Alexander (HH): Du oder Sie? Wie spreche ich meine Kunden an?

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Moin Moin!

»» Ich mag auch das dämliche Geduze der Werbetreibenden nicht, nicht von den Schwedischen Möbelteile-Dealern, nicht von hippen Agenturen, und schon gar nicht von "jugendlichen" Unternehmen.

Das sehe ich anders: Grundsätzlich ziehe ich es vor, geduzt zu werden, vorausgesetzt mein Gegenüber findet das auch in Ordnung. Ich mag die Nähe, die das unterschwellig vermittelt.

Genau deswegen mag ich es nicht, insbesondere nicht in der Werbung. Es schafft eine aufgedrängte Nähe, die ich da nicht haben will.

Ich sehe auch kein Problem, keinen Autoritätsverlust beim "du" zwischen Chef und Angestelltem, aber es gibt nur wenige Chefs, die das mitmachen.

Tja, da kenne ich beides, und ich komme mit beidem zurecht. Bislang war es mehr oder weniger zufällig so, dass ich den direkten Vorgesetzten geduzt habe, und alles über seiner Ebene gesiezt.

Wenn ein Chef durch das Duzen einen Autoritätsverlust befürchtet, kann es mit der Autorität IMHO nicht weit her sein.

Richtig.

Und es gibt nur ganz wenige Personen, von denen ich mich nicht duzen lassen möchte, gerade um auszudrücken: Der ist mir suspekt, da halt ich mal lieber Abstand. Das setzt aber voraus, dass ich mit dieser Person schon unangenehme Erfahrungen machen musste.

Genau deswegen fange ich mit dem Sie an und wechsele ggf. erst später zum Du: Es wahrt eine gewisse Distanz. Insbesondere zu Leuten, die ich nicht mag.

»» Im Laufe meines Berufslebens wurden Kollegen irgendwann mal zu Kunden, da ist es dann ausnahmsweise(!) beim Du geblieben. Alle anderen Kunden wurden gesiezt.

Für mich gilt: Einmal "du", immer "du".

Für mich auch. Deswegen die Ausnahme von der Regel, Kunden zu siezen.

Ich fand es ebenso merkwürdig, wenn Nachbarn, die mich schon als kleinen Bub kannten, mich plötzlich siezten, als ich erwachsen war.

Seltsam, das ist bei mir nicht passiert. Allerdings war die Nachbarschaft "schon immer" auf Du eingestellt, über alle Altersgrenzen hinweg. Die Nachbarn waren eher so was wie eine erweiterte Familie, vor allem, weil sie seit Jahrzehnten nebeneinander wohnen.

In der Schule ist es mir aufgefallen, dass die Lehrer mit dem "Sie" angefangen haben, als das Durchschnittsalter an der 18 kratzte. Das haben wir ihnen aber schnell wieder abgewöhnt.

Im Studium gab es unter den Studenten und zwischen Studenten und (den kaum älteren) Lab-Ings das Du, zwischen Studenten und Profs sowie Verwaltungsleuten das Sie.

Alexander

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Today I will gladly share my knowledge and experience, for there are no sweeter words than "I told you so".