Gunnar Bittersmann: CSS-Slideshow

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@@Henry

obwohl ich es unfassbar faszinierend finde, was Sehbehinderte leisten könne, sehe ich es nicht so, dass alles für diese Gruppe funktionieren muss.

Eine Bildbearbeitung wie Photoshop vielleicht nicht. Bei Videoschnitt sieht das schon anders aus: Auch ein Blinder/Sehschwacher könnte ein Vortragsvideo anhand der Tonspur bearbeiten wollen.

Oder muss man Treppen generell verbieten und nur Aufzüge erlauben?

Nein. Treppen und Aufzüge bauen.

Und zwar so, dass die Aufzüge einfach zu erreichen sind. Geschichte von Laura Carvajal und ihrer Tochter im Einkaufszentrum (Video ab 3:14, englisch):

T: „Wie kommt jemand im Rollstuhl nach oben?“
L: „Da ist irgendwo ein Fahrstuhl.“
T: „Wo ist der denn?“
[L. zeigt zum anderen Ende des Einkaufszentrums]
T: „Jemand im Rollstuhl muss also den ganzen Weg dahin fahren und oben den ganzen Weg wieder zurück? Das ist nicht fair!

“Children have a way of seeing things for what they are.” Kinder sehen mitunter mehr. Kinder an die Macht!

“Accessibility…is about ensuring that the access you provide is fair for everyone.”

Es muss nicht immer alles barrierefrei sein

Im Web schon, wenn die Seite/Anwendung „gut funktionieren“ soll.

Warum? Ein optisches Highlight ist lediglich Design, nichts funktionelles.

Wenn die Inhalte im Karussell des tatsächlich nur wechselnde Hinkucker sind … Der Wechsel des Alternativtextes von "" zu "" muss sicher nicht bekanntgegeben werden.

Zu beachten wäre hier, dass der automatische Wechsel von Bildern für manche Nutzer verstörend ist. Aber dagegen kann man vielleicht mit @media (prefers-reduced-motion: reduce) was machen.

Oft sind in einem Karussell aber tatsächlich Inhalte untergebracht. Dann sollte die Umschaltung und Präsentation (nicht nur die visuelle) barrierefrei funktionieren.

Visuell ansprechende Darstellung und Barrierefreiheit schließen sich nicht aus.

Aber Aufwand/Nutzen stehen dabei oft im Unverhältnis.

Das „Unverhältnis“ ist meist keins:

  1. Barrierefreiheit kommt mehr Nutzern zugute als man denkt. Eigentlich allen.
  2. Mehr Nutzer → mehr Gewinn.
  3. Etwas barrierefrei zu implementieren ist nicht aufwendiger (eher im Gegenteil).

Siehe Nachdenkliches zum Wochenende.

Wer nutzt denn bitteschön Slider für Textdarstellung?

Mehr als man denken mag.

LLAP 🖖

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“When UX doesn’t consider all users, shouldn’t it be known as ‘Some User Experience’ or... SUX? #a11y” —Billy Gregory