Die zwei Aufreger des Tages

[Matthias Scharwies]

Servus!

Wie jetzt?? Ein Kurierdienst ist ein Unternehmen, das Pakete und/oder Briefe von einem Absender zum Empfänger bringt. Genau das tut dieser Unternehmer doch. Also was ist dein Kritikpunkt?

Naja. Der eine regt sich über Rechtsschreibung auf, ich über falsche Verwendung von Begriffen.

Kurierdienste

Kurierdienste stellen Sendungen in der Regel persönlich und auf direktem Weg zu, beispielsweise durch Fahrradkuriere in Städten oder Sicherheitskuriere für Geld- und Werttransporte.

Endlich kann ich mal mit meiner Lebenserfahrung und meinen Bekanntschaften im substratum brillieren:

Ein junger Student war total happy, dass er für Kilometergeld mit dem eigenen Wagen von Nürnberg nach Basel fahren durfte, dort ein Paket/Palette abgab und einen Kaffee trank und dann von seinen „Auslandserfahrungen“ berichten konnte.

Die Paket- und Expressdienste holen die Pakete ab, sortieren sie dann, fahren sie mit LKW zum HUB (hub-and-spoke-System, auf Deutsch auch HauptUmschlagbasis, dort hab'' ich gearbeitet), wo sie wieder in „Container“ (=Wechselbrücken) sortiert wurden, die dann zum nächsten HUB gefahren wurden.

Da ist das komische, dass ein Paket von Nürnberg nach Göttingen eben über Frankfurt oder Hannover läuft, was nur in der Menge Sinn macht. Andererseits gab es Mitte der 90er Jahre bei UPS noch keine Deckungsbeitragsrechnung, sodass man gar nicht wusste, ob ein Kunde oder ein Paket kostendeckend ist.

Die Supervisor(en) - oft Amerikaner, die als Soldaten Deutschland lieben gelernt hatten und deshalb nach ihrer Militärkarriere blieben - schwärmten immer vom sozialen Netz, das UPS bot und dass Zusteller in den USA die größten Häuser hatten. Irgendwann Mitte der 90er wurden die alle rausgeschmissen und die angestellten Zusteller gleich mit - die Arbeit wurde dann auf Subunternehmen aufgeteilt. Die zahlen viel weniger, haben nur geringe Firmengrößen und deshalb gibt dort auch keine Betriebsräte oder gewerkschaftliche Vertretungen.

Herzliche Grüße

Matthias Scharwies