Berdn: 1 Euro Jobs, in diesem Fall Zweifel ;-(

Hallo liebes Forum,

ggf. bin ich auch nicht richtig informiert ;-(
Grundsätzlich bin ich ja für 1 Euro Jobs ...
Darüber kann man natürlich diskutieren ...

Hier in Berlin Arbeit jetzt eine Freundin auf 1 EURO Job-Basis, oK !

Aber Fakten die ich bis jetzt kenne:

  • der Verein hat ca. 40 1 Euro Mitarbeiter

  • die Leute sind bis jetzt nicht wirklich beschäftigt (OK, die Maßnahme läuft erst seit zwei Wochen)

  • Nur zwei drittel der Leute haben einen Arbeitsplatz, (zum Teil ist nur Platz auf den Flur)

  • die Mitarbeiter-Führungskompetenz ist eher zweifelhaft (Als Ausbilder brauche ich zumindesten einen Ausbilderschein, besteht etwas ähnliches bei 1 Euro Jobs nicht?)

  • Im Moment wird an einen Logo für einen "befreundeten" "Verein" gearbeitet, ab hie bekomme ich wirklich Probleme, da das schnell in einen Bereich geht, der auch mich betreffen kann. (Angriff auf den ersten Arbeitsmarkt, da ich erst kürzlich Selbständig bin, kann das sich schnell auf meine Existenz auswirken)

Nun, ich versuche mehr Informationen zu bekommen, aber wenn ich Zweifel an dieser Maßnahme habe, an wen wende ich mich?

Den Senat von Berlin?, das Arbeitsamt?

War jetzt ggf. etwas polemisierend ...

Aber Missbrauch findet immer wieder statt, und wer ist dann der Ansprechpartner. Und ich habe keine Lust darauf das ggf. sogenannte Gemeinnützige Vereine Web-Seiten umsetzen für kommerzielle Unternehmungen oder außerhalb dieser Maßnahmen.

Entschuldigt bitte,

bin gerade sehr erregt ;-(

Liebe Grüße,

Bernd

  1. Hallo,

    ggf. bin ich auch nicht richtig informiert ;-(
    Grundsätzlich bin ich ja für 1 Euro Jobs ...
    Darüber kann man natürlich diskutieren ...

    Es gibt m.E. keinen "Missbrauch", sondern die Wirkung von 1 Euro Jobs kann
    doch wohl kaum anders sein.

    Und selbst "Gemeinnützige Projekte" werden i.d.R. irgendwie Auswirkungen auf den
    realen Arbeitsmarkt haben, wie sollte es denn auch anders sein wenn die
    gemeinnützigen Projekte etwas nötiges oder sinnvolles tun.

    Grüsse

    Cyx23

    1. Hello,

      Es gibt m.E. keinen "Missbrauch",

      Der "Träger" erhält 500 Euro pro Nase.

      + 500,00   "Aufwandsentschädigung"
        -   9,00   Miete für 2 Quadratmeter Flur
        -   5,80   Stuhl für 35 Euro auf sechs Monate "abgeschrieben"
        -  10,00   Umlage für Strom, Wasser, Toilettenpapier, Müllabfur...
        -  60,00   anteilige Kosten für die BetreuerIn  (25 Teilnehmer im "Kurs")
        -  18,00   anteilige Kosten für das Sekretariat (5 "Kurse")
        -  20,00   Gemeinkosten
        ---------
          377,00
        - 150,00   Auszahlungsbetrag an den Betroffenen
        ---------
          227,00   Rohgewinn ohne operatives Geschäft
        + 500,00   Arbeitsertrag des operativ tätigen Betroffenen
        ---------
          727,00   Gewinn des Vereins pro Nase und Monat
        =========

      Das stelle ich mal zuur Diskussion

      Harzliche Grüße vom Berg
      esst mehr http://www.harte-harzer.de

      Tom

      --
      Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
      Nur selber lernen macht schlau
      1. Hello,

        727,00   Gewinn des Vereins pro Nase und Monat
          =========

        Ich vertrete die Meinung, dass diese 1-Euro-Regelung von einer Lobby stammt, die damit ihren Immoblien-Leerstand korrigiert...

        Harzliche Grüße vom Berg
        esst mehr http://www.harte-harzer.de

        Tom

        --
        Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
        Nur selber lernen macht schlau
    2. Hallo Cyx23,

      ich gebe Dir natürlich Recht, und zu dem nach dem ich auch die Antwort von Tom gelesen habe.

      ... Aber !

      • Dein Realismus macht mich pessimistisch

      Oder Du bist pessimistisch realistisch
      (Nimm es nicht persönlich)

      Ach egal,

      Wenn ich mehr informationen habe schreibe ich an den Berliner-Senat.

      Vielleicht hift's,

      Liebe Grüße,

      Bernd

      PS: Liebe Grüße natürlich auch an Tom

      1. Hello,

        Wenn ich mehr informationen habe schreibe ich an den Berliner-Senat.

        Mach dich nicht unglücklich.
        Sorg für sehr gute Verbreitung Deiner Informationen!
        Geh davon aus, dass Du aber sicherheitshalber vorher in einen "Nicht-Auslieferungs-Staat" auswandern solltst. Bei ca. 800 mittelgroßen Kommunen, die jede im Mittel 20.000.000 Euro zugewiesen bekommeh und ca. 20 großen städten mit ca. 100.000.000 Euro ist das ein Volumen von 18.000.000.000 Euro. Hinter der hauptsächlicnen Verwendung stehen ca. 15 - 20 "Organisationen" ...

        Harzliche Grüße vom Berg
        esst mehr http://www.harte-harzer.de

        Tom

        --
        Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
        Nur selber lernen macht schlau
    3. Es gibt m.E. keinen "Missbrauch",

      leider doch - jede Menge...[1]

      sondern die Wirkung von 1 Euro Jobs kann
      doch wohl kaum anders sein.

      Und selbst "Gemeinnützige Projekte" werden i.d.R. irgendwie Auswirkungen auf den realen Arbeitsmarkt haben, wie sollte es denn auch anders sein wenn die gemeinnützigen Projekte etwas nötiges oder sinnvolles tun.

      Deine Argumentation besticht, würde aber voraussetzen, daß die Bereitschaft besteht, gemeinnützige, soziale und was auch immer Arbeit zu bezahlen. Und das ist leider nicht der Fall. Wenn alle gesellschaftlich nötigen und nützlichen Arbeiten (ANSTÄNDIG!) bezahlt würden, hätten wir kein Problem mit Arbeitslosigkeit. Stattdessen wird die meiste davon ehrenamtlich gemacht.

      [1] Der Mißbrauch liegt auch eher im Mißbrauch des Systems und Aubeutung der Euro-Jobber. Da wird ja jede Menge Geld kassiert - was scheinbar viele Leute immer noch nicht wissen. Der Arbeitgeber muß nicht nur den Euro-Jobber nicht bezahlen (das Geld kommt vom Amt), sondern bekommt ZUSÄTZLICH diese "Qualifizierungspauschale" von ca. 350.- €. Und DAS Geld wird kassiert, statt wirkliche Qualifizierungen anzubieten. Nebenher lassen halt einige die Jobber auch ganz gut für sich malochen. Die Werkstatt, in der ich meinen letzten Jahres-Job hatte (noch vor 1€-Zeit) macht jetzt genau sowas. Die gleichen Arbeiten, für die ich immerhin noch über 1000.- € Netto bekommen habe, machen jetzt Euro-Jobber. Es gibt Fälle zuhauf. Das krasseste, was ich gelesen habe ist eine Firma, die die Euro-Jobber nur vermittelt. Also sie "stellen" den Jobber ein und reichen ihn dann für die eigentliche Arbeit z.B. an Dritte-Welt-Läden von Kirchen weiter. Die stellen also nicht mal Arbeitsplatz zu verfügung. Und DIESE Firma - nennen wir sie mal Sklavenhändler - kassiert für massenhaft Euro-Jobber die Qualifizierungspauschale. Der Einzige Kontakt zwischen Euro-Jobber und dieser Firma ist, daß er dort einmal im Monat einen ausgefüllten Stundenzettel abgibt. Man kann mit sowenig Arbeitsaufwand natürlich jede Menge Jobber vermitteln - und kassieren. Hier sind wieder die Abzocker auf den Zug aufgesprungen. Ich habe mir ganz ehrlich auch schon überlegt, sowas zu machen - scheinbar ist es so gewollt, daß man nur noch mit Abzocke und Beschiß an einen Verdienst kommt.

      Ich selbst habe mich um einen Euro-Job bemüht. Hier in der Modellbauwerkstatt der Fachhochschule. War erst auch alles ok. und erwünscht. Als es dann daran ging, diesen Job zu beantragen und vom Amt genehmigen zu lassen, hat der zuständige Professor einen Rückzieher gemacht, weil er nicht garantieren könne, daß mit meiner Arbeit der reguläre Arbeitsmarkt nicht tangiert würde. Tja..., das spricht für ihn und die Seriosität dieser FH. Und genau diese Seriosität hat mich veranlaßt eben genau dort mich zu bemühen. Dort hätte ich auch Qualifizierung bekommen und sinnvolle Arbeit gemacht. Aber so ist das - die Seriösen setzen sich auf diesem Markt nicht durch.

      Gruß, Andreas

      --
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  2. Hello,

    als "Ausbilder" braucht man keinen Schein, man muss nur den Schein wahren ;-)

    Es ist keinesfalls polemisch, was Du erzählst, sondern ein mir ziemlich gut bekanntes Szenario.
    Die Weiterbildungs-, Umschulungs-, und 1-Euro-Job-Mittel sind seit Jahren (ca. 12 bis 13) in der Hand von Kriminellen. Anders kann ich das nicht bezeichnen. Sie werden nicht erfolgsbezogen (auf den Betroffenen) sondern "anti-Stress-bezogen" (auf den Entscheider der Behörde und den "Träger" bezogen) vergeben. Leute, die in entsprechenden Entscheidungspositionen arbeiten, können sich i.d.R. schon nach zwei Jahren ein nettes Häuschen an einem Golfplatz lesiten und die Mitgliedschaft in demselben...

    Ich habe das jahrelange beobchten müssen, wie die Gelder verschoben wurden, aber weder der "Träger", das Arbeitsamt noch die Bezirksregierung noch Landesregierung (damals noch Schröder) haben sich dafür interessiert, was in den Kursen wirkolich los war. Wir haben als Firma für ca. 30% der Mittel die Arbeit gemacht (Ausbildungspläne erstellt, Unterlagen erstellt, Unterricht durchgeführt, usw. Das gab es düe die neuen IT-Berufe damals alles noch nicht fertig) und wehe, wenn wir einen penetranten Kursusströrer mal um Ruhe gebeten haben...

    Ende 2000 Anfang 2001 hatte ich genügend Beweise beisammen, um ggf. mal tätig werden zu können. Was mir dann passiert ist, wissen die Insider hier, auch wenn einige das immer noch lustig finden.

    Ich mache mich daher heute stark für die Gründung kommunaler Firmen für 10-Euro-Jobs, in denen die Mitarbeiter sich innerhalb der ersten fünf Jahre in einem Stufenplan 49,5% der Firma erarbeiten und die restlichen 50,5% nach weitern fünf Jahren von der Kommune erwerben können. Das verhindert erstens ungezügelten Wettbewerb mit dem ersten Arbeitsmarkt, dann die Leute müssen sich ihr Geld wirklich verdienen, und es verhindert behördlichen Starrsinn in der Firma, denn die Plkanung und Verwaltung sollte hauptsächlich bei den Mitarbeitern selbst liegen.

    Die Kommunen können sich durch gute Coaches dadurch neue Werte und damit mittelfristig Einnahmen schaffen. Die Mitarbeiter sind nicht demotiviert, sondern engagiert, da sie ja ihre zusätzlichen Ausschüttungsmöglichkeiten bzw. Rentenansprüche selbst verantworten dürfen. Da inzwischen in allen Berufen qualifierte Leute auf der Straße sitzen, ist das Ganze ein Selbstläufger, es sei denn, man setzt an die Vorplanungsstellen in der Kommune Flachpfeifen!

    Dieses Konzept lässt sich aber scheinbar nur mit der ganz linken Seite durchführen.

    Harzliche Grüße vom Berg
    esst mehr http://www.harte-harzer.de

    Tom

    --
    Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
    Nur selber lernen macht schlau
  3. Hi Bernd,

    • Im Moment wird an einen Logo für einen "befreundeten" "Verein" gearbeitet, ab hie bekomme ich wirklich Probleme, da das schnell in einen Bereich geht, der auch mich betreffen kann. (Angriff auf den ersten Arbeitsmarkt, da ich erst kürzlich Selbständig bin, kann das sich schnell auf meine Existenz auswirken)

    Irgendwie habe ich den Eindruck, daß sich das mit dem beißt:

    https://forum.selfhtml.org/?t=115773&m=739885

    Viele Grüße

    Jörg

  4. Hallo Bernd,

    Aber Missbrauch findet immer wieder statt, und wer ist dann der Ansprechpartner. Und ich habe keine Lust darauf das ggf. sogenannte Gemeinnützige Vereine Web-Seiten umsetzen für kommerzielle Unternehmungen oder außerhalb dieser Maßnahmen.

    Zuständig ist die kommunale Arbeitsgemeinschaft die in den Händen der Bezirke liegt.
    Wenn dein Stadtbezirk Lichtenberg oder Marzahn heißen sollte, dann kann ich Dir gleich jegliche Hoffnung nehmen.
    Die Bezirksämter in diesen Bezirken sind was Korruption und Leistungsmißbrauch angeht extrem unsensibel.
    Wenn Du das Glück hast in Spandau zu leben, dann gibt es für solche Fälle einen Ombudsmann, an den Du Dich auch vertraulich und anonym wenden kannst.

    TomIRL