Raketenwilli: Schriften, Augen und Gehirne

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Das mag bis zu einem gewissen Grad auch Gewohnheit und/oder Training sein.

Jepp! Das Stichwort ist „Sozialisierung“. Zu Glück habe ich meine die Hinzufügung bezüglich des „Kulturgeschmacks“ ca. 2/10 Sekunden vor Dir abgeschickt.

Zwar gibt es bei den meisten serifenlosen Schriften ein paar Kandidaten, die kaum zu unterscheiden sind (etwa der Kleinbuchstabe l und der Gro0buchstabe I), aber welcher es sein müsste, ergibt sich meist aus dem Wortzusammenhang.

Soweit ich das noch weiß geht es bei den Serifen nur zum Teil um die Unterscheidbarkeit. Wichtig ist deren „Beihilfe zum Zeilenbilden“ - für unser Gehirn, denn das erleichtert die Wahrnehmbarkeit und via Entlastung der „Spekulationsintelligenz“ bei dieser Aufgabe, spart die Kapazität dafür und erhöht also das Vermögen, den Textinhalt zu erkennen - auch dafür muss „spekuliert“ werden.

Denn die Feststellung, wo die Zeile weitergeht ist weniger trivial als viele denken und stresst das Gehirn. Die Augen liefern nämlich tatsächlich schrecklich krumme Bilder, die das Gehirn mehr oder (wenn man müde oder aus anderen Gründen gerade nicht sehr leistungsfähig ist) weniger gut repariert.