Severin Kacianka: Die "Perfekte Welle" aus der Rotation genommen

Hallo,

Heute habe ich folgendes in der Kleinen Zeitung (eine Kärntner Tageszeitung) gelesen:
"Aus für 'Perfekte Welle'
Hamburg. Die Flut begräbt den Hit 'Perfekte Welle': Neben Ö3 [Österreichs größter Radio Station] (siehe TV-Tagebuch) spielen auch deutsche Radiostationen wie NDR und Radio Hamburg den Titel 'Perfekte Welle' auf unbestimmte Zeit nicht mehr [...]"
Aus der Kolumne "TV-Tagebuch":
(Es geht um die Berichterstattung über die Flutkatastrophe und die recht späten berichte im österreichischen Fernsehen)
"[...]Das ORF-Radio verfügt über ein flinkeres Warnsystem: Der aktuelle Hitparadenohrwurm 'Die perfekte Welle' wurde bereits Sonntagnachmittag aus dem Ö3-Programm genommen. Der Refrain 'Das ist die perfekte Welle, das ist der Perfekte Tag' bekam eine neue Bedeutung.

Bin ich der einzige der das seltsam findet? Natürlich ist die Flutkatastrophe ein sehr schlimmes Ereignis, aber schießt diese Reaktion nicht über das Ziel hinaus? Ich persönlich hätte das Lied nie in Verbindung mit der Flut gebracht und finde es auch schade, dass ein Lied wegen zwei Worten einfach aus der Rotation genommen wird. Zwar kann ich nicht genau begründen wieso, aber irgendwie stört mich das wirklich sehr ... ich finde es so unpassend. Das Lied kann ja nichts für die Flut und ich kann auch keinen Zusammenhang mit selbiger herstellen.

Gruß,
Severin

--
They that can give up essential liberty to obtain a little temporary safty deserve neither liberty nor safty.
-- Benjamin Franklin
  1. Heute habe ich folgendes in der Kleinen Zeitung (eine Kärntner Tageszeitung) gelesen:
    "Aus für 'Perfekte Welle'

    Bin ich der einzige der das seltsam findet? Natürlich ist die Flutkatastrophe ein sehr schlimmes Ereignis, aber schießt diese Reaktion nicht über das Ziel hinaus?

    Meines Erachtens nicht. Hier ein Textauszug:
     "Jetzt kommt sie langsam auf dich zu, das Wasser schlägt dir ins Gesicht, siehst dein Leben wie ein Film, du kannst nicht glauben, dass sie bricht."

    Also ich denke unter diesen Vorzeichen ist ein Zusammenhang durchaus herzustellen. Ich finde es richtig, diesen Song aus Pietätsgründen aus dem Programm zu nehmen.

    Gruß

    tulmer

  2. Hi,

    Heute habe ich folgendes in der Kleinen Zeitung (eine Kärntner Tageszeitung) gelesen:
    "Aus für 'Perfekte Welle'
    Hamburg. Die Flut begräbt den Hit 'Perfekte Welle': Neben Ö3 [Österreichs größter Radio Station] (siehe TV-Tagebuch) spielen auch deutsche Radiostationen wie NDR und Radio Hamburg den Titel 'Perfekte Welle' auf unbestimmte Zeit nicht mehr [...]"

    in der Tat unfassbar. Typisch Deutsche "Fuersorglichkeit" vermutlich und natuerlich ein Zeichen dafuer, dass in Deutschland immer noch etwas gar nicht stimmt.

    Allerdings wird der Song nunmehr fuer alle Jahre Kultstatus erreichen, denn der Zusammenhang mit den Tsunamis ist nun ja auch offiziell festgestellt. (Vermutlich werden die Aerzte in 2014 ein Remake auftischen.)

    Gruss,
    Ludger

  3. "Aus für 'Perfekte Welle'

    Das gab es schon mal. Bei dem Hochwasser in Sachsen, im August 2002, wurde "Jetzt kommt die Flut" von Witt/Heppner aus dem Programm genommen.

    Zu Recht, wie ich finde.

    ~wanamaker

  4. Hi,

    Heute habe ich folgendes in der Kleinen Zeitung (eine Kärntner Tageszeitung) gelesen:
    "Aus für 'Perfekte Welle'

    siehe auch hier: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,334676,00.html.

    Viele Grüße

    Jörg

      1. Hi Dirk!

        siehe auch hier: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,334676,00.html.

        und hier: http://www.medienrauschen.de/archiv/2004/12/28/vorerst-keine-perfekte-welle-mehr/

        Die Seite ist mir sympathisch :-)

        Auszug aus dem Quelltext:

        <!-- hallo internet explorer, du kleiner bastard! -->
        <!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN"
            "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-transitional.dtd">

        Eigentlich hätten die den xml-Prolog dann auch noch bringen können ;-)

        Grüße,
        Fabian St.

        --
        Meine Website: http://fabis-site.net
        --> XHTML, CSS, PHP-Formmailer, Linux
        ---------------------
        fabi@erde ~# whatis spam
        spam: nothing appropriate
        ---------------------
        Selfcode: ie:% fl:|  br:^ va:) ls:& fo:) rl:( n4:° ss:| de:> js:| ch:| mo:) zu:)
        1. Hallo,

          Die Seite ist mir sympathisch :-)
          <!-- hallo internet explorer, du kleiner bastard! -->

          hehe, das war mir bisher gar nicht aufgefallen :-)

          Gruß,
          _Dirk

        2. Hallo,

          <!-- hallo internet explorer, du kleiner bastard! -->
          <!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN"
              "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-transitional.dtd">

          Eigentlich hätten die den xml-Prolog dann auch noch bringen können ;-)

          Es heißt XML-Deklaration und da es hier um Doctype-Switching geht, kann es sinnvoller sein, mit einem Kommentar zu arbeiten, weil dieser im Gegensatz zu einer XML-Deklaration abwärtskompatibel ist.

          Mathias

          1. Hi Mathias!

            <!-- hallo internet explorer, du kleiner bastard! -->
            <!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN"
                "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-transitional.dtd">

            Eigentlich hätten die den xml-Prolog dann auch noch bringen können ;-)

            Es heißt XML-Deklaration und da es hier um Doctype-Switching geht, kann es sinnvoller sein, mit einem Kommentar zu arbeiten, weil dieser im Gegensatz zu einer XML-Deklaration abwärtskompatibel ist.

            Was ist denn der Unterschied zwischen einer XML-Deklaration und einem XML-Prolog (z.B. <?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>)?

            Grüße,
            Fabian St.

            --
            Meine Website: http://fabis-site.net
            --> XHTML, CSS, PHP-Formmailer, Linux
            ---------------------
            fabi@erde ~# whatis spam
            spam: nothing appropriate
            ---------------------
            Selfcode: ie:% fl:|  br:^ va:) ls:& fo:) rl:( n4:° ss:| de:> js:| ch:| mo:) zu:)
            1. Hi,

              Es heißt XML-Deklaration und da es hier um Doctype-Switching geht, kann es sinnvoller sein, mit einem Kommentar zu arbeiten, weil dieser im Gegensatz zu einer XML-Deklaration abwärtskompatibel ist.

              Was ist denn der Unterschied zwischen einer XML-Deklaration und einem XML-Prolog (z.B. <?xml version="1.0" encoding="utf-8"?>)?

              Die XML-Deklaration ist nur ein Teil des XML-Prologs.
              Der Prolog kann nach der XML-Deklaration noch weitere Teile wie z.B. Doctype, Kommentare, Processing Instructions enthalten.
              Der Prolog ist praktisch alles, was vor dem Wurzel-Element steht.

              cu,
              Andreas

              --
              Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
              Fachfragen per E-Mail halte ich für unverschämt und werde entsprechende E-Mails nicht beantworten. Für Fachfragen ist das Forum da.
              1. Hi Mudguard!
                <?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?>

                Die XML-Deklaration ist nur ein Teil des XML-Prologs.
                Der Prolog kann nach der XML-Deklaration noch weitere Teile wie z.B. Doctype, Kommentare, Processing Instructions enthalten.
                Der Prolog ist praktisch alles, was vor dem Wurzel-Element steht.

                ALso ist das <?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?> praktisch die XML-Deklaration und bildet zusammen mit dem Doctype (<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C/DTD XHTML 1.0 Strict" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd">) den XML-Prolog. Ist das soweit richtig?

                Grüße,
                Fabian St.

                --
                Meine Website: http://fabis-site.net
                --> XHTML, CSS, PHP-Formmailer, Linux
                ---------------------
                fabi@erde ~# whatis spam
                spam: nothing appropriate
                ---------------------
                Selfcode: ie:% fl:|  br:^ va:) ls:& fo:) rl:( n4:° ss:| de:> js:| ch:| mo:) zu:)
                1. Hi,

                  ALso ist das <?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?> praktisch die XML-Deklaration und bildet zusammen mit dem Doctype (<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C/DTD XHTML 1.0 Strict" "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd">) den XML-Prolog. Ist das soweit richtig?

                  Naja, es können noch Kommentare und Processing Instructions (z.B. style-sheet-Einbindungen) im Prolog stehen.

                  cu,
                  Andreas

                  --
                  Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
                  Fachfragen per E-Mail halte ich für unverschämt und werde entsprechende E-Mails nicht beantworten. Für Fachfragen ist das Forum da.
  5. Hallo,

    Heute habe ich folgendes in der Kleinen Zeitung (eine Kärntner Tageszeitung) gelesen:
    "Aus für 'Perfekte Welle'

    Der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) hat sogar aus all seinen Musikkanälen "Wellenreiten" von den Sportfreunden Stiller herausgenommen. Wer sich den Text mal durchliest, wird erkennen: Völlig unzurecht.

    Was ist da die nächste Stufe? Dürfen wir alle nicht mehr sagen: "Ich geh mal kurz surfen"?   ;-)

    Gruß
    Lachgas

  6. Hm, Springsteens Lost in the Flood wird wohl auch nicht mehr gespielt?
    Gunnar

    --
    "Nobody wins unless everybody wins." (Bruce Springsteen)
  7. Hi,

    "Aus für 'Perfekte Welle'

    Das ist m.E. überhaupt kein Verlust.

    Die Begründung finde ich allerdings nicht richtig.

    Nach einem Lawinenunglück wird auch nicht "Leise rieselt der Schnee" nicht mehr gespielt oder nach ner Massencarambolage "Fahn, Fahn, Fahn auf der Autobahn" oder nach einem Zugunglück "Auf der Schwäbsche Oisebahne" usw.

    cu,
    Andreas

    --
    Warum nennt sich Andreas hier MudGuard?
    Fachfragen per E-Mail halte ich für unverschämt und werde entsprechende E-Mails nicht beantworten. Für Fachfragen ist das Forum da.
    1. Hallo,

      [...]

      Nach einem Lawinenunglück wird auch nicht "Leise rieselt der Schnee" nicht mehr gespielt oder nach ner Massencarambolage "Fahn, Fahn, Fahn auf der Autobahn" oder nach einem Zugunglück "Auf der Schwäbsche Oisebahne" usw.

      Full ACK!

      Und ganz am Rande bemerkt: Ich finde es unglaublich, dass Surfer (welche immer nach einer "perfekten" Welle suchen) in einer bis jetzt noch nicht dagewesenen Art und Weise diskrimeniert werden. Wenn ein Grossteil der pot. Opfer Surfer gewesen wären, dann hätten sie das Meer (und die Wellen) lesen können. Dann wären wesentlich (!) weniger Opfer zu beklagen gewesen. Daher plädiere ich dafür, jedem Fernreisenden in "gefährdete" Regionen obligatorisch einen Kurs in Umweltwahrnehmung vorzuschreiben ...

      JA, ich weiß, dass letzeres nicht wirklich möglich ist ...

      Und: ich sprach aus der Sicht eines aktiven Surfers.

      Grüsse
      Frankie

      1. Moin!

        Wenn ein Grossteil der pot. Opfer Surfer gewesen wären, dann hätten sie das Meer (und die Wellen) lesen können. Dann wären wesentlich (!) weniger Opfer zu beklagen gewesen. Daher plädiere ich dafür, jedem Fernreisenden in "gefährdete" Regionen obligatorisch einen Kurs in Umweltwahrnehmung vorzuschreiben ...

        Du machst deine Aussage IMO ziemlich leichtfertig. Ich denke, ein Tsunami ist mit keinem anderen maritimen Ereignis vergleichbar und obendrein noch ziemlich selten, so dass es selbst dir nicht eingefallen wäre, dass ein spontanes Zurückweichen des Meeres eine derartige Gefahr bedeutet.

        Nur so zur Info: Seit Bestehen des Tsunami-Warnsystems (1948) im Pazifik wurden dort insgesamt 20 Warnungen ausgelöst und 5 pazifik-weite Tsunamis registriert, seit 1964 keiner mehr. Das bedeutet für mich: Tsunamis sind zum Glück selten, aber genauso sind auch die Menschen selten, die diese Phänomene tatsächlich live erlebt haben und folglich "das Meer lesen können" im Hinblick auf einen Tsunami.

        Und selbst wenn, dann wäre ja immer noch die Frage, ob man sich dann hätte retten können. Eine Flucht wäre vermutlich nur zu Fuß überhaupt durchführbar, würde ja auch erst dann beginnen, wenn man das ungewöhnliche Zurückgehen des Meeresspiegels als gefährlich einschätzt, und muß dann schneller in höhergelegene Gebiete erfolgen, als das Wasser hinterherkommt. Ich bin mir sicher, dass fast jeder auch diesen Wettlauf verloren hätte, es sei denn, die lokalen Gegebenheiten wären zufällig entsprechend günstig, also ein ausreichend hoch gelegener Platz in genügender Nähe vom aktuellen Aufenthaltsort.

        Es gibt eigentlich nur zwei sichere Aufenthaltsorte bei einem Tsunami: Entweder ist man schon auf ausreichend hoch gelegenem Land, wenn die Welle eintrifft, oder man ist weit genug draußen auf dem Meer - angenehmer ist aber sicherlich der Landaufenthalt.

        JA, ich weiß, dass letzeres nicht wirklich möglich ist ...

        Und: ich sprach aus der Sicht eines aktiven Surfers.

        Mal so ganz dumm überlegt: Wenn man durch "Lesen des Meeres" einen Tsunami sich ankündigen sehen könnte und dann noch genügend Zeit zur Flucht hätte, dann hätte man im Pazifik ja wohl kaum ein Warnsystem installiert, oder?

        - Sven Rautenberg

        1. Hallo Sven,

          [...]

          Du machst deine Aussage IMO ziemlich leichtfertig. Ich denke, ein Tsunami ist mit keinem anderen maritimen Ereignis vergleichbar und obendrein noch ziemlich selten, so dass es selbst dir nicht eingefallen wäre, dass ein spontanes Zurückweichen des Meeres eine derartige Gefahr bedeutet.

          Ja, ich habe meine Aussage ziemlich leichtfertig gemacht, aber da die Hörer nicht explezit gefragt werden, habe ich mir einfach erlaubt, meine Meinung diesbezüglich kundzutun.

          Natürlich kann auch ein geübter Surfer solche Katastrophen nicht vorhersehen und/oder verhindern. Aber er hätte bessere Überlebenschancen.

          Es ging ursprünglich darum, dass ein Lied/Song in dem es um "eine Welle" geht anscheinend nicht mehr gespielt werden darf, weil es angeblich das Pietätsempfinden einer nicht zu vernachlässigenden Masse an Hörern verletzt.

          Sind wegen des 2. Bush-Kriegs etwa amerikanische Songs aus den Playlisten gestrichen worden? Nicht daß ich wüsste.

          Ohne jetzt in die Tiefe (der Thematik, nicht die des Meeres!) gehen zu wollen, halte ich nach wie vor das Nichtspielen gewisser Titel für falsch.

          Grüsse
          Frankie

          1. Hi,

            Sind wegen des 2. Bush-Kriegs etwa amerikanische Songs aus den Playlisten gestrichen worden? Nicht daß ich wüsste.

            Moment, das waren doch gerechte und reine Kriege. Da dreht man doch die Jukebox eher noch etwas lauter und die Zigarette schmeckt besser.

            Ohne jetzt in die Tiefe (der Thematik, nicht die des Meeres!) gehen zu wollen, halte ich nach wie vor das Nichtspielen gewisser Titel für falsch.

            An anderer Stelle dieses Threads wurde ja schon ueber die political correctness und deren Deutsche Ableger (die Deutschen sind ja sofort sehr gut auf das Clintonsche (ich hoffe doch, dass es von ihm und seinen Demokraten stammt) Rezept abgefahren) Passendes geschrieben.

            Gruss,
            Ludger

        2. Hi Sven,

          Und: ich sprach aus der Sicht eines aktiven Surfers.

          Mal so ganz dumm überlegt: Wenn man durch "Lesen des Meeres" einen Tsunami sich ankündigen sehen könnte und dann noch genügend Zeit zur Flucht hätte, dann hätte man im Pazifik ja wohl kaum ein Warnsystem installiert, oder?

          Nun ja, nur weil es vielleicht an der ganzen Pazifikküste 1000 Leute gibt, die "einen Tsunami lesen können", ist es nicht in Ordnung, alle anderen im Wortsinne "dumm sterben zu lassen". Abgesehen davon ist ein Tsunami immer frühestens ab dem Moment des Bebens zu erwarten, und wenn man dann nur 100km weg ist...[1].

          [1] Wobei ich mich fragen muss, warum beispielsweise die Menschen auf Sumatra sich nicht denken konnten, dass bei einem Beben, dass sie ganz deutlich gespürt haben, ein Tsunami folgen würde...

          Grüße aus Barsinghausen,
          Fabian

          --
          "It's easier not to be wise" - < http://www.fabian-transchel.de/kultur/philosophie/ialone/>
          1. Hallo Fabian,

            [1] Wobei ich mich fragen muss, warum beispielsweise die Menschen auf Sumatra sich nicht denken konnten, dass bei einem Beben, dass sie ganz deutlich gespürt haben, ein Tsunami folgen würde...

            Vielleicht, weil Tsunamis in der Gegend einfach so selten sind, dass man damit nicht rechnet? Warscheinlich hat keiner von ihnen überhaupt je einen Tsunami miterlebt.

            Viele Grüße,
            Christian

            1. Hi,

              [1] Wobei ich mich fragen muss, warum beispielsweise die Menschen auf Sumatra sich nicht denken konnten, dass bei einem Beben, dass sie ganz deutlich gespürt haben, ein Tsunami folgen würde...

              Vielleicht, weil Tsunamis in der Gegend einfach so selten sind, dass man damit nicht rechnet? Warscheinlich hat keiner von ihnen überhaupt je einen Tsunami miterlebt.

              Naja, auf jeden Fall ist dann da etwas falsch gelaufen, in Japan und anderen Pazifik-Staaten lernt man das nämlich schon in früher Jugend durch regelmäßige Kathastrophen-Übungen. Auch wenn Tsunamis wesentlich seltener sind als Erdebeben, ist es doch trotzdem von essentieller Relevanz, den Ernstfall zu üben.

              Aber da könenn die Menschen in Ihrer Sitaution freilich nichts für, sondern einzig und allein die Regierung der jeweiligen Länder.

              Grüße aus Barsinghausen,
              Fabian

              --
              "It's easier not to be wise" - < http://www.fabian-transchel.de/kultur/philosophie/ialone/>
              1. Berliner Zeitung 2005-01-03, S. 8:

                London: Dank ihres Erdkundelehrers, der seinen Schülern die Tsunamis erklärt hatte, hat eine zehnjährige Britin rund hundert Menschen am Strand von Phuket im Süden Thailands das Leben gerettet. Sie habe die Vorzeichen der Flutwelle erkannt und ihre Mutter gewarnt, sagte die kleine Tilly dem britischen Massenblatt „Sun“. Daraufhin wurde der Maikhao-Strand vor ihrem Hotel und dem Nachbarhotel geräumt – laut „Sun“ wurde dort niemand getötet oder ernsthaft verletzt. (AFP)

                Gunnar

                --
                „Solang wir noch tanzen können
                und richtig echte Tränen flennen,
                ist noch alles offen,
                ist noch alles drin.“
                (Gundermann)
          2. Hi

            Nun ja, nur weil es vielleicht an der ganzen Pazifikküste 1000 Leute gibt, die "einen Tsunami lesen können", ist es nicht in Ordnung, alle anderen im Wortsinne "dumm sterben zu lassen". Abgesehen davon ist ein Tsunami immer frühestens ab dem Moment des Bebens zu erwarten, und wenn man dann nur 100km weg ist...[1].

            Ob das Meer erst zurückgeht oder überschwappt ist von den aktuellen geologischen und wellentechnischen Faktoren abhängig. Selbstversuch: Man setze sich in die Badewanne und versuch durch heftiges Bewegen des Hinterteils das Wasser gleichzeitig überall überschwappen zu lassen.

            Das zurückgehendes Wasser zurückkommt, sollte sich deswegen jeder denken können, wenn er denn vor lauter Verblüffung ausreichend schnell  soweit denken kann...

            [1] Wobei ich mich fragen muss, warum beispielsweise die Menschen auf Sumatra sich nicht denken konnten, dass bei einem Beben, dass sie ganz deutlich gespürt haben, ein Tsunami folgen würde...

            Ein Tsunami braucht einen bestimmten Bebenverlauf um zu entstehen, z.B. eine  langflächige starke vertikale Bewegung des Meerbodens.

            Und damit du "nicht dumm stirbst" ;)

            http://de.wikipedia.org/wiki/Tsunami#Entstehung

            Bye
              rolf

  8. Hi!

    Bin ich der einzige der das seltsam findet? Natürlich ist die Flutkatastrophe ein sehr schlimmes Ereignis, aber schießt diese Reaktion nicht über das Ziel hinaus?

    Ich finde das nicht seltsam, es war nichts anderes zu erwarten. Diese Spielweise des medienwirksam ausgeschlachteten moralischen Opportunismus ist die deutsche Form der Political Correctness (nachdem der berühmteste Österreicher zum "größten Führer aller Zeiten" avancierte, seien die österreichischen Landsleute ausdrücklich in den Topos "deutsch sein" mit einbezogen). Die Besonderheit der Politischen Korrektheit deutscher Prägung sehe ich in der Ausdehnung sprachregelnder Tendenzen über das politische hinaus in alle Lebensbereiche: wir scheinen so etwas wie die _totale_ Sprachregelung anzustreben, und das Aus-dem-Programm-nehmen von Musik aufgrund der Textinhalte ist nichts weniger als eine Sprachregelung. In Unkenntnis der genannten Lieder frage ich mich:

    • Wie kann es sein, daß die Liedtexte durch die Ereignisse einen Bedeutungswandel erfahren?

    • Wo liegt der Schwellwert der Bedeutsamkeit eines Ereignisse, das einen solchen Bedeutungswandel eintreten läßt und einen entsprechenen moralischen Handlungszwang hervorruft? Wie also bemißt man Schwere einer solchen Tragödie, um derart zu handeln? Ist es die Anzahl der Toten? Dann besteht dringendster politisch korrekter Handlungsbedarf, verreckt auf dieser Welt eine vergleichbare Zahl an Menschen nach endlosem Leiden an ihrem Hunger - alle ein bis zwei Tage, immer und immer wieder. Da gibt es einiges zu tun: Bannung aller Begriffe, die mit Essen zu tun haben aus den öffentlichen Diskursen, Streichung der unzähligen Kochsendungen im Fernsehen, keine Abbildungen von Lebensmitteln in den Medien...

    Selbstverständlich kann ich es akzeptieren, daß Medienverantwortliche aus ihrem Pietätsverständnis heraus diese Lieder eine Zeitlang nicht spielen möchten, aber es bedarf dann in keinster Weise der medienwirksam Präsentation einer solchen Entscheidung. Genau das ist nämlich der Part der Politischen Korrektheit, der mir den stärksten Brechreiz hervorruft.

    hth Robert

    1. Hi,

      Selbstverständlich kann ich es akzeptieren, daß Medienverantwortliche aus ihrem Pietätsverständnis heraus diese Lieder eine Zeitlang nicht spielen möchten, aber es bedarf dann in keinster Weise der medienwirksam Präsentation einer solchen Entscheidung. Genau das ist nämlich der Part der Politischen Korrektheit, der mir den stärksten Brechreiz hervorruft.

      eine medienwirksame offensive Praesentation des jaemmerlichen Sachverhalts hat es zum Glueck auch nicht gegeben.

      Das mit dem "akzeptieren, daß Medienverantwortliche aus ihrem Pietätsverständnis heraus ..." ist mir auch ziemlich unklar. Es geht fuer die doch um Kohle und nicht um Pietaet, aber vermutlich erwartet der politisch korrekte ("deutsche" ;-) Markt die Aechtung des Songs?

      Gruss,
      Ludger

      1. Hi!

        Genau das ist nämlich der Part der Politischen Korrektheit, der mir den stärksten Brechreiz hervorruft.

        Ich meinte den Part an der Musik-Ächtungs-Aktion.

        eine medienwirksame offensive Praesentation des jaemmerlichen Sachverhalts hat es zum Glueck auch nicht gegeben.

        Wie?

        Das mit dem "akzeptieren, daß Medienverantwortliche aus ihrem Pietätsverständnis heraus ..." ist mir auch ziemlich unklar.

        Ich kann akzeptieren, daß Medienverantwortliche aus Ehrfurcht oder Respekt gegenüber Betroffenen eine gutgelaunte musikalische Avance an Meereswellen nicht spielen möchten. Dann sollen sie entsprechend handeln - und darüber schweigen.

        Es geht fuer die doch um Kohle und nicht um Pietaet,

        ?

        aber vermutlich erwartet der politisch korrekte ("deutsche" ;-) Markt die Aechtung des Songs?

        Sicher. Gleichschaltung ist ein Grundprinzip der Politischen Korrektheit, und Moralapostel lassen sich besonders leicht gleichschalten.

        hth Robert

        1. Hi,

          eine medienwirksame offensive Praesentation des jaemmerlichen Sachverhalts hat es zum Glueck auch nicht gegeben.

          Wie?

          es wird ueber die Aechtungsaktion berichtet. Die Initiative dazu scheint mir aber nicht von den Aechtenden auszugegangen zu sein. Aber ich mag mich irren.   ;-)

          Es geht fuer die doch um Kohle und nicht um Pietaet,

          ?

          Die Aechtung erfolgte doch aus finanziellen Gruenden. Dass diese ansonsten sinnfrei ist, sollten eigentlich auch die Medienverantwortlichen genau wissen. (Allerdings kenne ich den Song im Gegensatz zu Dir, so dass mir die Analyse leichter faellt.)

          Gruss,
          Ludger

        2. Hallo,

          Ich kann akzeptieren, daß Medienverantwortliche aus Ehrfurcht oder Respekt gegenüber Betroffenen eine gutgelaunte musikalische Avance an Meereswellen nicht spielen möchten. Dann sollen sie entsprechend handeln - und darüber schweigen.

          Das ist eben die »Scheiß-Autoreferentialität«.

          Mathias

    2. Hallo,

      Die Besonderheit der Politischen Korrektheit deutscher Prägung sehe ich in der Ausdehnung sprachregelnder Tendenzen über das politische hinaus in alle Lebensbereiche

      Da sehe ich keine Besonderheit, das ist eben die Substanz politischer Korrektheit: Den Denkhorizont auszudehnen und beim Handeln und somit beim Reden die Tragweite zu berücksichtigen.

      • Wie kann es sein, daß die Liedtexte durch die Ereignisse einen Bedeutungswandel erfahren?

      Was ist an dem Bedeutungswandel unverständlich? Ist es nicht eine triviale Tatsache, dass eine beliebige Äußerung, also auch ein Liedtext etwa, immer im Kontext der aktuellen persönlichen Situation oder Geistesverfassung rezipiert wird, welche eben durch die Medienberichterstattung über solche Ereignisse beeinflusst wird? Wenn jemand also diese Äußerung zu einem bestimmten Zeitpunkt verbreitet, ist es absehbar, dass entsprechende Konnotationen erweckt werden. Dass sich also die Lesart bzw. das Verständnis einer Äußerung von heute auf morgen schlagartig ändern kann, erscheint mir gänzlich natürlich. Dass sich jemand dieses Zusammenhangs bewusst ist, ist für mich an sich ein gutes Zeichen, weil diese Erkenntnis reflektierte Kommunikation bedeutet.

      • Wo liegt der Schwellwert der Bedeutsamkeit eines Ereignisse, das einen solchen Bedeutungswandel eintreten läßt und einen entsprechenen moralischen Handlungszwang hervorruft?

      Die Bedeutsamkeit ist unerheblich, es ist eher allein die empfundene räumlich-zeitliche Nähe der beiden Informationen. Mit der Zeit verblasst die Erinnerung an die Katastrophe und man assoziiert die »perfekte Welle« nicht mehr mit dem Tsunami. Erst wenn Sudan-Reportage und Kochshow parallel laufen und der Zuschauer mit der Nase auf den Widerspruch gestoßen wird, kommt es ihm ins Bewusstsein und es wühlt ihn auf – um es kurz darauf wieder zu vergessen.

      Selbstverständlich kann ich es akzeptieren, daß Medienverantwortliche aus ihrem Pietätsverständnis heraus diese Lieder eine Zeitlang nicht spielen möchten, aber es bedarf dann in keinster Weise der medienwirksam Präsentation einer solchen Entscheidung.

      Solche Inszenierungen und Selbstdarstellungen finden sich an allen Ecken und Enden. Natürlich möchte jeder durch aufgetragene moralische Integrität Bonuspunkte sammeln. »Tue Gutes und rede darüber«. Die Botschaft, die vermittelt werden soll, ist eben »wir tun etwas, wir tragen unseren Teil bei«, »wir zeigen Mitgefühl und Anteilnahme« usw. Für Menschen, die in Medien auftauchen oder auch Medien machen, gibt es kein moralisches Handeln ohne Zweck und Hintersinn, das ist nichts Neues.

      Mathias

      1. Hallo Mathias,

        Die Besonderheit der Politischen Korrektheit deutscher Prägung sehe ich in der Ausdehnung sprachregelnder Tendenzen über das politische hinaus in alle Lebensbereiche
        Da sehe ich keine Besonderheit, das ist eben die Substanz politischer Korrektheit: Den Denkhorizont auszudehnen und beim Handeln und somit beim Reden die Tragweite zu berücksichtigen.

        Ja, das ist die Substanz oder Essenz, aber die gelebte Form der Politischen Korrektheit ist ein moralsaures Werkzeug zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit. Es scheint so, als sähest Du eher die positiven und ich die negativen Aspekte der PC.

        Offenbar hast Du aus meinem Satz etwas anderes gelesen, als das, was ich sagen wollte ("Ausdehnung sprachregelnder Tendenzen über das Politische hinaus"): Political Correctnes bezeichnet ursprünglich eine politische Schutzhaltung gegenüber ethnische, religiösen und kulturellen Minderheiten in den USA; in dieser Form ist sie in Ermangelung vergleichbarer sozialer Konstellationen nicht auf unsere Gesellschaft übertragbar (wohl aber ist die Affektiertheit und Überkorrektheit der PC, mit der moralische Haltung vorgetragen wird, übertragen worden). Über diesen ursprünglich begrenzten Bereich dehnt sich meiner Meinung nach bei uns die Politische Korrektheit aus und sorgt häufig dafür, daß die eigentliche Sachdiskussion einer aufgebauschten PC-Diskussion zum Opfer fällt.

        hth Robert

  9. Hi Severin,

    Die Flut begräbt den Hit 'Perfekte Welle'

    wo steht Britney in den ukrainischen Charts?

    Grüße,
     Roland

  10. Die haben ihr WLAN-Netz tatsächlich TSUNAMI genannt, ich fordere sofortige inquisitorische Massnahmen zu ergreifen!!!

    http://www.uni-koeln.de/rrzk/uklan/wlan/pc/cisco/xpinstwin/xp_sp2.html

    SCNR
      rolf

    PS: Würde ich im Moment unvorbereitet "Die Perfekte Welle" im Radio hören, müßte ich ganz spontan ein ziemlich zynisches Grinsen auflegen.
    Sowas zu unterbinden ist wohl ein Ziel dieser Massnahme (Pietät), Pech für die Band!

    1. Hi,

      PS: Würde ich im Moment unvorbereitet "Die Perfekte Welle" im Radio hören, müßte ich ganz spontan ein ziemlich zynisches Grinsen auflegen.

      mich hat der Gedanke, dass Altbundeskanzler Kohl fast abgesoffen waere, zum zynischen Grinsen veranlasst. Was waere das fuer ein Abgang gewesen! - Ansonsten scheint mir eine huendische Sichtweise der von Dir skizzierten Art doch ziemlich abwegig.

      Gruss,
      Ludger

      1. hi

        mich hat der Gedanke, dass Altbundeskanzler Kohl fast abgesoffen waere, zum zynischen Grinsen veranlasst. Was waere das fuer ein Abgang gewesen!

        ach - wirklich? *fg*

        Ansonsten scheint mir eine huendische Sichtweise der von Dir skizzierten Art doch ziemlich abwegig.

        Sind Hunde zynisch???

        Bye
          rolf