Michael Schröpl: Technik: HTML komprimiert übertragen

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Was haltet ihr davon?

Technisch gesehen erfordert Deine Idee
a) auf der Server-Seite die Ablage komprimierter Dokumente und
b) auf der Client-Seite die Aktivierung eines "plugins" zum Dekomprimieren.
Wenn Du das Ganze mit JavaScript realisieren willst, dann mußt Du Dein "plugin" mit übertragen. Wie groß ist das? Bei kleinen HTML-Dokumenten wird dieser Overhead schmerzhaft sein, bei großen weniger - aber die gelten in gewissem Sinne ja ohnehin als Fehldesign.
Der Caches des Besuchers könnte abgeschaltet sein, auf den kann man sich nicht verlassen, was die Ladezeit angeht (JavaScript in Datei auslagern und hoffen, daß es nur einmal geladen werden muß).
Außerdem erfordert Deine Technik, daß der Besucher  JavaScript eingeschaltet hat, um überhaupt etwas zu sehen. Hat der das nicht, dann ist er völlig ratlos. Du zwingst ihm also Dein "plugin" auf - und überforderst ihn dabei möglicherweise.

Viel sinnvoller wäre die Sache, wenn es tatsächlich ein standardisiertes Format "komprimiertes HTML" gäbe, welches von den Browsern unterstützt wird.
Wahrscheinlich sind wir gar nicht mehr weit davon entfernt: Bei Content negotiation melden die modernsten Browser bereits, daß sie bestimmte komprimierte Formate verstehen.
Mich würde nicht wundern, wenn man in einigen Monaten eine HTML-Datei einfach gezipt auf den Server legen kann und der Browser das dann automatisch korrekt anzeigen kann (eben weil es ein Standard ist - und das ist auch nicht schwieriger zu programmieren als die Anzeige von GIFs, und *das* können die Browser schon eine ganze Weile).

Konkret für HTML-Dokumente läßt sich bei der Komprimierung eine ganze Menge herausholen. Wie bei jedem Klartextformat liegt der erzielbare Faktor etwa zwischen 3 und 12.
Allerdings wird eine "intelligente" Netzverbindung eine solche Komprimierung ganz von alleine vornehmen. Und das wäre ja auch sinnvoll so: Wenn wir Leitungskapazität sparen wollen, dann doch gleich für *alle* Dokumente - und nicht nur für diejenigen, deren Autoren explizit daran gedacht haben ...