xwolf: Klage gegen Vorratsdatenspeicherung!

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Hi,

Allerdings werden die kommerziellen Provider die realen Kosten wieder durch andere Maßnahmen reinholen. Nämlich mit der Nutzung und Weiterverkauf der Kundendaten!

Was in DE allerdings ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz wäre, gegen den ich sofort vorgehen würde, wenn ich einen begründeten Verdacht habe.

Aber das wird nur Erfolg haben, wenn du dem ganzen nicht unbewusst bereits durch die Anerkennung der AGBs zugestimmt hast.

Zudem brauchen ja keine persönlichen Daten von dir weitergegeben werden.
Es reicht, wenn man das Surfprofil eines Benutzers hat, der von X-Y Uhr surft und anhand der besuchten Sites einer bestimmten Personengruppe zuordbar ist.
Die Abrechnungsdaten von dir werden sicherlich sicher bleiben. Aber die braucht man auch nicht (die kauft man sich eh woanders).

Zudem wirst du auch nicht verhindern können, daß einige ANgebote nur nutzbar sind, wenn man zustimmt, daß Daten weitergegeben werden. Das geschieht ja heute schon. Es wird nur mit schönen Worten vernebelt. Da heißt es dann z.B. "Sie werden Teil unseres exklusiven Premium-Netzwerkes" oder "SPAM Schutz Basic - Wir verhindern, Daß Sie kommerzielle Werbung fremder Unternehmen erhalten"  (die eigenen Mails sind ja nur hilfreiche Informationen.)

(Der SPAM-Filter bei Providern ist ohnehin ein nicht zu unterschätzendes mögliches Marketinginstrument: Man gibt dort durch Angabe der Ausschlussliste genau an, was man nicht möchte -also alles was nicht angegeben wurde, möchte man).

Die Anschaffung eines Überwachungsservers liegt bei einem kleinen Provider bei einer einmalige Zahlung um die 10kEuro.
Der Gewinn durch Verkauf der Kundendaten dagegen ist auf Dauer gesehen weit höher.

Auch noch dann, wenn man die Bußgelder für Verstöße gegen das BDSG gegenrechnet?

Bis die Bußgelder wirklich mal empfindlich werden, vergehen Jahre.
Zudem: Wie will man es denn beweisen? Jeder Art von Beweis ist verboten, bzw. durch die Paragrapen wegen Computerspionae oder - Sabotage gefährlich.
Und die Polizei kann dir erst recht nicht helfen. Die könnten allenfalls bei wirklich konkreten Verdacht den Rechner beschlagnahmen (um ihn irgendwann zu untersuchen).
Das ist bei einem Provider, bei dem Daten über Clustersysteme verteilt sind, illusiorisch.
Bis die Polizei mal einen größeren Provider hopps nehmen würde, müsste man mehr Beweise haben, als man haben darf!

Natürlich gibt das Gesetz nicht her, daß die Provider das jetzt plötzlich tun dürfen. Aber das macht nichts. Die Provider werden es so erscheinen lassen. Argumentativ ist dies mit dem Gesetz sehr leicht.

Da bin ich aber gespannt. Das Erheben und Speichern von Daten, ob aus eigenen Beweggründen oder aufgrund einer Vorschrift, ist eine Sache. Die Weitergabe dieser Daten an Dritte ist ein ganz anderes Paar Stiefel.

Stimmt genau.

ABER - Um den Bogen noch weiter zu  spannen: Was ist mit den Webstatistiken aller Leute die einen eigenen Host betreiben?
Ruf mal im Google folgenden Suchbegriff auf: "Generated by Webalizer Version"...

Deswegen den Bogen zurück: Wir tun hier alles mögliche, um auf einer Seite den "Big Brother" zu verhindern. Auf der anderen Seite, tun wir alle viel mehr und haben damit noch nicht einmal ein Problem. Im Gegenteil ziehen wir alle unter Umständen nutzen daraus.

Personalisierbare (Web/Interaktions)oberflächen werden ein Trend der nächsten Monate/Jahre sein. Die werden nicht funktionieren, ohne das der Gegenüber (Provider oder Netzwerk) Wissen über einen haben und sammeln.

Ich bin etwas die simple "DAGEGEN"-Haltung.
Man kann schon gegen etwas sein. Aber dann bitte, mit Verbesserungsvorschlag!

Mein Vorschlag:
Legt alle Daten offen (sofern sie nicht intimer Natur sind).
Jeder kann gern alle meine Daten nachschlagen und begutachten. Solange ich das gegenüber dem anderen auch kann und solange jeder lesende Zugriff auch festgehalten wird.
In anderen Worten: Wenn ich weiss, wer wann etwas von mir nachschaute, dann kann ich das genauso bei dem tun.  Und ich kann schauen, wo der dann noch nachschaute. (Genauso wie er bei mir).
Das ist dann natürlich totale Transparenz.
Aber solange sie für alle ohne Ausnahme gilt, ist es ok. Erst dann, wenn es Ausnahmen geben sollte, dann gibt es Probleme.

Nur Transparenz ist die Grundlage um Korruption und Machtmissbrauch zu verhindern. Das Geburtstagskind des Tages, der SPIEGEL, ist dafür ein Beispiel. Dadurch, daß der Spiegel und andere Medien Dinge aufdecken und "ans Tageslicht" zerren, bleibt Unrecht nicht verborgen.

(Ich träume...)

Ciao,
  Wolfgang