Hallo,
Diejenigen, die wirklich Böses im Sinn haben, werden wissen, wie sie die Sperre leicht umgehen können.
Was heißt denn »Böses im Sinn haben«. Flickr hat (bei entsprechender Bildlizenz) eine Sperre mit einem transparenten Overlay. Natürlich hält dies niemanden davon ab, der im großen Stil Bilder grabbt und sie ohne Lizenz verwendet, gar weiterverkauft oder als Plagiate in andere Datenbanken einspeist. Es hält aber die Normalo-User davon ab, das Bild zu hotlinken oder es schnell abzuspeichern, um es z.B. im Netz zu verteilen. Das ist nichts Böses, aber von manchen Urhebern bzw. vom Site-Betreiber nicht erwünscht. Technisch gesehen ist der Schutz lächerlich, aber psychologisch hat er einen hohen Wert.
Gegen Bilderklau helfen 2 Dinge:
(1) Bild nicht ins Web stellen
(2) der Rechtsweg
Das ist eine extrem undifferenzierte Sichtweise, die nur schwarz und weiß kennt.
Große Bildagenturen und kommerzielle Stock-Photo-Anbieter nutzen ausgeklügelte technische Lösungen, um die Originale zu verstecken bzw. zu verfremden, bis man zahlt. Und sie beschreiten tagtäglich hundertfach den Rechtsweg, weil sie es können und das ihr Geschäftsmodell ist. Profi-Photographen vertreiben ihre Bilder in brauchbaren Auflösungen nur über solche Systeme und/oder können es sich leisten, gegen Hinz und Kunz gerichtlich vorzugehen.
Der Rest aller Bilder online ist nun nicht frei und kostenlos. Es gibt hunderte große Photo- und Kunst-Communities sowie abertausende Photo-Blogs und Künstler-Portfolios. Die User dieser Communities bzw. die Künstler wollen ihre Werke online zeigen, aber bestimmen, was damit passiert und die Kontrolle so weit es geht darüber behalten, ohne sie ausschließlich über geschlossene Systeme zu verbreiten. Klar, technisch ist das nicht zuverlässig möglich, aber rechtlich ist es ihnen ebenso unmöglich. Irgendein Photograph oder Künstler wird nicht ernsthaft einen Blogger am anderen Ende der Welt verklagen, weil dieser das Werk, vielleicht sogar in einem fragwürdigen Kontext, wiederveröffentlicht hat. Nicht einmal mit dem Verfassen von Mails an Provider, um ihren Content auf fremden Sites zu entfernen, wollen diese Urheber sich andauernd beschäftigten.
In solchen Fällen tragen einfache Hindernisse dazu bei, das Gros des unbedachten Kopierens zu unterbinden und damit auf die Lizenz hinzuweisen. Wer hier argumentiert, jegliches Hindernis sei wegen seiner letztlichen technischen Unzuverlässigkeit nichtig und wirkungslos, hat m.E. die Situation nicht verstanden.
Mathias