Bild z.B. von dieser Sinclair?

    Wie hier schon geschrieben wurde: Homecomputer stammen schon aus der Computer-Neuzeit, anfangs angeschlossen an Fernseher, später auch Monitore (die anfangs gerne auch einfarbig waren, grün oder bernsteinfarben). Willst Du Computer ohne Monitor mußt Du schon ein wenig tiefer wühlen.

    Wie war das also damals von wegen Computer ohne Monitor?

    Als die ersten Computer bzw. Rechenmaschinen gebaut wurden, gab es noch keine für diesen Zweck brauchbaren Fernseher, geschweige denn, daß die Elektronik so weit gewesen wäre, überhaupt Bildsignale auszugeben.
    Ein-/Ausgaben liefen über elektrische Schreibmaschinen (siehe oben), Lochkarten (siehe andere Antworten) oder -noch weiter zurück- über Lämpchen, die entsprechend dem Binärcode aufleuchteten. Bedenke, daß jeder billige Schultaschenrechner von heute mehr Rechenleistung hat als diese Maschinen, und dementsprechend auch nicht so sonderlich viel auszugeben hatten.

    Stichwörter für Google: "Zuse" und "Eniac", mit "historische Großrechner" wirst Du vielleicht auch noch was.

    Gruß,
      soenk.e

    1. Hi,

      Erstmal Danke für die Antworten soweit.

      Dann kannst Du Dir auch ungefähr vorstellen, warum es im ASCII-Zeichensatz so interessante Zeichen wie "Kingel" und "Wagenrücklauf" gibt :)

      Ähm, nein eigentlich nicht, habe beides noch nicht gehört. :-)

      Stichwörter für Google: "Zuse" und "Eniac", mit "historische Großrechner" wirst Du vielleicht auch noch was.

      Dazu fällt mir ein, wer mal in München ist sollte unbedingt ins Siemensforum, da war ich mal bei ner Führung durch die Computergeschichte dabei. Auch im Deutschen Museum gibts dazu interessante Sachen.

      Naja, wieder zum Thema, gibt es irgendwie eine Chronik über Monitore? Oder hat jemand einige Daten, wann z.B. die ersten Monitore für Rechner
      verkauft wurden?

      Tschö
      macgregor

    2. Hi,

      Stichwörter für Google: "Zuse" und "Eniac", mit "historische Großrechner" wirst Du vielleicht auch noch was.

      genau! Zuse, der Vater des Binärcode-Computers. Die haben ihn damals für verrrückt erklärt, wo man doch schon Zähler hatte, die wunderschön von 0 bis 9 zählen konnten, wieso er denn nun plötzlich mit binärcode kommt...

      Liebe Grüße aus http://www.braunschweig.de

      Tom

      --
      Intelligenz ist die Fähigkeit, aus Fehlern Anderer zu lernen und Mut die, eigene zu machen.