Henry: Nachdenkliches zum Wochenende: A fifty year retrospective (Mike Monteiro)

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Hallo Gunnar,

Mike Monteiro hat uns zu seinem 50. Geburtstag ein Geschenk gemacht:

sehe kein Geschenk oder bin nicht in der Lage das zu erkennen.

über Communities, Rassismus, Muhammad Ali. Unbedingt lesenswert.

Nichts neues oder weltbewegendes in meinen Augen.

“We don’t have to be the people our parents raised us to be. We need to be the people our children need us to be. The truth is our children raise us more than our parents ever did.”

Tolle Aussage...und jetzt?

Klarstellung: Ich möchte jetzt nicht wirklich provozieren, auch wenn es vielleicht so aussehen mag, und wollte auch zuerst gar nichts schreiben, aber bei mir kommt immer wenn ich so was lese eine angestaute Wut hoch und ab und zu reagiere ich dann halt doch mal.

Menschen reden, schreiben, geben sich gerne besser als sie in Wahrheit sind. Politische Mächte führen Kriege mit gefälschten Begründen, gehen für diese Morde straffrei aus (Recht des Stärkeren), kirchliche Institutionen morden, missbrauchen, betrügen seit Jahrtausenden (Milliarden Anhänger ist das egal), viele Hilfsorganisationen verschwenden oft mehr als 80% ihrer Einnahmen für eigen Zwecke, "normale" Menschen erfreuen sich am Leid der anderen sind neidisch und missgünstig und gibt man ihnen Macht, leben sie die wahre Natur ihres Charakters aus.

Versteht mich bitte nicht falsch, der Mensch hat grundsätzlich die Voraussetzung besser zu sein als er ist, und es gibt auch viele Beispiele wo sich das zeigt. Ein Beispiel wäre "Henry Dunant", ein echter Altruist, den ich eben aus diesem Grund auch zu meinem Avatar erklärt habe. Leider gibt der Wikipediaartikel nicht mal ansatzweise die wichtigsten Punkte seiner Biografie wieder (wohl auch nicht möglich/gewollt ohne die Negativaspekte/Historie des Roten Kreuzes zu beleuchten). Doch das ist eine Ausnahme, viel häufiger sieht man den Typus: narzisstisch, egoistisch, null Mitgefühl, scheinheilig.... Ein aktuelles Beispiel schreit zum Himmel, sind das noch Menschen oder ist das vielleicht das wahre Naturell des Menschen? Beispiele, wie das Milgramexperiment zeigen doch wie der Mensch tickt.

Es nervt einfach immer dieses gutmenschenrhetorische Zeug zu lesen ohne dass wirklich mal kaum jemand von diesen Schreibern aktiv etwas macht. Noch mehr nervt es, wenn es Leute schreiben, die in Wahrheit komplett anders sin. Sehe ich dauernd auf Facebook, bei Leuten die ich kenne, und die vorzugsweise tugendhafte Lebensweisheiten von sich geben um anzudeuten sie wären so, aber selbst genau das Gegenteil sind. Dort kenne ich untreue Frauen, die dauernd posten wie wertvoll Ihnen ihr Partner ist, da kenne ich Leute, die posten wie schlecht alles kommerzielle ist, aber jeden finanziell betrügen/übervorteilen wo es möglich ist, ...ach was soll ich sagen die Liste ist lang…

Es gibt so viele Dinge die geschehen und keiner macht wirklich was. Das Folgende ist nur ein kleines Beispiel aus einem nahezu unendlichen Topf voller Dinge, die nicht immer wieder nur rhetorisch abzuhandeln sind, wenn man wirklich die menschliche Natur verbessern will.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tuskegee-Syphilis-Studie

Nur um das nochmal klarzustellen, ich will hier nicht als Moralapostel auftreten, denn ich bin nicht anders, das fängt schon in kleinen Dingen an wie, dass ich Fleisch esse obwohl ich Tiere liebe. Ich wollte mir das nur mal von der Seele schreiben, was bei solchen Texten in mir hochkocht. Ich hoffe ihr versteht mich ein wenig. 😉

Gruss
Henry