moin Axel :)
Ich hab da eine sehr konkrete Meinung - die hier allerdings (wie ich schon feststellen musste) auf Ablehnung stößt: Die Bundeswehr sollte eine Berufswehr werden, es gibt ein soziales Jahr für alle (damit die fehlenden Zivis kein "Loch" hinterlassen),
Dafür bin ich auch, aber aus anderen Gründen. Es werden ja schon lange nicht mehr alle Wehrfähigen wirklich eingezogen. Hier gibt es also eine Ungerechtigkeit, die es zu beseitigen gilt.
Das kommt zu meiner Überlegung noch hinzu ;)
die gesparten Gelder werden für die Kinderbetreuung eingesetzt.
... sehe ich dadurch keine Einsparungsmöglichkeiten. Welche siehst Du?
Die Millionen Briefe, die jedes Jahr an die Jungs zur Musterung rausgeschickt werden kosten Geld. Hinzu kommt die Musterung für jeden (glaube ich zumindest) und dann werden nicht mal alle eingezogen. Die Ausbildung kostet jedes Jahr extra (diese drei Monate die alle mitmachen müssen).
Und wenn ich dann sehe, dass Bundis jedes WE die Heimfahrt mit dem ICE bezahlt bekommen geht mir der Hut hoch. Muttikinder sollen mal schön übers WE heimfahren - für locker 100 Euro von Bayern nach Berlin. (ich habe in meiner Zeit in Coburg drei Bundis kennengelernt die immer im gleich Zug heimgefahren sind wie ich).
Das sind alles Kosten die mit einer gut ausgebildeten Berufsarmee gespart werden könnten!
Hinzukommen sollte ein Konzept, dass Mütter finanziell entschädigt, die ihre Kinder nicht in Kitas geben können (wollen) und darum private Tagesmütter in Anspruch nehmen (sowas in der Art ist in Planung glaube ich).
Ja, das sind genau die Sachen, die ich meine. Weil der Staat keine durchgehende und flächendeckende Kinderbetreuung absichern kann, gibt er Müttern, welche dadurch benachteiligt werden, Zuschüsse. Ein Unsinn! Die Benachteiligung jeder einzelnen Antragstellerin muss nachgewiesen und geprüft werden. Die Zuschüsse müssen verwaltet und abgerechnet werden. Es wird Missbrauch geben usw. Hätte jede Mutter bzw. Familie über die Grundabsicherung genug zum Überleben für sich und die Kinder, könnte die Tagesmutter problemlos selbst finanziert werden.
Ja _wenn_. Leider gibt es das Grundeinkommen noch nicht - und ich persönlich könnte mir eine Tagesmutter nicht leisten. Wie also sollte ich meine Vorstellungen verwirklichen?
Allerdings gebe ich dir Recht, dass dieses Modell Mißbrauch geradezu anzieht.
Richtig. Hier wären wir wieder bei der Grundsicherung und wenn ich mich recht entsinne waren wir uns einig, dass das ein schöner Traum ist, der vorerst nicht zu verwirklichen ist.
Nö, da bin ich nicht mit Dir einig. Dieses Konzept "Entkoppelung der Grundsicherung von der Erwerbstätigkeit durch staatliche Finanzierung dieser Grundsicherung aus Verbrauchsteuern unter Abschaffung der Einkommensteuern" ist in sich logisch und wird sogar von Unternehmern unterstützt, obwohl es aus der "linken Ecke" kommt.
Dann war ich mit jemand anderem darüber einig ;)
Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, wie dieses Konzept umgesetzt werden soll. Wieviele Politiker denken ernsthaft darüber nach?
Und nur weil wir und noch ein paar andere Leute das toll finden, glaube ich noch lange nicht, dass das bald Realität sein wird.
Schliesslich stecken wir immer noch in einer Generation, in der das Gedankengut "wer nicht arbeitet ist bloß zu faul und hat es nicht verdient Geld zu haben" weit verbreitet ist. Wie willst du das (wollen wir das) _ernsthaft_ aus den Köpfen kriegen?
Und was mache ich derweil?
Wie willst du die Menschen und die Politiker davon überzeugen, dass das eine gute Idee ist?
Och, ich bin da ganz optimistisch ;-)
ich nicht....
Findest du? Die Qualität der Ausbildung ist hier in Berlin maßgeblich vom Wohnort abhängig und sowas darf einfach nicht sein!
<maßlose Übertreibung>Wenn ich mein Kind im schönen Prenzlauer Berg zur Schule schicke, kann ich sicher sein, dass es in einer Klasse mit anderen Kindern von gut verdienenden Eltern kommt, die kulturell und intellektuell interessiert sind.
Lebe ich dagegen im Wedding müsste ich meinem Kind erstmal türkisch beibringen, damit es in der Schule folgen kann.</maßlose Übertreibung>Ja, Berlin hat ein massives Integrationsproblem. Das muss gelöst werden. Wie, werden wir hier nicht klären ;-). Aber Berlin ist nicht Deutschland.
Ich kann dir drei weitere Gegenden in Deutschland nennen, in denen es genauso ist (vielleicht nicht ganz so krass - aber ich habe ja auch extra übertrieben).
Alle Städte in denen ich gelebt habe, verfügen über soziale Brennpunkte, die sich in Stadtteilen ballen. Aufgrund von Entfernungen kann man es sich nicht immer aussuchen, auf welche Schule ein Kind zu gehen hat. (Ich persönlich durfte auch nicht auf ein "richtiges" Gymnasium weil es zu weit weg war)
Aufgrund meiner subjektiven Einschätzung kann ich mir gut vorstellen, dass diese vier Gegenden nicht die einzigen in Deutschland sind, in denen die Schuldsituation sich derart gestaltet.
Aber ich verfolge die Wissenschaftslandschaft ein wenig und muss feststellen, dass es Gang und Gäbe ist, dass Forschungsprojekte abgebrochen werden, weil "sie sich nicht rentieren". [...]
Hm, aber bist Du sicher, dass das ein deutsches Problem ist? Sicherlich existiert es, und es behindert die Grundlagenforschung, aber doch nicht nur hier?
Nein nein - ich wollte nicht behaupten das sei ein deutsches Problem. In vielen Ländern ist das so ... das macht mich aber nicht weniger traurig ;)
In Deutschland ist es mir nur besonders aufgefallen (wohl auch, weil ich noch nie in einem anderen Land studiert und gelebt habe)
liebe Grüße aus Berlin
lina-
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