Hallo,
Mein Kommentar bezieht sich eindeutig auf den Inhalt des Artikels und richtet sich nicht gegen die Person des Autors.
Habe ich auch nicht behauptet. Wenn man den Inhalt eines Artikels als »harmful« abtut, ist das genauso konfrontativ.
Dass dieser Artikel Halbwissen verbreitet und ich das bedenklich finde (besonders, weil er dies über eine renommierte Plattform tut), ist meine feste Meinung.
Die Frage ist, ob und wie man das in einem Kommentar unterbringt. »Unreflected usage … spreads half-knowledge … I consider this harmful« sind krasse Aussagen, durch die ein Kommentar nicht an inhaltlicher Tiefe oder Überzeugungskraft gewinnt. Es zieht den gesamten Artikel in Zweifel.
Bei StackOverflow z.B. wäre klar, wie man solche Kritik unterbringt: In einer Weise, die dem Kritisierten konkret weiterhilft und die Vorzüge von anderen Lösungen aufzeigt.
Ein Geschleime à la „exzellenter Artikel, nur hast du eine winzige Kleinigkeit vergessen“ ginge an der Sache vorbei, denn es es keine Kleinigkeit, an der es dem Artikel mangelt.
Das wäre kein Geschleime, sondern eine Sachaussage, die zutreffen kann oder nicht.
Ich halte den Artikel nicht für schlecht. Ja, er hat etwas vergessen, es sich vielleicht sogar komplizierter als nötig gemacht. Das ist hauptsächlich tragisch, weil es dem selbstgewählten Ziel entgegensteht.
Ja, man braucht nicht mod_rewrite für simple Weiterleitungen verwenden. Sollte man das deutlich anmerken? Definitiv. Geht die Welt unter, wenn man mod_rewrite dazu verwendet? Verschlechtert sich das Nutzerlebnis der Website? Verschlechtert sich die Performance merklich? Öffnet man eine Sicherheitslücke? Wird der Code dadurch unverhältnismäßig komplexer und schlechter wartbar? Nicht dass ich wüsste.
Wenn das der Fall wäre, dann würde ich ebenfalls kommentieren, dass der Artikel im zentralen Punkt fehlgeht.
Die Trennung zwischen »Redirect« (mod_alias) und »Rewrite« (mod_redirect) existiert ohnehin nur bei Apache, bei nginx ist das m.W. *ein* Modul und deshalb existiert auch kein Text »When to avoid mod_rewrite«, der die bereits angerichtete Verwirrung nur verschlimmert.
Vielleicht ist es sogar konsequent, für alles mod_rewrite zu verwenden, anstatt die Hälfte mit Alias(Match)/Redirect(Match), die andere mit RewriteRule/RewriteCond zu notieren und zu hoffen, dass sich aus dem Mischmasch die gewünschte Logik ergibt. Vielleicht ist es sogar einfacher, ausschließlich mod_rewrite zu lernen und das ältere und beschränktere mod_alias für gängige Rewriting-Aufgaben zu ignorieren. (Vielleicht ist es sogar sinnvoller, direkt nginx zu verwenden. ;))
Wenn in solch einem Artikel wichtige Grundlagen fehlen, werden viele Leser diese niemals bekommen, da sie gar kein Bewusstsein dafür haben können, dass sie lediglich mit Halbwissen versorgt wurden.
»Halbwissen« halte ich für einen Kampfbegriff, der der Realität von Fachartikeln, Schulungen und Ausbildung im Bereich Webtechnik nicht angemessen ist. Ich vermittle den ganzen Tag Halbwissen.
Natürlich sollte man das Pferd nicht von hinten aufzäumen, also z.B. eine Webtechnologie oder Software-Architektur nicht als selbstverständlich voraussetzen, sondern anfänglich ihre Anwendungsbereiche klären.
Aber ja, ich hätte schreiben sollen „Often the same goal can be achieved _in a much easier way_ with Redirect or RedirectMatch.“
Genau das meinte ich.
Muss man Kommentare schreiben, die länger sind als der ursprüngliche Artikel? Vielleicht.
Das ist oftmals nötig, um mancherlei technische Probleme und Lösungsansätze zu »sezieren«. Oftmals findet es in eigenen Blogposts statt. Das wird hier im Forum ja auch gemacht.
Klar, es gibt viele Einschränkungen dieser Praxis: Es bedarf Zeit, um in die Diskussion einzusteigen, und ob die Zielgruppe auch die Antwort findet und würdigt, ist immer fraglich.
Mathias