Mir fällt beim Lesen von Klassenarbeiten immer wieder auf, dass ich Passagen wiederlesen muss, wenn ein längeres Konstrukt mit Infinitiv + "zu" ohne Markierung beginnt, das man zunächst nicht als neuen Sinnblock erkennen kann.
Hi Mathias,
Hier sprichst du einen Aspekt an, der mich bei der ganzen Diskussion um die Rechtschreibung auch immer wieder stört. Der „Sinn“ der Rechtschreibreform sollte wohl sein, es dem Schreiber einfacher zu machen. Ich halte das für Blödsinn.
Es schreibt einer, lesen werden es mehrere. Dann sollte die Rechtschreibung doch bitte auch so sein, dass es die Leser einfach haben, den Sinn des Geschriebenen zu erfassen. Und gerade das wird durch fehlende Kommas* und Getrenntschreibung von Wortteilen, die zusammengehören, erschwert. Mir als Leser kann es völlig egal sein, ob sich der Schreiber mehr anstrengen muss, damit ich es einfach habe.
Ich hab am Sonnabend bei der langen Nacht der Wissenschaften auch bei den Psychos an der FU Berlin vorbeigeschaut. Die haben eine Augenbewegungs-Untersuchung zu Vor-/Nachteilen der neuen Rechtschreibung gemacht. Leider durfte mir der Mensch noch keine Ergebnisse verraten; es soll am Donnerstag in der Zeit stehen.
Gruß,
Gunnar
* Kommata für die, denen es so lieber ist ;-)
„Weisheit ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben.“ (Albert Einstein)