Tim Tepaße: Warum wirken CSS-Seiten so steril?

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Hallo Mathias,

Die momentan ganz oben angezeigten Webseiten auf cssdrive.com sind schon Musterbeispiele:

Wobei man bemerken muss, dass die meisten dieser Seiten aus der Schule des CSS Zen Garden entsprungen sind, die - Zen zum Trotze - ihren Sinn in möglichst vielen Schnörkeln zu sehen scheint. „CSS Baroque Garden“ fände ich die sinnvollere Bezeichnung.

Der Rest ist extrem »sauber« gehalten (offen, weit, viel Weißraum, minimalistisch) und die Oberfläche auf Hochglanz poliert, (...)

Ich hab mal vor einigen Monaten ein längeres Posting über ein paar CSS Trendwellen geschrieben, die ich zu beobachtet haben meine. Dummerweise ist das Posting einer damaligen Fehlfunktion des Archivierers zum Opfer gefallen. Dort habe ich nach der Ära des Kästchen-CSS die des CSS Barock Garden definiert und gemeint, dass diese auch wieder zurück ginge. Inzwischen fühle ich mich damit etwas bestätigt, meine ich doch eine Art Nouvelle Nothing entdeckt zu haben, bei der Seitengestaltung im wesentlichen aus viel Weißraum (sic!) und Text mit noch farblichen Akzenten besteht. Beispiele dafür wären die Bilderseiten von Flickr, Signal vs. Noise und plasticbag.org, gerade letzteres Weblog war früher ein Musterbeispiel für 3D-Effekt-Boxen.

Auch bei diversen „Web 2.0“ [tm] [1] Anwendungen habe ich öfters diesen Eindruck gehabt, natürlich ist ein möglichst reduzierter Quellcode auch ein Nebeneffekt der erweiterten DOM-Baum-Manipulation. Aber andererseits ist Web 2.0 natürlich nur „oversized fonts“ & „pastel colors“ (Quelle).

([1] Ich würde mich noch weiter von dem Begriff absetzen, wenn ich nur könnte)

(...) man muss immer an Mac-OSX-/Aqua-/Dashboard-Widgets-Ästhetik denken, die wohl Pate stand.

Äh, nein. Wenn man ständig damit arbeitet, dann wirken diese Designs und die Ästhetik von OS X viel unterschiedlicher. Sehr viel unterschiedlicher. Nur die Verwendung von „Hochglanzpoliert“ und Pseudo-Reflektionen & Schatten bringt es da nicht. Bei Dashboard mag das mehr zutreffen, ist es doch selbst eine Web-Anwendung.

http://www.vlad-design.de/weblog/ (typisch für Wordpress-Weblogs)
http://weblog.plasticthinking.org/

Gerade Wordpress-Weblogs sind natürlich Opfer des Kubrick-Templates. Innovation kommt aus der Ecke nur noch in der Ajaxifizierung desselben, zum Beispiel in der Form von K2.

Tim