Sven Rautenberg: Neues SELFHTML Layout

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Moin!

Ich persönlich finde das ein wenig wie Perlen vor die Säue, denn schlisslich ist der Content ja grosse Klasse. Somit verdient er auch ein schönes Kleid, aber solange hier Leute das Sagen haben, die auch lieber mit der Konsole arbeiten, anstatt designten Interfaces, trennen sich hier die Geister und es wäre sinnlos ein schönes Design zur Abstimmung vorzulegen.

Ich denke, du verwechselst hier zwei Gruppen: Einerseits diejenigen, die hier was sagen, und andererseits diejenigen, die die Macht für Entscheidungen haben.

Erstere sind im Forum zahlreich wahrzunehmen, aber verstellen deshalb gerne den Blick auf die Aussagen der eigentlichen Verantwortlichen.

Ich für meinen Teil als derzeitiger Vorsitzender des Vereins und Projektleiter von SELFHTML behaupte jedenfalls, dass deine Wahrnehmung, die Designentscheidungen würden von Konsolentippern und Valligatorjüngern getroffen, nicht der Realität entspricht.

Allerdings ist zu beachten, dass die Dokumentation SELFHTML sich in einem enormen Spannungsfeld bewegt. Wir sind in der Vergangenheit schon intensiv dafür kritisiert worden, dass SELFHTML die bösen proprietären HTML-Elemente viel zu prominent darstellt, dass die bösen proprietären Javascript-Eigenschaften auffindbar sind, und dass beispielsweise ein Tabellenlayout benutzt wird.

Also egal welche Entscheidung getroffen wird: Es wird immer jemanden geben, dem es nicht passt. Die Prioritäten sind daher:
1. Validität - ergibt sich aber zwangsläufig aus der mittlerweile entwickelten Toolchain, d.h. z.B. der Transformation des Inhalts aus SDML via XSL in XHTML 1.0 Strict.
2. Vernünftiger Transport des Inhalts - wir haben vielfältige Informationseinheiten, die sowohl in SDML erfassbar sein müssen, als auch im Endprodukt sinnvoll dargestellt sein wollen, in erster Linie erstmal so, dass man ihren inhaltlichen Sinn problemlos und möglichst barrierearm erfassen kann.
3. Aussehen - über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber die Vermeidung von 11px-Schriften, die vernünftige Anordnung der Navigation, ein optisch ansprechendes, aber nicht in den Vordergrund drängendes Design sind alles Dinge, die sich einerseits den vorstehenden Prioritäten unterzuordnen haben, diese andererseits aber auch wieder beeinflussen.

Im Übrigen: Wenn du die Wahl hast zwischen einem gegebenen Design, und einem beliebigen nonrealen Hirngespinst, dessen Wirkung zusammengefasst als "besser" zu beschreiben ist, wirst du dich immer für das "gefühlte bessere" entscheiden. Spannend wird die Sache ja aber erst dann, wenn es darum geht, dieses Besser-Gefühl in konkreten Code umzusetzen. SELFHTML ist eine komplexe Verkettung von komplexen Dokumenten, deren besondere Anforderungen man in meinen Augen erst dann erkennt, wenn man anfängt, an einem Design zu arbeiten.

Du bist gern eingeladen, Kritik am jetzt bestehenden Design zu üben und Verbesserungen vorzuschlagen. Es sind noch längst nicht alle Elemente fertig gestaltet, vieles ist noch in der Entwicklung und wartet darauf, erstmals von realem Content genutzt zu werden.

Ähm, nur eines noch, das vorgenannte soll keine Beleidigung sein, lediglich meine persönliche Ansicht, denn ich kann den Standpunkt der Designgegener nachvollziehen, wenn auch nicht teilen, also seid bitte auch so tolarant und akzeptiert die Andersdenkweise einer Künstlernatur.

Die Frage ist doch: Was verstehst du unter "Design"?

- Sven Rautenberg