Hi at,
Ich habe unter anderem beruflich damit zu tun und kann dir sagen, dass Französisch fast ohne Chance ist.
Es ist eine eigenartige Entwicklung, dass auch in den Schulen und Universitäten das Interesse an der französischen Sprache nachlässt, zumindest in meinem Umfeld ist das so. Auch die Zahl der französischen Studenten in Deutschland ist erstaunlich gering.
Ich will das nicht als Einzelfälle abtun, aber wenn es auf eine bereits etablierte, lebendige und natürliche Sprache hinauslaufen sollte, ist Englisch schon im Hinblick auf die außereuropäische Verständigung erste Wahl -- obwohl natürlich Deutsch als die meistverbreitete Muttersprache innerhalb der EU durchaus legetimiert wäre.
Die Bedeutung des Deutschen hat durch die Osterweiterung der EU m.E. auch an Bedeutung gewonnen, allerdings wird das Erlernen unserer Sprache für Ausländer kaum noch gefördert und auch den ausländischen Studenten werden immer mehr Steine in den Weg gelegt (Visa-Probleme, Studiengebühren, keine Förderung der Sprachkurse in Deutschland, diverse Gebühren und andere bürokratische Hindernisse), vor allem unser Innenminister tut sich da negativ hervor, vor allem auch bei der Sprachförderung in Deutschland für Migranten und Migrantenkinder.
Dennoch halte ich Englisch für geeigneter als Nachfolgesprache für Latein als Wissenschaftssprache. De facto entwickelt sich ja alles in dieser Richtung, wobei Spanisch und Chinesisch aus meiner Sicht an Bedeutung gewinnen werden.
Warum das alles allerdings automatisch auf einen Untergang der Nationalsprachen hinauslaufen soll, bleibt mir unklar.
Viele Grüße
Mathias Bigge