Hallo,
Herr Hohmann sagt schließlich laut dpa: "Daher sind weder 'die
Deutschen', noch 'die Juden' ein Tätervolk."
genau um diesen Punkt dreht sich zur Zeit meine nicht abgeschlossene Meinungsbildung auch. Auch hier muß man den Redezusammenhang sehen. Dieser Behaubtung an sich könnte ich erst einmal spontan zustimmen. Die Frage ist nur: welcher Logikkette stimme ich zu, wenn ich diese Bemerkung aus dem Mund von Herrn Hohmann zustimme. Er führt (unglücklich formuliert, weil aussugsweise zitierbar) an, das man "die Juden" genauso wie "die Deutschen" als Täter bezeichnen könnte(!!!) - Unglücklich auch deswegen, weil diese Eingangsthese, die (angeblich?) nur der späteren Wiederlegung wegen am Anfang relativ unabgefedert kommt. Die Kette scheint mir so aufgebaut worden zu sein:
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(rethorische) Behaubtung, das wenn die Deutsche ein Tätervolk sind, dann die Juden "aber auch"
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Klarlegung, das die Juden kein Tätervolk waren, die Deutschen also auch nicht.
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Feststellung, das es kein Tätervolk gibt.
Spannend ist der mittlere Punkt, der ja die "positive" Wende in der Kette bringen soll. Warum sind denn Juden keine Täter gewesen? Weil... ja weil.... ja weil es keine Juden mehr waren! Und die deutschen waren äh, keine deutschen mehr? Nein, das natürlich nicht, aber immerhin keine Christen mehr. (denn deutsche sind ja Christen, Juden sind, äh, also eben Juden....)
An diesr Stelle, wo die Rede stolpert, stolpere auch ich zur Zeit. Diese Drehung "vom Bösen der Rede" (Juden könnten glatt als Täter bezeichnet werden) zum guten (keine Angst, niemand wars, und schon gar nicht Täter) gehts nicht wirklich rund....
Ich bin mir bisher sowieso noch nicht im klaren, was er uns sagen wollte....
Chräcker