Lieber Werbetreibender,
Du findest Werbung scheiße, willst aber auch nicht für gute Inhalte bezahlen nur weil sie dich dazu auffordern??
so, wie mich die Wikipedia in höchst aufdringlicher Weise dazu auffordert, ja.
Ohne Spenden kann Wikipedia nicht überleben.
Richtig.
Wenn die Betreiber nicht darauf hinweisen, dann spendet auch niemand.
Richtig.
Dass mehr Leute spenden wenn sie nicht darauf hingewiesen werden, wie du impliziert, ist doch Quatsch.
Das impliziere ich nicht. Wenn Du mich absichtlich falsch verstehen willst, so ist das Dein gutes Recht.
Die würden doch nicht den nervigen Overlay einblenden wenn er zu weniger Spenden führen würde!
Kann ich nicht beurteilen. Mich hat das Overlay aber definitiv abgeschreckt, denn genau das ist das, was Werbung auf Seiten mit mir macht. Und das kotzt mich an. Daher ist meine Spende noch nicht geflossen.
Sag doch gleich dass du alles kostenlos haben willst und dich nicht darum kümmerst wie der Seitenbetreiber das wirtschaftliche Überleben sichert. Das machen ja viele, aber verbräme das nicht als "Kritik an Werbung".
Noch einmal: Wenn Du mich absichtlich falsch verstehen willst, so ist das Dein gutes Recht.
Welche Websites kommerzieller Natur hast Du da im Sinn? Doch nicht etwa die Zeitungen...?!
Ja, die hatte ich schon genannt
Die sollen ihre Seiten mit dem Erlös aus dem Lex Google finanzieren... ach so, das hat nicht funktioniert, weil sie mit ihrem Geschäftsmodell noch im 16. Jh leben. Verlage eben...
Eine Zeitung verdient ihr Geld mit dem Verkauf ihrer Printausgabe und den bezahlten Anzeigen darin. Die Webauftritte finanzieren sie gefälligst genau damit: aus ihren Verkäufen. Wer das will, kann das Abonnement auch mit einer digitalen Ausgabe nutzen - mache ich auch so. Aber das "freie" Angebot mit Werbung zu verseuchen verurteile ich.
"Stellt nützliche und relevante Produkte her, auf faire Art und nachhaltig umweltschonend, verbreitet die Nachricht, dass es diese Produkte gibt, über virale Kanäle, damit Mann und Frau das von selber bewirbt, indem es mitgeteilt wird!"
Und wie finanziert sich ein nützliches Produkt wenn nicht über Werbung? Indem Leute dafür Geld bezahlen. Gut, dann musst du ab jetzt für jede kommerzielle Seite Geld bezahlen, die du besuchst. Also Paywalls überall. Da waren wir schon und du fandest sie scheiße.
Schon wieder: Wenn Du mich absichtlich falsch verstehen willst, so ist das Dein gutes Recht.
Wer ein Produkt vermarkten will, kann dafür "werben", aber das muss nicht zwingend über Annoncen und Eiblendungen auf Websites geschehen, sondern kann über die üblichen Info-Kanäle, wie Artikel in Magazinen, Videos, Blogeinträgen etc. geschehen. Wenn das Produkt relevant oder gut ist, dann findet die Info so ihren Weg zum suchenden Verbraucher. Immerhin wirken Artikel, die sich damit auseinandersetzen ("Testberichte"), tendenziell seriöser, als auf Webseiten geschaltete Werbung.
Du nennst eine grandios fehlgeschlagene Kampagne als Beispiel dafür dass Crowdfunding funktioniert. Okay....
Wenn Du mich nicht verstehen willst, warum sollte ich es dann nocheinmal versuchen zu erklären?
Crowdfunding ist eine wichtige aber nicht ausreichende Art um ein Produkt zu finanzieren.
Richtig, danach muss das Geld auf dem üblichen Weg mit Produktion und Handel verdient werden.
Sowas wie Googlesuche und Facebook lässt sich nicht crowdfunden, hier bräuchte es Abomodelle die aber die meisten User abschrecken würden.
Facebook benötigt kein Abo-Modell, die handeln mit personenbezogenen Daten. Die verkaufen sie. Das ist eine Tatsache, die Du anscheinend bisher noch nicht anerkannt hast.
Wir hatten in der Schule einmal Besuch von Studenten, die im CCC engagiert waren und einen Screenshot von der Entwickler-Datenbank dabei hatten. Wer für Facebook Apps entwickeln will, benötigt wohl diesen Zugang. Und da konnte man folgendes nachschlagen: "weiblich, 18 Jahre alt, Hobby: betrinkt sich gerne" - Wozu solltest Du die Nutzer noch über ein Abo schröpfen wollen?!
Google macht offensichtlich etwas sehr ähnliches. Wenn Du es vielleicht doch wissen willst, dann kannst Du Dich hier informieren (via Gunnar): Free Is A Lie
Kostenlose Dienste sind etwas anderes als Browser, die wieder etwas anderes sind als Android, was wiederum etwas anderes ist, als "journalistische Seiten".
Sie sind Teil der Werbeindustrie. Habe ich im anderen Posting erklärt.
Komisch nur, dass nicht nur ich, sondern auch Der Martin mit Deiner Erklärung ein Problem hat...
Schoneinmal von ixquick gehört?
Das ist keine eigene Suchmaschine sondern nutzt Google hinter den Kulissen. Außerdem steckt ein normales Unternehmen dahinter. Wie finanzieren die sich wenn sie weder Werbung schalten noch Geld verlangen? Die haben offenbar gar kein Geschäftsmodell und verbrennen wahrscheinlich Geld damit.
Mir ist klar, dass Du das überhaupt nicht verstehen kannst. Aber das macht nichts. IxQuick gibt es gottseidank trotzdem.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.
--
"Wäre die EU ein Staat, der die Aufnahme in die EU beantragen würde, müsste der Antrag zurückgewiesen werden - aus Mangel an demokratischer Substanz." (Martin Schulz, Präsident des EU-Parlamentes)