Hallo,
Der bittere beigeschmack, den ich habe, ist nicht so sehr die Rede eines verirten Außenseiters, der meinenthalben auf ein bestimmtes Stammtischpublikum zurück greifen kann. Was mich eher iritiert ist die Feststellung, wieviele Kommentatoren aus der Politik und Gesellschaft offensichtlich sich auch nur aus dritter Hand informieren und ihre Meinung daran orientieren.
erschreckend für mich, dass die Focussierung auf "Täter" auch bei den verkürzten Quellen eigentlich so gar nicht möglich sein dürfte.
Ebenso erschreckend dass die Brisanz der "Gottlosigkeit", auch in den verkürzten Quellen deutlich erkennbar, übersehen wird. Ausführlicher natürlich als Thema im ganzen Text, und "Marx als Jude" gab es wohl auch schonmal, dann u.U. Zugeständnisse an die Monarchie (frz.Rev., Zar usw) im Text.
So ist dieser Redeaspekt nicht nur wegen der womöglich beleidigenden Bedeutung für die Opfer des Holocaust wichtig, sondern auch deshalb weil indirekt auf einen Konflikt von oder mit Christen abgezielt wird, der in Europa so nicht oder nur begrenzt besteht (z.B. da Reformation, Aufklärung).
Schliesslich die Frage nach der Rolle der Medien, u.U. auch des Zentralrats der Juden, hier hielte ich einen Konsens von Medien und Zentralrat mit dem reduziertem Ergebnis "Antisemitisch" für zu sehr vereinfachend. Abgesehen davon frage ich mich ob viele Redakteure tatsächlich ihre Bezüge auch ohne Quellenstudium erhalten, oder ob der Text doch gelesen wurde...
Grüsse
Cyx23