Hi Andreas-Lindig,
ich möchte diesen Artikel von _Lude_ mal zum Anlaß nehmen, anzuregen, daß ich eine Rezension von Feature-Artikeln _im Prinzip_ gar nicht schlecht finde.
Kein guter Anlass, weil _Ludes Posting ein inhaltsleerer Verriss ist, aber eine Idee, die man diskutieren könnte. Vielleicht könntest Du diese Idee noch weiterentwickeln und konkretisieren.
Es gibt da nämlich einen Artikel, der auch mich schon ziemlich geärgert hat.
Viele der Leute, die hier etwas beitragen, habe offene oder verdeckte Nebeninteressen, etwa die Promotion für eigene Seiten, die Erlangung eines Links im Selfraum mit der zugehörigen Vererbung des Page-Ranks, das Bekanntmachen eigener Projekte. Vielleicht ist es daher ganz gut, dass das mit dem Page-Rank im Moment durch die neuen Adressen nicht so richtig funktioniert *g*.
Die Frage ist nun, inwieweit diese Interessen berechtigt bzw. durch Umfang und Qualität des Beitrags gerechtfertigt sind, oder ob ein Mißbrauch des Selfraums vorliegt. Es gibt immer wieder Fälle, bei denen wir das diskutieren möchten.
Meine Haltung dazu: Ich interessiere mich durchaus dafür, was die Leute so machen, also auch für ihre beruflich oder privat produzierten Seiten, deshalb möchte ich diesen Aspekt auch nicht ausblenden. Wenn beispielsweise jemand ein Buch zu einem Thema schreibt, und hier in diesem Themenbereich engagiert mitarbeitet oder einen Feature-Artikel zu diesem Themenbereich verfasst, finde ich den Werbeaspekt hinnehmbar, empfinde einen entsprechenden Hinweis sogar als informativ. Wenn jemand eine nichtssagende Frage absetzt, offensichtlich um einen Vorwand zu haben, einen Link unterzubringen, finde ich das weniger lustig. In diesem Grenzbereich müssen wir uns immer wieder neu orientieren.
Um es noch einmal anders zu verdeutlichen: Interesseloses Wohlgefallen ist eine schöne Motivation, aber ebenso wie der puristische Amateurgedanke im Sport sich in Nichts aufgelöst hat, sind wir hier darauf angewiesen, dass es Leute für sich als nützlich empfinden, hier aktiv und professionell mitzuarbeiten. Der Nutzen kann in den Kommunikationsmöglichkeiten liegen, in Motivationsschüben für die fachliche Weiterentwicklung, in der Hoffnung, sich als Fachmann in einem Gebiet zu präsentieren, in der Bekanntmachung eigener Qualitäten und Fähigkeiten.
Dieses Geflecht von Motivationen gilt es fruchtbar zu machen. Um es an einem anderen Beispiel zu erläutern: Die gesamte Open Source Bewegung lebt stark vom Idealismus und der Kompetenz einzelner. Für diese Menschen ist beruflicher Erfolg, der sich aus der Entwicklung ihrer Kompetenz durch die erfolgreiche Mitarbeit an großen Projekten entwickelt, meist nicht angestrebtes Ziel, sondern eher zufälliger, wenn auch angenehmer Nebeneffekt.
Gleichzeitig leben einige der großen Projekte inzwischen aber auch von der offenen oder verdeckten Unterstützung durch große Unternehmen, die hier strategische Perspektiven für ihre Projekte sehen. Die gesamten Browseralternativen und auch sichere Betriebssysteme wären meiner Einschätzung nach in Frage gestellt, wenn sie nicht die Unterstützung von Firmen erhielten.
Deine Kritik an dem genannten Feature-Artikel finde ich übrigens überzogen, aber das möchte ich nicht gern in diesem Negativ-Thread diskutieren.
Viele Grüße
Mathias Bigge