Hallo Christine,
Da die Frage auch in einigen NGs gestellt wurde, hier eine Antwort darauf und auf die Seite http://rzaix340.rz.uni-leipzig.de/~soz98anp/keinhtml.txt, die ich gerade
Hab ich mir gerade mal angeschaut. Die Argumente sind ja gar nicht dumm und die Moeglichkeiten des ASCII-Textes sollte man in der Tat kennen - das Problem sehe ich aber woanders:
Es ist in solchen Pamphleten gerne die Rede davon, dass alles optische Gespielsel vom eigentlichen "Inhalt" ablenke. Das Problem sehe ich in der dabei vorausgesetzten Annahme, dass "Inhalt" etwas ist, das sich durch Text 100%ig adaequat transportieren laesst.
Genau das glaube ich jedoch nicht mehr. Das Web ist deswegen so erfolgreich, weil "Inhalt" mittlerweile nicht mehr auf die lineare Welt zwischen zwei Buchdeckeln begrenzbar ist. "Inhalt" sprengt heute nicht nur die Grenzen der Buecher, sondern auch die Grenzen des Mediums "Text". Gute Web-Seiten sind fuer mich keine Texte im herkoemmlichen Sinn mehr, sondern eher "Anwendungen" - Medien mit URL, die ein Anwender aufrufen kann, um sich dort zu informieren, dort zu arbeiten, dort zu bestellen, dort zu spielen, dort Leute zu treffen usw. Das ist fuer mich der "Inhalt" einer Web-Site, und da ist mit Text nix zu machen, mit HTML auch nicht alles, aber als Basissprache auf jeden Fall mehr als mit reinem Text.
Viele Gruesse
Stefan Muenz