Biesterfeld: gestern im SWF1 Radio wieviel Oel pro jahr...

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Hej,

zunächst sorry, dass du ein "nicht hilfreich" bekommen hast, ist meinem heutigen Kaffeekonsum und meiner Maus, die zZt. an Präzisionsmangel leidet zuzuschreiben.

ist das nicht dasselbe, wenn nicht sogar weniger als 0,9% nach Deiner version?

Ich hatte dich, bzw. den Ausdruck "nicht deklarierbar" so verstanden, dass 0.9 % der Lebensmittel nicht "zulässig", vielleicht aber auch "nicht eindeutig deklarierbar" wären und wollte das nur kurz nochmal mit eigenen Worten klar stellen.

Hat aber nicht unbedingt was mit gen-manipulation/veränderungen was zu tun?

Bis hierhin noch gar nicht ;) Das wäre jetzt im nächsten Satz gekommen:

um nun diesen Reifeprozess zu "optimieren" kann man an den MOs (Mikroorganismen) genetisch etwas rumspielen.

Ob das wirklich sein muss sei dahingestellt. Ich persönlich bin auch aus Prinzip in vielen Fällen für Naturbelassene Produkte, weil ich eben auch der Meinung bin, dass man nur in der Natur rumfuschen sollte, wenn es wirklich Sinn macht. Andererseits ist es ein Grundprinzip der Ökonomie ständig Prozesse und Produkte zu optimieren und die Ökonomen haben die Biologie und die Gentechnik im speziellen als effiziente Stellschraube entdeckt. Glaub mir, du würdest sehr viele Nahrungsprodukte, wenn sie nicht optimiert wären gar nicht essen wollen, oder als ungenießbar einstufen, weil du es gar nicht mehr anders gewohnt bist. Es gibt also vier Stufen des in-die-Natur-Eingreifens:

  1. Die Unbedenkliche, aber Sinnlose.
      z.B. Schafe klonen nur um zu zeigen, dass es geht.
  2. Die Unbedenkliche, aber Angenehme.
      z.B. MOs optimieren, damit der Käse besser schmeckt
  3. Die Unbedenkliche und zu Bejahende.
      z.B. MOs verändern damit verträgliches Humaninsulin
      in großen Mengen produziert werden kann
  4. Die Bedenkliche mit der sich kritisch auseinandergesetzt werden muss.
      z.B. In der tat Keimbahntherapie, deren Folgen
      noch lange nicht abgeschätzt werden können

Ich habe mal, naja auch in einer dokumentation über krankheiten und heilmethoden was gesehen, wo unter anderem erklärt wurde, dass es nicht immer gut ist, gegen alles was dem Menschen oder natur schadet,  mit Gewalt, indem man immer neue medikamente erfindet, anzukämpfen.

[...]

Die natur regelt vieles selbst,

Was du meinst ist die Homöostase, also die Selbstregulation der Natur. Das ist ein scheiße interessantes Feld, von dem wir glauben bereits alles verstanden zu haben und doch noch ganz am Anfang der Entdeckung stehen. Dabei musst du aber eines bedenken: Wenn du die Natur als gesamtes Betrachtest, darfst du auf das Individuum keine Rücksicht mehr nehmen, weil die Natur das Individuum nur als Element zum Ausgleich ihres Zustandes benutzt. Nimm das Ökosystem Hase-Fuchs: Sind viele Hasen da, gibts auch viele Füchse, weil sie zu fressen haben. Dann gibts aber bald zu wenig Hasen weil sie alle weggeputzt worden sind. Dann gibst aber auch weniger Füchse und die Hasenpopulation kann wieder zunhehmen, usw. Das und noch ähnliche wundervolle, selbstregulative Prinzipien kann man in der Natur beobachten. Wenn jetzt ein Jäger daher kommt und die Füchse abknallt stört er das Gleichgewicht. Solange aber ein paar Füchse überleben macht auch das nichts,  solange sich die Hasen nicht so rasant vermehren, dass durch natürliche Mutation Fuchs-fressende Hasen entstehen. Selbst wenn die Füchse austerben würden, wäre das nicht schlimm für die Natur, dann würde eben Platz für eine andere Hasenfressende Tierart. So siehst du, dass es der Natur absolut rille ist ob nun der Mensch darein fuscht, oder eine natürliche Naturkatastrophe.

Aber: Widerspricht es nicht der Natur des Menschen sich nur als Teil etwas ganzen zu sehen und seine Indivdualität gänzlich dem Gleichgewicht der Natur unterzuordnen?

unter anderem bei einem beispiel, wo raubkatzen früher unter einer ähnlichen Krankheit litten wie der Aids-kranke mensch, haben die von generation zu generation einen körpereigenen imunstoff entwickelt, was die krankheit vermindert oder sogar ausschliesst.

Wo wir genau an dem Punkt wären. Entweder Aids rafft die gesamte Menschheit dahin, oder wir stellen ein Gleichgewicht mit der Krankheit her oder wir entwickeln eine Natürliche Resistenz und raffen Aids dahin. Der Natur ist das egal...

Aber wie möchtest du den Angehörigen eines Aidskranken das vermitteln? "Wenn wir nur lange genug warten, wird die Natur das für uns regeln!" Wir sind eben keine Tiere. Wir haben die Mittel, den Verstand und die Intelligenz in die Natur einzugreifen um es uns bequem zu machen. Und wenn eine Naturkatastrophe 2/3 des gesamten Hasenbestandes vernichten würde, würden die Füchse da auch nicht drauf Rücksicht nehmen: "Oooh, die Hasenpopulation muss sich erstmal erholen, heute ist Fastentag!"

Was ich damit sagen möchte ist, ob es nicht besser wäre, die gen-geschichte der Mutter-natur zu überlassen?

Es widerspricht unserer "Natur" unsere Potentiale nicht auszuschöpfen! Dies ist ein vollkommen natürliches Prinzip. Andersrum, die Natur selber stellt doch wieder das Gleichgewicht her. Nimm z.B. den Krebs als altersbedingte Krankheit. Wäre die durchschnittliche Lebenserwartung nur 5 Jahre niedriger, hätten wir wahrschienlich nur 10 % soviele Krebsfälle wie es heutzutage der Fall ist.

Ich möchte noch kurz diesen Aspekt weiter beleuchten: Wenn wir eines Tages über Aids und Krebs siegen werden, fordern wir die Natur heraus sich etwas neues einfallen zu lassen, um ihr Gleichgewicht herzustellen. Z.B. einen neuen Virus der noch bösartiger ist, aber wir werden nicht untätig bleiben und auch dagegen ein Mittel entwickeln ... und so weiter.

Das, genau diesen Wettlauf mit der Natur, ist das natürlichste, das der Natur innenwohnt.

Man nennt es Evolution!

Schönen Abend noch ;)