Hallo
Das sehe ich anders, denn was die meisten User viel mehr stören dürfte ist, das detailreiche Bild gar nicht oder erst verzögert zu Gesicht zu bekommen, wenn sie es wirklich sehen möchten. Das könnte zum Beispiel passieren, wenn die Verbindung vor dem Zeitpunkt, an dem die Großfassung vom Nutzer explizit angefragt wird, getrennt wird (Funkloch? Grenzübergang?). Deshalb ist es gut, das Bild so früh wie möglich zu laden und nicht so spät wie nötig. Oder es könnte passieren, dass das Absetzen der Anfrage so lange dauert, dass es vom Nutzer gänzlich unbemerkt bleibt, dann erhält er vermutlich nur den Eindruck, dass mit der Seite irgendetwas nicht stimmt.
- Die Verbindung kann auch während des Vorladens abbrechen. Das ist also kein Argument dafür oder dagegen.
- Dass größere Inhalte nicht unmittelbar zur Verfügung stehen, sondern nur mit etwas Verzögerung, ist ein dem Nutzer bekanntes Phänomen. Das mag stören, aber es wird im Allgemeinen „für normal“ gehalten.
Ein Bild, welches vorgeladen und dann vom Nutzer nie explizit angefordert wird, ist natürlich Verschwendung, aber einerseits landet das Bild im Cache und steht damit auf Abruf bereit …
Der Abruf der eventuell nie erfolgt, da er schon bei Besuch der Seite nicht erfolgte?
… und andererseits bleibt diese Verhalten vom Nutzer unbemerkt, er wird es der Seite also auch nicht negativ anlasten.
Wenn die 500-MB-„Flatrate“ schon lange vor Ende des Monats alle ist, mag das nicht der einzelnen Seite angelastet werden. Dort ist aber, wenn alle deiner Logik folgen, eine der Ursachen zu suchen. Unbemerkt bleibt das Verhalten, bzw. dessen Folgen, aber keineswegs.
Zudem gibt es ja für Technik-Geeks die Möglichkeit das optimistische Vorladen per Browser-Einstellung zu unterbinden. Man hat also eine Wahlmöglichkeit, aber per Default versucht man es der technisch weniger versierten Gruppe so angenehm wie möglich zu machen.
Mich als Nutzer grämt die Drosselung nach Verbrauch meiner Pseudo-Flatrate. Ich kenne, gerade wenn ich Nicht-Technik-Geek bin, die Einstellungsmöglichkeit nicht. Erst recht weiß ich nicht, dass Seitenautoren die mir nicht bekannte Einstellung umgehen können und nicht erwünschten und bei mir Mehrkosten erzeugenden Traffic verursachen. Was also dem „Technik-Geek“ zumindest teilweise möglich ist, nämlich das Unterbinden dieses für Mobilverbindungen nicht erwünschten Verhaltens, willst du mir, als nicht dieser Gruppe angehörendem Besucher deiner Seite, aufbürden?
Nette Logik.
50MB Tarife sind 2015 auch nicht mehr der Stand der Dinge. Außerdem werden die Nutzer, deren Datenvolumen tatsächlich überschritten wird, wohl als aller erstes genervt auf ihren Provider reagieren, der ihnen das Paket als Flatrate verkauft hat, und nicht sofort deine Webseite verdächtigen.
Der Benutzer mag nicht die Seite verdächtigen, aber wird er stattdessen den Provider nerven? Ich glaube nicht daran, dass er das tun wird. Bestenfalls nervt er den Provider mit dem Verlangen nach einem größeren Tarif.
Die skeptischen User werden sich vielleicht noch eine Statistik über die Traffic-Verbraucher zu Rate nehmen und dann nüchtern feststellen, dass der Flaschenhals wirklich ganz woanders liegt und ihr Frust richtet sich dann auch nicht gegen die Webseite.
Wieso? Deine Seite, die Daten lädt, die ich nicht nutzen wollte, ist der Flaschenhals. Wir können lange darüber diskutieren, dass uns die Mobilfunkprovider „Flatrates“ verkaufen, die keine sind, obwohl es da genaugenommen keiner Diskussionsbedarf gibt. Jeder Nutzer weiß aber, dass er einen Volumentarif mit z.B. 500MB, 1GB oder 3GB hat und danach die Datenrate einbricht oder weitere Datenpakete dazugekauft werden müssen. Dem musst du nicht noch Vorschub leisten, indem du dem Nutzer Daten überhilfst, die er nicht anfordert, die er mit einiger Wahrscheinlichkeit auch nicht haben will.
Auf der anderen Seite, reagieren Nutzer natürlich zurecht genervt darauf, wenn eine Internetseite langsam lädt oder verzögert reagiert, auch wenn sie sich mit ihrem Smartphone oder Tablet im heimischen WLAN-Netzwerk befinden. Den Punkt hatte ich bereits angesprochen, es ist eben technisch nicht möglich die Volumenbegrenzung, mit der ein Nutzer die Webseite betritt, vorherzusagen, wieso also pessimistisch vorgehen und auch jenen Nutzern eine schlechtere UX bieten, die eigentlich eine unbeschränkte Leitung zur Verfügung haben?
Wenn deine Seite bei bestehender WLAN-Verbindung langsam lädt oder verzögert reagiert – eine Stelle, an der ich über den Seitenaufgbau an sich nachdenken würde –, willst du optimistischerweise noch weitere Daten dazuschieben, die diesen Zustand der Langsamkeit und Verzögerungen weiter konservieren?
Jeder weiß, dass das Laden eine Webseite etwas dauert und sie bei Anforderung nicht unmittelbar da ist und erst verzögerungsfrei funktioniert, wenn sie vollständig geladen ist. Mein Bestreben wäre, diesen Zustand so schnell als möglich zu erreichen. Jedes unnötige Laden weiterer Daten ist meiner Meinung nach in dieser Hinsicht kontraproduktiv.
Tschö, Auge
Verschiedene Glocken läuteten in der Stadt, und jede von ihnen vertrat eine ganz persönliche Meinung darüber, wann es Mitternacht war. Terry Pratchett, “Wachen! Wachen!