Rolf B: Wie geht das? - "typische" Bestätigungsmail nach dem Abschicken eines Formulars

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Hallo Mike,

Die Rechtsbedenken wegen eines Bestätigungslinks finde ich eher unrealistisch.

Wenn es tatsächlich Software in der Mailtransportkette gibt, die Links automatisch abruft, dann ist das schon sehr bedenklich. Dein Server kann ja nicht erkennen (oder an Hand der eingehenden Header bestenfalls raten), ob der Link von einem Mailprogramm oder einem Scanbot abgerufen wurde.

Deswegen würde ich solche Scanbots für die beste Idee seit der Erfindung der Zahnschmerzen halten - aber wenn Raketenwilli meint, es gäbe sie, wer bin ich dann, das zu bestreiten.

Ein Bestätigungslink alleine reicht deshalb nicht. Die damit erreichte Seite muss einen weiteren Link anbieten, den der Anwender aktiv zu klicken hat. Und falls ein Scanbot wirklich neugierig ist und einem Link über mehrere Stufen folgen will - dann sollte die erreichte Seite ein Form mit einer nicht vorausgewählte Checkbox "Ja, ich will wirklich" enthalten und einen Submitbutton, der das Form dann POSTet.

Das allerwichtigste ist dabei: keine Werbung. Nicht die geringste. Keine Liste von Produkten/Dienstleistungen, keine Mailsignatur, kein Bild mit dem Firmenlogo. Denn FALLS jemand Schabernack treibt und für fremde Mailadressen Bestätigungsmails auslöst, darf diese Mail beim Empfänger keinesfalls nach unverlangter Werbung aussehen. Nur dann ist man vor Abmahnungen sicher. Die Frage, was Werbung ist, wird im Sinne der Spambekämpfung von den Gerichten extrem großzügig ausgelegt. Und von Abmahngeiern sowieso.

Auf der Seite, die man nach Anklicken des Bestätigungslinks erreicht, darf man - denke ich ohne Kenntnis der Rechtslage - zumindest klar sagen, welches Unternehmen hier welches Anliegen bestätigt haben möchte. Was es auf einer solchen Seite aber nicht geben sollte, sind die Standardunsitten der heutigen kommerziellen Webseiten:

  • einen nervigen Cookie-Erlaubnisdialog (sprich: keine Cookies nutzen, keine Analysetools einbinden)
  • die sofortige Frage, ob man Push-Nachrichten schicken darf
  • Werbebanner
  • Ein Panik-Popup "Aber geh doch noch nicht!", sobald die Maus den oberen Fensterrand erreicht
  • die Installation eines Serviceworkers
  • mehrere Gigabytes an visuellen Medien

Rolf

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sumpsi - posui - obstruxi