Löten - Kopfhörer Sennheiser hd 205 an Klinke-Stecker
frankx
- sonstiges
0 frankx0 LX2 Löten: Grundkurs
Der Martin
Hellihello,
mein Söhnchen hat bei seinem Sennheiserkopfhörer den Stecker abgerupft und versucht nun einen neuen anzulöten. Der Mensch im Elektorladen, wo er den Mini-Klinke-Stecker erstand, meinte, beim Löten müssten die Kopfhörerkabel sehr stark erhitzt werden, um deren Isolierung zu verbrennen, verdampfen.
Wir haben das probiert, die beiden kupferfarbenen Kabel als Masse, das Rote und das Grüne als R und L (keine Ahnung, welcher welches ist, doch egal, oder?).
Kann jemand noch einen Tipp geben? ZB. haben wir das Löt-Zinn erstmal garnicht auf das heiße Kabel/Lötstelle bringen können, weil das immer abperlte. Ich dachte an "Lötfett" und mit etwas Melkfett gings dann. Wie macht man das am Besten?
Dank und Gruß,
Hellihello
... achso: nach dem Lötvorgang test im mp3-player komplett negativ (nischt zu hören, nicht mal Rauschen oder so).
Dank und Gruß,
Das maßgebliche Problem besteht darin, dass die Kabel in den meisten Fällen für eine Steckerbefestigung gedacht sind, die man Crimpen nennt und die Maschinell erfolgt. Lötfett hilft grundsätzlich schon einmal. Ein weiterer wichtiger Hinweis besteht darin, die jeweiligen Flächen, die verlötet werden sollen, mit einer dünnen Schicht Lötzinn zu bedecken.
Außerdem muss man besonders bei Klinkensteckern, bei denen die beiden Anschlüsse relativ nah aneinander liegen, darauf achten, dass es nicht zu einem Masseschluss kommt.
Übrigens: wer die Isolierung beim Löten verbrennt, kann damit ebenfalls einen Masseschluss produzieren. Das Ergebnis: kein Ton mehr zu hören, das Kabel ist hinüber. Lösung: neuen Klinkenstecker nehmen, das Kabel auf eine Distanz von ca. 5-10cm abschneiden (auf dieser Distanz ist die Isolation wahrscheinlich zerstört) und nochmal versuchen.
Gruß, LX
Das maßgebliche Problem besteht darin, dass die Kabel in den meisten Fällen für eine Steckerbefestigung gedacht sind, die man Crimpen nennt und die Maschinell erfolgt.
blöde frage: gibts keine crimp-baren klinkenstecker? crimpzangen und aderendhülsen kosten quasi garnix - aber gibts dafür keine entsprechenden klinkenstecker?
Hellihello LX
Das maßgebliche Problem besteht darin, dass die Kabel in den meisten Fällen für eine Steckerbefestigung gedacht sind, die man Crimpen nennt und die Maschinell erfolgt. Lötfett hilft grundsätzlich schon einmal.
Ist Melkfett oder Vaseline ein passabler Ersatz?
Ein weiterer wichtiger Hinweis besteht darin, die jeweiligen Flächen, die verlötet werden sollen, mit einer dünnen Schicht Lötzinn zu bedecken.
Mit "Flächen" meinst Du sowohl das Kabel wie auch die jeweiligen Blechstücken am Klinkenstecker, mit dem Löchlein drinne, in das dann das Kabel käme? Ich dachte nun, fummeln wir die Kabel da erstmal rein, dann stecken sie da und schlussendlich ein Tröpflein Lötzinn drauf.
Übrigens: wer die Isolierung beim Löten verbrennt,
Woran seh ich das denn? Muss ich ganz "normal" "abisolieren"?
kann damit ebenfalls einen Masseschluss produzieren. Das Ergebnis: kein Ton mehr zu hören...;
Das scheint ja der Fall zu sein, bzw. ein Möglichkeit, denn es ist ja nichtmal ein Knacken oder was zu hören.
Dank und Gruß,
Ist Melkfett oder Vaseline ein passabler Ersatz?
Um ein verschmiertes Kabel zu produzieren sicher. ;)
Lötfett beinhaltet aggressive Chemikalien und solle für Kleingram nicht eingesetzt werden, für Elektronik und in unmittelbarer Nähe von Steckern auf keinen Fall. Lötzinn mit Kolophonium (weiße bis harzfarbene Seele) ist das Richtige, man darf das Kolophonium nur nicht komplett verbrennen lassen. Also entweder das Lötzinn direkt der Lötstelle zuführen oder das Lötzinn an die Lötspitze und dann je nach Löttemperatur entsprechend schnell löten, wenn man das kann. Wenn es (das Kolophonium) aufhört zu rauchen bevor man fertig ist oder spätestens wenn sich auf dem noch flüssigen Lötzinn eine blinde Schicht bildet, war man zu langsam.
Ich dachte nun, fummeln wir die Kabel da erstmal rein, dann stecken sie da und schlussendlich ein Tröpflein Lötzinn drauf.
Das ist eine gute Strategie, den Tropfen aber gut verlaufen lassen. Bei halbwegs neuen nicht großartig korrodierten Stecken muß man nicht vorher verzinnen und das Anfädeln ist leichter.
Übrigens: wer die Isolierung beim Löten verbrennt,
Woran seh ich das denn?
Bei nicht schwarzer Isolierung daran, das es schwarz wird, bei schwarzen Isolierungen mit einem guten Auge an der Struktur, wie bei verbranntem Essen.
Hallo,
mein Söhnchen hat bei seinem Sennheiserkopfhörer den Stecker abgerupft ...
na, herzlichen Glückwunst! ;-)
Der Mensch im Elektorladen, wo er den Mini-Klinke-Stecker erstand, meinte, beim Löten müssten die Kopfhörerkabel sehr stark erhitzt werden, um deren Isolierung zu verbrennen, verdampfen.
Was is'n das für ein Quatsch? Dümmer ging's wohl nicht.
Nee, das Kabel gehört sorgfältig abisoliert. Erst der Außenmantel, dabei aufpassen, dass man das darunterliegende Abschirmgeflecht nicht zu sehr beschädigt. Dann das Schirmgeflecht ein bisschen nach hinten "kämmen" und die beiden Innenadern ganz vorsichtig abisolieren. Wenn man dabei zu ungestüm ist, reißt man die ganze Litze ab.
Wir haben das probiert, die beiden kupferfarbenen Kabel als Masse, das Rote und das Grüne als R und L (keine Ahnung, welcher welches ist, doch egal, oder?).
Dürfte richtig sein - und ja, die Zuordnung (R/L vs. rot/grün) ist egal, wenn du nicht wirklich Wert darauf legst, die Streicher im klassischen Konzert auch an der "richtigen" Stelle zu hören.
Nebenbei: Ist das Kopfhörerkabel ungeschirmt? Deine Beschreibung liest sich so. Dann ist meine obige Beschreibung, wie ein geschirmtes Kabel zu verarbeiten ist, natürlich Quatsch. Es bleibt aber trotzdem beim Abisolieren, anstatt die Isolierung zu verschmoren (das stinkt auch und versaut den Lötkolben).
Kann jemand noch einen Tipp geben? ZB. haben wir das Löt-Zinn erstmal garnicht auf das heiße Kabel/Lötstelle bringen können, weil das immer abperlte.
Dann war die Lötstelle noch nicht heiß genug. Wenn die Litze (oder auch das Gegenstück am Stecker) heiß genug ist, zerfließt das Zinn sauber und bildet keine Knubbel.
Ich dachte an "Lötfett" und mit etwas Melkfett gings dann. Wie macht man das am Besten?
Oh-oh. Das Lötzinn ist normalerweise ein hohler Draht und ist in der Mitte mit Kolophonium als Flussmittel gefüllt (das verursacht auch den charakteristischen Geruch beim Löten). Das sollte eigentlich genügen. Lötfett oder Lötwasser sollte man bei feinen Lötarbeiten vermeiden; es fördert die Korrosion der verlöteten Metalle.
So long,
Martin