Hallo,
Ich schlage einen anderen Kompromiss vor: Wir (Ich? Noch wer da?) Webentwickler geben die Lernziele (Inhalte) vor, ihr Pädagogen überlegt, wie ihr diese didaktisch am besten aufarbeitet – aber ohne Abstriche daran vorzunehmen.
Dieser Aussage wohnt schon grundsätzlich ein wesentliches Missverständnis inne. Auf mehreren Ebenen, vor allem aber in deiner Auffassung dessen, was Didaktik bedeutet.
das mag in Details so sein, im Kern sehe ich es aber ähnlich wie Gunnar:
Über das WAS, also die praxisrelevanten und wichtigen Lehrinhalte, sollten IMO Fachleute des jeweilgen Genres entscheiden. Also Linguisten, Naturwissenschaftler, Techniker, Musiker ...
Das WIE, also die Umsetzung in einer Weise, dass Laien (Schüler) dieses Wissen auch aufnehmen und begreifen können (und wollen), ist Sache der Pädagogen.
Natürlich gibt es dann grundsätzlichen Bedarf an Dialog und Abstimmung zwischen den beiden, und das bringt es mit sich, dass die Grenzen etwas unscharf werden. Aber so wäre zumindest meine Idealvorstellung.
Abgesehen davon: Wie wunderbar das funktioniert, wenn fachliche Koryphäen ohne Verständnis von Didaktik versuchen, weniger Wissenden Inhalte zu vermitteln, sehe ich tagtäglich an der Universität[^1].
So weit muss man nicht gehen. Ich habe in meiner Schulzeit, vor allem am Gymnasium, schon einige Lehrer erlebt, bei denen ich kompromisslos anerkennen musste, dass sie ihr Fachgebiet bewundernswert beherrscht haben. Als Lehrer waren sie dennoch völlig ungeeignet.
So long,
Martin