Hallo Siechfred,
und Du scheinbar auf die Reklamestrategen reingefallen bist.
Wenn "reingefallen" bedeutet, dass die Kampagne mir Mut gemacht hat, dann bin ich gerne das Dummerchen, das sich von der schönen Welt der Reklamestrategen blenden ließ. Ich für meinen Teil schlage jedenfalls keine helfende Hand aus, egal, ob sie mir ein Obdachloser oder ein Millionär reicht.
Wo siehst du da helfende Hände? Andere dürften sich vielleicht eher veralbert vorkommen, besonders
wenn wie in einer Bilderserie (Stern, http://www.stern.de/politik/deutschland/546821.html?nv=sb,
offenbar keine Satire) auch ein paar "Vorzeige-Normalos", eine Klofrau, eine Arbeiterin bei der
Stadtreinigung, ein Bootsbauer, unter die Promis gemengt sind.
Was soll das aber angesichts fehlender Stellen bei der in den Zitaten auch implizierten Aufforderung
anzupacken und acht Stunden am Tag zu arbeiten letztlich werden? Klassenkampf von oben,
Vorbereitung einer verarmenden Bevölkerung auf noch bescheidenere Zeiten, Sozialdarwinismus?
Ein stimmigerer Text stammt m.E. von Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender von Audi (Zitat):
"Wir müssen endlich eine positive Grundstimmung erzeugen. Wir müssen aufhören, den Standort
Deutschland krankzureden ..."
Um wen geht es Winterkorn hier? Er dürfte sich an die Medien richten, weitere Zielgruppe kann im
Wesentlichen abgesehen von irgendwelchen Investoren o.ä. wohl nur eine ziemlich gut verdienende
Mittelschicht sein welche derzeit anscheinend zu sparsam ist.
Grüsse
Cyx23