Tach!
Wie kann es eigentlich sein dass eine falsche Nummer übermittelt wird?
wie das genau geht, weiß ich auch nicht. Aber soweit ich verstanden habe, ist die übermittelte und dem Angerufenen angezeigte Rufnummer wohl Teil der Metadaten, die beim SIP-Verbindungsaufbau übermittelt werden. Ein entsprechend manipulierter SIP-Client könnte also ...
Im ISDN hieß dieses Leistungsmerkmal CLIP No Schreening. Und dafür gibt es eine Menge legaler Anwedungsfälle. Das lief technisch so ab, dass der Anrufer eine Calling Number sendete. Vom Provider wurde diese Eintrag als Calling Number User Provided gekennzeichnet und er selbst fügte einen Eintrag mit der Calling Number Network Provided hinzu, was die dem Anschluss zugewiesene Rufnummer war. Welche von beiden Rufnummern beim Empfänger angezeigt wurde, entschied dessen Telefon(anlage).
Bei internetbasierter Telefonie ist es im Prinzip so, dass man theoretisch gar keinen Provider braucht. Man muss nur die IP des Endgerätes kennen und kann dieses direkt anrufen. Praktisch ist es so, dass man diese Adresse wohl eher nicht kennt, und man die Provider braucht, die die Verbindung vermitteln. Inwieweit da die Rufnummern mitgesendet werden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Anwendungsfälle für CLIP No Screening sind beispielsweise, dass eine Firma eine Zweigstelle mit separatem Anschluss und eigener Rufnummer hat, diese aber nur aus technischen Gründen vergeben wurde und eigentlich die Hauptnummer inklusive Durchwahl zur Nebenstelle angezeigt werden soll. Oder dass ein Anrufer ankommt, das Zieltelefon aber eine Anrufumleitung nach extern eingestellt hat (zum Beispiel zu seinem Mobiltelefon). Das ist dann keine Umleitung im eigentlichen Sinne, dass der Anruf direkt beim Provider anders geroutet wird, sondern es wird ein zweiter Anruf seitens der Telefonanlage aufgebaut. Nun soll aber nicht die Rufnummer des umleitenden Apparates sondern die des ursprünglich anrufenden Telefons angezeigt werden, damit man am Mobiltelefon sehen kann, wer einen da anruft. Die Rufnummer des eigenen Telefons im Büro wäre da nicht so spannend. Auch will man den diesen Anrufer in der Anrufliste haben und nicht den umleitenden, sonst kann man schlecht zurückrufen.
Beim Fax ist es ja ähnlich (aber noch einfacher): Die Absendernummer, die in der Kopfzeile des Fax-Dokuments beim Empfänger angezeigt wird, kann man bei den meisten Faxgeräten frei einstellen.
Diese Nummer ist Teil der Nutzdaten aus der Sicht des Telefonnetzes. Darauf nimmt der Provider keinen Einfluss. Hat man in seiner Telefonanlage, an der das Fax hängt, eine Anrufdatenerfassung, wird man die im Telefonnetz übermittelten Rufnummern (oder eine davon, siehe oben) aufgezeichnet vorfinden.
dedlfix.