Hallo Gunnar,
Privilegien hab ich nicht bestritten. Das ist aber was anderes als Reichtum.
Im allgemeinen benutzt man seinen Reichtum um Privilegien zu haben. Wer aber bereits alle Privilegien hat, will sagen alles umsonst bekommt, der braucht auch keinen Reichtum.
Womit ich nicht sagen möchte, dass Honecker&Co nicht auch noch enorme finanzielle Mittel hatte, die die hatte er offensichtlich. Zur Amtszeit war bekannt wie sehr seine Frau dem westlichen Luxus fröhnte und später auch millionenteuere Immobilen bezahlte, genauso wie Gelder auf Konten von Familienangehörigen landete. Nur um mal ein Beispiel zu nennen, du kennst Honeckers Jagdvilla? Zu diesem sehr luxeriösen Haus mussten natürlich auch ein paar Jagdfahrzeuge dazu. Es waren derer vier, aus dem Westen gekauft wohlgemerkt , und da ihm die Normalaussattung nicht reichte, ich rede jetzt nicht von Schutzfahrzeugen, kamen noch Verdeck von Rolls Royce, Schonbezüge von ausgewählten Schafen, etc. die den Preis verfünfachten. Jeder einzelne kostete damit ca. 320.000 DM, nicht Ostmark. Aber wie sagtest du bereits:
Man kann der DDR-Führung vieles vorwerfen; aber sicher nicht, sich auf Kosten des Volkes persönlich bereichert zu haben.
Wenn man ein ganzes Volks Geisel nimmt und denen jegliche westliche Anehmlichkeiten untersagt und so ganz nebenbei damit auch noch Westgeld scheffelt, dann ist das für mich auf Kosten des Volkes.
*übrigens interessante Lektüre.
Dann noch eine private Anekdote. Ja du hast recht die Villen waren nicht vergleichbar mit Villen hier im Westen. Ich war 1993 in der Waldsiedlung, genauer im Haus vom Mielke. Das stand damals als Pension/Hotel zur Verfügung, wohl auch eher inoffiziell, ich wußte zunächst auch gar nichts von der Historie dort. Interessanterweise zu buchen über das ehemalige Hausmeisterpaar Mielkes. Die haben mich dort auch bedient und es war ein sehr seltsames Gefühl. Ich fühlte mich irgendwie wie in einem alten Agentenfilm oder Edgar Wallace Film. Das Paar war so extrem unterwürfig und zuvorkommend, dass es mir peinlich war, gleichzeitig aber auch meine Phantasie mit mir durchging, was in diesem Haus schon so alles passiert sein mag und was dieses Paar schon alles erlebet vielleicht mitgewirkt hat. Kennt man ja aus den Filmen mit den gruseligen und geheimnisvollen Dienern. Also entspannte Nächte hatte ich da nicht. Worauf ich aber hinaus will, ja die Räume waren riesig, übrigens ich war wohl der einzige Gast, hatte alles zur Verfügung, die Ausstattung aber so als wäre alles seit den 60er Jahren stehen geblieben. Dennoch wäre so ein Anwesen auch heute hier im Westen noch purer Luxus, auch wenn deas interieur gewechselt werden müsste, obwohl manche finden es auch gerade deswegen schön. Nein die hatten es schon gut. Ich war auch oft in Thürigen im Berghotel Friederichroda, was dem FDGB unterstand. Dort habe ich zwar nur von Angestellten erfahren welche ausschweifenden Parties der oberen Funktionäre dort stattgefunden haben sollen, aber die Erzählungen schienen schon sehr glaubwürdig und das Hotel war mehr als luxeriös für die Massstäbe dort.
Gruss
Henry
Meine Meinung zu DSGVO & Co:
„Principiis obsta. Sero medicina parata, cum mala per longas convaluere moras.“