Lieber marctrix,
@Felix Riesterer beharrt darauf, dass Menschen, die als männlich oder weiblich definiert sind, sich auch so fühlen müssen
als ent- oder weder, ja, aber nicht zwingend als ihrer biologischen Grundlage entsprechend. Da habe ich mich wohl nicht genügend deutlich ausgedrückt. Ich behaupte nur, dass die Idee von non-binary und trans-gender ein rein psychologisches Problem ist, das mit politischem Aktivismus missbraucht wird.
— selbst wenn es biologische Unterschiede zwischen Ihnen und Männern und Frauen gibt.
Du sprichst z.B. von Menschen mit Swyer-Syndrom. Wikipedia: Hauptkennzeichen sind männliches Kerngeschlecht, aber weibliches Erscheinungsbild und ausbleibende Pubertät. Wenn sich jemand mit diesem Syndrom als Frau fühlt, wäre das weder verwunderlich, noch falsch. Wikipedia: Die Betroffenen erscheinen rein äußerlich als Mädchen, entwickeln sich zu normaler Größe und zeigen keine zusätzlichen Missbildungen. Aberwieso sollte sich jetzt so ein Mensch nicht als Frau fühlen wollen? Und wo soll da ein psychologisches Problem entstehen? Wer einem solchen Menschen begegnet, erkennt ein weibliches Wesen, ein Mädchen oder eben eine mädchenhafte Frau. Dieser Mensch ist nicht trans-gender und nicht non-binary! Es sei denn, dieser Mensch sähe in diesen Selbstverständnissen einen Ausweg aus einem psychologischen Dilemma.
Du sprichst z.B. von Menschen mit Klinefelter-Syndrom. Wikipedia:
Psychische Merkmale
Uncharakteristische Symptome wie Antriebsarmut, Kontaktarmut, geringes Selbstvertrauen, Stimmungsschwankungen bis hin zu Wutausbrüchen und sprachliche Entwicklungsstörungen im Verein mit schulischen Problemen sind hinweisend auf dieses Syndrom.
Die Intelligenz bei Jungen bzw. Männern mit dem Klinefelter-Syndrom ist nach aktuellen Erkenntnissen nicht beeinträchtigt. In erster Linie sind es ihre lautsprachlichen Fähigkeiten (Verbal-IQ), die im Vergleich zu Gleichaltrigen oftmals unterdurchschnittlich sind und bei etwa 50 % der Kinder eine Förderung durch Logopädie notwendig machen, insbesondere in den Bereichen der Artikulation und in der Fähigkeit, Zusammenhänge wiederzugeben (Sprachverarbeitung).
Außerdem deuten Studien auf ein erhöhtes Risiko hin, an Depressionen zu erkranken, in anderen Studien ist sogar von 70 % die Rede: Neben unerfülltem Kinderwunsch und dem Stigma der Infertilität wird auch der Umgang mit Problemen als Ursache für Depressionen vermutet. Es werde nicht versucht, diese Probleme ursächlich zu beseitigen, sondern die damit verbundenen Gefühle durch Kompensationshandlungen loszuwerden.
Wer hier keine psychischen Problemfelder sieht, sondern alles rein auf die Physis beschränkt, verkennt meiner Meinung nach den wesentlich problematischeren Teil.
Du sprichst z.B. von Menschen mit Turner-Syndrom. Wikipedia nennt nur Therapien, die eine weitestgehend normale körperliche Entwicklung dieser Frauen ermöglichen sollen, da das fehlende zweite X-Chromosom zu Fehlbildungen und Wachstumsstörungen führt. Von typischen psychischen Problematiken keine Spur.
Sollte sich eine Frau mit Turner-Syndrom als trans-gender oder non-binary empfinden? Welchen Grund hätte sie? Richtig, nur einen psychischen.
Dagegen kann man eh nicht argumentieren.
Du unterstellst mir Begriffstutzigkeit und Ignoranz von vorgebrachten Fakten. Ich suche nach einem echten Erkenntnisgewinn. Du versuchst mich von einer aktuell politisch opportunen Haltung zu überzeugen. Inwiefern diese gerechtfertigt ist, interessiert mich, aber anscheinend mich alleine. Dagegen lässt sich nach all dem Lesen dieses Threads offensichtlich nicht argumentieren.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.