Und darum wurden eben von den Juden auch die Strafen eng an den Schaeden bemessen. Da gibts nicht viel zu relativieren und zu "empfinden" wenn es heisst "Auge um Auge, Zahn um Zahn etc.".
ich nenne so etwas Rache.
Es gibt die Strafe und die Rache. Letztere ist nicht gut, da das blosse Befriedigen eines Opfers nicht Sinn der Rechtspflege sein kann. Rache haben wir zum Beispiel in Form von Blurache in Sizilien und in islamischen Laendern (da holzen dann ebenfalls ganze Fam¨ilien, Sippen oder auch Staemme gegeneinander).
Das im Alten Testament vorgeschlagene Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn etc." ist so zu sagen eine Revolution in der Rechtspflege, vgl. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Auge_um_Auge
Erstmals spielt nicht die Willkuehr eines Herrschers als Entscheider im Rechtsprozess eine Rolle oder das Faustrecht, sondern es liegen Rechtsprinzipien in schriftlicher Form vor, die neben dem berechtigten Interesse des Opfers auch das Gëmeininteresse wahren.
Zwischen Rache und dem juedischen Prinzip der angemessenen Reaktion besteht also ein riesengrosser Unterschied.
Wir im Westen haben zuviel Angst vor dem Tod.
Und wer beurteilt, wieviel Angst vor dem Tod gerade richtig ist und welche Norm ist dafür zuständig, respektive wird von Dir für zuständig gehalten?
Die Vernunft. Es ist vernuenftig vor dem Tod nur eine bestimmte Furcht zu empfinden, keine absolute. Dass eine solche Ansicht in der gegenwaertigen, "schwulen" Spassgesellschaft nicht so gut ankommt ist klar. Stoert mich aber nicht.
Ich bin einfach froh, dass der Sack weg ist und uns mit Communiques aus dem Knast verschont.
Ich würde das einmal eine sehr subjektive Sicht der Dinge nennen, und spreche gerade deshalb Deiner Ansicht dazu jedwede normative Relevanz komplett ab.
Bin ja auch kein Meinungshengst und Alphatier. :)
Ich bin ja kein Formalist.
hm? Bist Du Dir sicher, worüber Du schreibst oder was Du bist?
Beides. - Natuerlich im Rahmen der mir von Gott vorgegebenen Moeglichkeiten des Erkennesn. :)
Naja, vielleicht hätte Dir Gott zusätzlich zur Fähigkeit des Erkennens auch die Fähigkeit zur Reflexion vorgeben sollen, dann hättest Du vermutlich erkannt, daß Formalismus mit den gegenständlichen Themen nichts zu tun hat, und darauf bezog sich meine Frage...
Noch einmal ganz langsam fuer Dich zur Erlaeuterung: Ich bin tendentiell gegen die Todesstrafe, lasse aber aus allgemeinen Erwaegungen einen Einspruch gegen diese am Beispiel Saddam Husseins explizit aus, da ich seinen Abgang komplett begruesse. Diese Inkonsequenz macht mich (in diesem Fall :) zum Nicht-Formalisten.
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"Konsequenz ist keine Tugend!"