Hi,
Ich habe - wie ich schon mal erwähnte - nur die Beschreibung des Buches unter dem von Dir gegebenen Link gelesen.
Eben. Und genauso sinnfrei könnte ich mit dir über ein Festessen in einem Sternerestauraunt diskutieren, von dem Du nur eine Beschreibung, das Foto des Geschirrs, und die Zutatenliste kennst.
Darüber *kann* man nicht diskutieren - höchstens zuhören oder polemisieren.
Ich dachte an Menschen, die diese Erklärung irgendwie nötig haben. Wozu macht man sonst so ein Buch?
Es ist ein Kinderbuch, das Erwachsene mit ihren Kindern lesen sollen. "Kinder haben keine Aufklärung nötig?" ist ja wohl, außer in den USA und dem Iran, nicht unbedingt die allgemein akzeptierte Auffassung ...
Kinder in der analen Phase kaufen ja nicht solche Bücher, um dann mit den Erwachsenen darüber zu diskutieren.
Sie kommen irgendwann in ein Alter, wo ihnen bewußt wird, daß es einen Unterschied zw. Jungen und Mädchen gibt. Sie kommen in ein Alter, wo sie fragen, wo die Kinder herkommen. Sie kommen in die Situation, mal die Eltern beim Sex zu überraschen. Etc.
Grundsätzlich geht der Aufruf der Diskussion ja von den Erwachsenen aus,
Nicht das ich wüßte. Wie kommst Du denn da drauf? Irgendwann kommt das Kind schon an ...
... zumindest sofern es nicht schon vorher mit "darüber spricht man nicht" bombardiert wurde.
(Ich gehörte zum ersten Jahrgang in NRW, der versuchsweise Aufklärungsunterricht schon in der 4. Klasse hatte. Auch da gab es Eltern, die ihre Kinder für die Zeit aus dem Biologie-Unterricht rausgenommen haben.)
die mit dem Kind darüber diskutieren wollen und ihm deshalb das Buch geben.
Die Kinder wollen darüber reden, und den (oft unsicheren, weil eher/oft "verklemmt" erzogenen) Eltern dient es zum einen als Hilfe, über das zu reden, worüber viele nicht reden (und es auch nie gelernt haben), zum anderen zeigt es kindgerecht, was Sexualität ist.
Das Buch ist nicht dazu gedacht, es einfach dem Kind zu geben und gut ist. Es muß auch nicht das ganze Buch auf einmal sehen. Es soll als Leitfaden für Eltern dienen, um Fragen des jeweiligen Entwicklungstandes gemäß, frei und unverkrampft zu beantworten, seine Neugier zu stillen, und zu vermitteln: Wenn mich mein Körper interessiert, und ich dabei so "komische" Gefühle habe, dann ist das normal.
Das ist schwer zu beschreiben, aber wenn Du das Buch kennen würdest, dann würdest Du eher verstehen (s.o).
Wenn ich das Buch selbst hätte, könnte ich aus der sexualpädagogischen Einführung zitieren.
Ich musste meinem Sohn nicht erklären, das nichts dabei ist, sich den Finger in den Po zu stecken.
:)
Nein, natürlich nicht.
Also wir haben unsere anale Phase hier ganz gut überstanden, ohne irgendwelche Verklemmungen :) und ganz ohne Bücher mit oder ohne Bilder, und das obwohl ich noch die strenge Reinlichkeitserziehung genießen durfte,
:) Das freut mich. :-)
Aber es geht halt nicht allen so ...
Das Ergebnis entscheidet darüber, was die Wahrheit ist.
Wenn Du deine Kinder so erziehst, daß Nacktheit und Sex schmutzig sind, und sie jungfräulich in die Ehe zu gehen haben, Homosexualität Sünde sei, etc., und sie damit ein glückliches Leben führen, dann stimmt das Ergebnis auch - irgendwie.
Es kann aber sein, daß sie im innersten spüren, daß da etwas ist, das schön ist, zu dem sie aber keinen Zugang finden, verkrampfen. Es kann auch sein, daß sie intolerant gegenüber Menschen mit anderen Einstellungen werden.
Dann ist das Ergebnis schon nicht mehr so gut.
IMHO: Letztlich weiß das Kind am besten (da intuitiv), was es wissen will, und wie viel/wie genau. Das liegt ja auch nicht am Alter, sondern am Entwicklungsstand.
Ob die Eltern für die Aufklärung dann ein Buch zu Hilfe ziehen, ist deren Sache (und Sache deren Entwicklungsstandes ;-)). Einer "68er"-Freundin von mir (also 10 Jahre älter als ich) war früher mit einem "Hippie-Pärchen" befreundet. Die fanden nichts dabei, in ihrer Anwesenheit miteinander Sex zu haben, wenn ihnen danach war. Das fand sie nicht so toll - den Kindern des Pärchens war das egal - sie waren es gewohnt (Briefträger klingelt, Sohn macht auf, "Sind deine Eltern da?", "Die poppen gerade!").
Zw. "Sex ist Sünde" und "Sex ist das natürlichste der Welt" ist halt eine breeeeiiiiite Kluft. Dazu kommen noch zusätzliche Spielarten wie div. Fetisch-orientierungen, etc.
Was die "Wahrheit" ist, wird nur jeder für sich im Rückblick sagen können - wenn überhaupt.
Ich sah das Kind wieder, als es vier Jahre alt war. Es trug Kleidung, die ich als nicht altersgemäß bezeichnen möchte.
Wollte das Kind diese Kleidung tragen? Erinnert mich an Karstadt(?), die String-Tangas für Mädchen im Sortiment hatten. Die wurden gerne gekauft (und vermutlich also auch getragen), bis sich "Kinderschutzverbände" darüber beschwerten. So lange, bis Karstadt die Unterwäsche aus dem Sortiment genommen hat.
Damals schoß mir durch den Kopf: Wie kann man denn sein Kind nur so anziehen!
Bestimmt, weil das Kind das anziehen wollte.
Ob man als Mutter allen Wünschen seines Kindes nachgeben sollte, steht wohl nicht zur Diskussion. Aber ein Buhei um "nicht altersgemäße Kleidung" (Was soll das sein? Klar, ich weiß, was Du meinst, aber mir muß nicht gefallen, was jemand anderes trägt.), käme mir nicht in den Sinn ...
Weder denke ich, daß das Mädchen damit Männer "anmachen" wollte, noch denke ich, daß Männer davon angemacht wurden. Wer pädophil ist, der braucht keine String-Tangas (vielleicht eher das Gegenteil, etwas, das eher den kindlichen Charakter betont?). Wer nicht pädophil ist, der wird es auch nicht durch String-Tangas.
Und "Argumente" wie, "die wollte vergewaltigt werden, die hat es mit ihrer Kleidung/Bewegung/was-auch-immer provoziert - ich konnte gar nicht anders", sind nun wirklich Asbach-Steinzeit.
Und Ganzkörperverschleierung steht ja wohl auch nicht zur Debatte ...
... jedenfalls nicht hierzulande.
(Das bringt uns aber wieder zurück zur Sperrliste, da ein "Argument" für die Sperrung ja sein soll, daß Erwachsene auch durch zufälligen Anblick von KiPo "auf den Geschmack" kämen. Klar, als ich das letzte mal das Nacktbild einer erwachsenen Frau gesehen habe, bin ich auch losgezogen, eine zu vergewaltigen. Gestern habe ich das Bild eines nackten Mannes gesehen, und mir wird schon wieder ganz schwummrig. Das alles ist aber kein Problem. Problematisch ist, daß ich eben gerade eine Galerie mit Tierbildern gesehen habe ... >;->)
Ich versuchte meine Gedanken über die in meinen Augen unpassende Kleidung aus dem Kopf zu kriegen.
Genau, es waren eben *deine* Gedanken. Warum hast Du sie gedacht? Warum ist anderen das nicht aufgefallen. Sie haben offensichtlich eine andere Wahrnehmung.
Der Fall gehört zu den spektakulärsten Vermisstenfällen in Deutschland.
Ein Mensch verschwindet nicht ohne Grund aus dem Leben seiner Eltern. Und wenn es kein Verbrechen, sondern freiwillig geschehen ist (was hier möglicherweise der Fall ist), dann wird es dafür wohl einen Grund geben.
Über den Grund, bzw. die Art des Grundes, kann man nur spekulieren ...
Ich frage mich nicht selten, was ich an dem Tanzabend gesehen habe, was anderen nicht aufgefallen ist, und was die Wahrheit ist.
Nur zu verständlich. Aber ohne mehr Wissen, kann man wohl nur ergebnislos grübeln. Mir würden jedenfalls spontan mehrere Gründe einfallen. Gründe, wo solche Kleidung eine Rolle spielen könnte, Gründe, wo nicht ...
Gruß, Cybaer
--
Zweck des Disputs oder der Diskussion soll nicht der Sieg, sondern der Gewinn sein.
(Joseph Joubert, Schriftsteller)