Stonie: Anonymisierung von archivierten Postings

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Guten Abend, zusammen!

Es kommt inzwischen häufig vor, dass wir angeschrieben werden von Menschen, die uns bitten, doch ihre vor ein, zwei, drei oder mehr Jahren abgesetzten und archivierten Postings zu "anonymisieren" (auf Deutsch: Namen, Mailadresse, URL der inzwischen fünfmal überarbeiteten Website aus den archivierten Postings löschen). Heute sind das gestandene Webdesigner, Programmierer oder ähnliches - damals waren es Menschen, die etwas neues lernten und Fragen hatten, auf die sie Antwort brauchten. Jetzt ist es ihnen peinlich, dass man, wenn man bei Google ihre Namen eingibt, nicht nur ihre sorgfältig gestalteten Präsentationsseiten findet, sondern eben auch die "dummen", vielleicht auch ein bisschen hastig und ungenau formulierten Anfängerfragen hier aus dem Forumsarchiv.

Ich persönlich halte es für nicht besonders schlimm, wenn ein potentieller Arbeitgeber eben nicht nur das "fertige Produkt" sieht, sondern auch den Werdegang. Man kann anhand solcher Verläufe ja auch eine Entwicklung beobachten. Das kann man übrigens anhand von Postings, die über Jahre hinweg abgesetzt werden auch; für mich gehört das zu den spannendsten Aspekten an der Teilnahme hier.

Peinlichkeiten hin, Entwicklungen her - die Quintessenz ist diese: Es macht denjenigen Developern, die diese "Anonymisierungen" durchführen müssen einen erheblichen Haufen Arbeit, der nicht sein müßte. Deshalb zwei Bitten:

1.) Bevor ihr postet, denkt daran, dass dieses Forum unter Umständen noch existiert, wenn ihr irgendwann mal (wieder) auf Jobsuche sein könntet. Schreibt nichts, was euch dann peinlich sein könnte, lest euch euere Postings wirklich vor dem Absetzen noch einmal durch und wenn ihr nicht sicher seid, dann "anonymisiert" euere Identität eben selbst. Das kann man mit einem Spitznamen oder mit einem Namenskürzel ganz leicht erreichen.

2.) Wenn ihr heute bei Google nach eueren Namen sucht und feststellen müßt, dass Google euere Anfängerfragen von vor zwei oder mehr Jahren gleich nach (oder schlimmer noch: vor!) euerer sogfältig gestalteten Bewerbungs-Selbstpräsentationsseite listet, dann überlegt euch gut, ob ihr diese Anfängerfragen jetzt unbedingt nachträglich anonymisiert haben wollt oder ob ihr einfach selbsbewußt sagen könnt: "Da steh' ich drüber!". Vielleicht kommt eine sichtbare Weiterentwicklung der Person bei einem potentiellen Arbeitgeber ja sogar besser an, als blankpoliertes, glitzerndes Image, an dem man vor lauter Spiegelblankheit abrutscht. Wer weiß?

Ihr erspart euch mit diesem Verhalten unter Umständen ein böses Erwachen und uns haufenweise Arbeit - das wäre ja mal ein nettes Ergebnis für alle Beteiligten, findet ihr nicht?

File libe Griese,

Stonie

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Ein schlechtes Statement spricht für sich - jeder Kommentar ist verschwendete Energie, die einem bei wirklich wichtigen Unterfangen fehlen könnte.
Und im Übrigen kennt auch Stonie Wayne.