Der Martin: Beirut: Wie helfen, wenn Menschen in Not sind ...

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Hallo,

dass die Menschen im Libanon durch Wirtschaftskrisen und womöglich auch durch Korruption in Not sind, habe ich nicht wahrgenommen.

wahrscheinlich waren in den hiesigen Nachrichten andere Dinge "interessanter". Trotzdem ist auch immer wieder über die Lage im Libanon oder im bürgerkriegsgeplagten Syrien berichtet worden. Insofern habe ich es wohl wahrgenommen, aber nur aus der Ferne. Und darüber bin ich froh.

Am Di, 04.08.2020 erfolgte im Hafen von Beirut eine Mega-Explosion, vermutlich von 2.750 t explosivem Ammoniumsulfat. Mehrere hundert Tote und Tausende von Verletzten und Obdachlosen.

Ja. Aber passieren solche Katastrophen nicht andauernd irgendwo? Ich denke, es ist Zufall, dass diese Nachricht es gerade in die deutschen Nachrichten geschafft hat.
PS: Gerade in der Tagesschau gehört: Bis jetzt 145 Todesopfer. Und es war Ammoniumnitrat. Sulfat hat kein so hohes Explosionspotential.

Ich möchte nicht, dass durch eine Spende von z.B. 100 € ein Unbekannter reicher wird und ein anderer Unbekannter verhungert oder medizinisch nicht versorgt werden kann.

Die vielen humanitären Organisationen, die zu Spenden aufrufen und angeblich damit die Not vor Ort lindern wollen, sind sehr unterschiedlich in ihrem Wirkungsgrad. Man sagt, dass gerade bei großen Organisationen wie dem Roten Kreuz oder auch den Kirchen ein großer Anteil der Spenden für die eigene Verwaltung, den Wasserkopf draufgeht. Andere wiederum haben den Ruf, dass die Spenden zu einem Großteil da ankommen, wo sie gebraucht werden - etwa Ärzte ohne Grenzen.
Wirklich nachprüfen können wir das aber nicht, und so ist eine Spende an eine solche Organisation (auch zweckgebunden) immer auch ein bisschen Glückssache.

2004 anlässlich des Tsunamis in Sri Lanka habe ich auf einer Webseite zu Spenden aufgerufen. Das Geld sollte ein Freund (dort geboren und aufgewachsen) mitnehmen und dort an verschiedene Projekte verteilen. Schule, Fischer, ...

Ungeachtet der Schwierigkeiten und des Ausgangs: Du tust wirklich was. Das nötigt mir Respekt ab.

Problem von Spenden:

Viele unserer Spender haben damals ihr Geld für Fischer bestimmt. Nun wurden Fischerboote in Auftrag gegeben, viel besser ausgerüstet als die verlorenen Boote. Die Fischer haben nun deutlich mehr gefangen als vorher, aber nicht die Abnehmer für den Zusatz-Fang gehabt.

Die Fischer haben dann Vertriebs-Genossenschaften gegründet. Klartext: Die Spenden haben nicht - wie eine Versicherung - den alten Stand wiederhergestellt, sondern neue Strukturen geschaffen mit womöglich neuen Gewinnlern.

Tja ... wie die Spendengelder genau verwendet werden, kannst du in den meisten Fällen nicht im Detail steuern.

Live long and pros healthy,
 Martin

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