Hallo Wilfried,
Nachdem ich nun durch zig Magazin-Artikel verinnerlicht hatte, daß Selbstdarstellungen reine Resourcenverschwendung seien, schrieb mir ausgerechnet der Erfinder des Spruches "Inhalte braucht das Netz", daß es sehr wohl Aufgabe von privaten Homepages sei, den "Inhaber" vorzustellen.
Es gibt einen Unterschied zwischen "persoenlicher Sicht der Dinge" und "Selbstdarstellung". Dass jemand Franz Mueller heisst, in Kleinhelfendorf wohnt und wahnsinnig stolz ist auf seine Maerklin-Eisenbahnlandschaft, interessiert mich genausowenig wie irgend jemanden sonst. Franz Mueller wird das frueher oder spaeter auch einsehen, weil sich keine muede Sau auf seine Seiten verlaeuft.
Aber: das Web ist nicht zuletzt, ja sogar vor allem gross geworden durch die unzaehligen tollen privaten Homepages. Es ist halt eine Kunst, so eine Homepage "richtig" zu machen. Wichtig ist, dass sie ein Thema hat, das ausserhalb von einem selbst liegt (was nicht ausschliesst, dass es sehr viel mit einem selbst zu tun hat). Wichtig ist, das Thema so zu behandeln, dass es nicht so aussieht wie "ich und meine Leidenschaft", sondern "Leute, lernt doch mal etwas ueber...". Allein die Fanpages zu Schauspielern, Musikern, Schauspielern und Sportlern. Oder Abgedrehtes wie die Homepage ueber Kaffee- und Teeloeffel usw. Aber auch Ernstes wie "Leben mit Multipler Sklerose" oder so was. Das alles findest Du nur im Internet so hautnah und ungefiltert von Verlegern und oeffentlichen Meinungsbildnern.
Wichtig ist halt, dass mehr als nur zweieinhalb duennbruestige Seitchen da sind. Wer auffallen will, muss redaktionell hart arbeiten. Die Zeit, die manche Leute mit dem Basteln an Schnickschnack-Animatioenchen verbringen, sollten sie besser investieren, um ueber das Thema zu recherchieren, das sie auf ihren Seiten behandeln...
viele Gruesse
Stefan Muenz