Auge: WTF des Tages

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Hallo

Natürlich hat unser Schulsystem seine ganz gehörigen Macken, das kann und will ich nicht abstreiten. Aber wie sähe eine bessere Lösung aus? Die hat dann auch niemand.

Vielfalt. Aber das müsste man erst einmal probieren, kann funktionieren, kann schiefgehen. Aber warum nicht schon viel früher eine neigungsspezifische Ausbildung anbieten. Für Künstler (in den Medien-Berufen wird vom Musiker, über den Grafiker bis zum Texter in dieser Hinsicht vielen eine berufliche Perspektive geboten), Für Sportler, für Nerds usw - es gibt doch gar keinen Bedarf mehr an Universalgelehrten und 50 bis 90 Prozent des angeeigneten Wissens lernt man doch längst nicht mehr für das Leben, sondern für die Schule. Nicht mal das, oft nur für die nächste Klausur. Dann kann man das wieder vergessen, weil man es sein ganzes Leben lang nicht ein einziges Mal wieder benötigen wird. Das ist im derzeitigen Schulsystem die Krumm.

Ich habe an dieser Stelle einiges an Bauchschmerzen. Ja, vieles von dem, was man in der Schule lernt, braucht man nie wieder. Aber erstens ist es bei jedem andere Inhalte, die nie wieder gebraucht werden, zweitens sollte es idealerweise so sein, dass die in Fach A gelernten Inhalte für die Fächer B und C anwendbar sind (auch wenn das Wissen auf den ersten Blick unnütz erscheinen mag) und drittens soll die Schulbildung möglichst breit gefächert sein, um für alle etwas bereitzuhalten. Dass die Realität anders aussieht, ist mir klar. Schelcht ausgestattete Schulen, zu wenige Lehrer, überfrachtete Lehr … ähh … Rahmenpläne (ja, das sehe ich auch so) etc. pp.

Das, was du da vorschlägst, würde aber zu einer Vielfalt führen, die (meiner Meinung nach) in einer nicht beherrschbaren Zersplitterung der Schullandschaft enden würde. Dagegen wäre wohl selbst das DDR-System der Spezialschulen beispielsweise für Sport, Sprachen, Musik und Naturwissenschaften pipifax.

Tschö, Auge

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Eine Kerze stand [auf dem Abort] bereit, und der Almanach des vergangenen Jahres hing an einer Schnur. Die Herausgeber kannten ihre Leser und druckten den Almanach auf weiches, dünnes Papier.
Kleine freie Männer von Terry Pratchett