Dominique Nüssli: zu Knochenmarksspenden, Gelenken und HIV

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Hallo Klaus

Alos zuerst muss ich sagen, dass mir nicht ganz wohl ist, dieses Forum für eine fachfremde Diskussion zu missbrauchen, ich hoffe Stefan drückt nochmals beide Augen zu.

seit Tagen gehen mir 2 Deiner Postings durch
den Kopf

Damit habe ich das erreicht was ich eigentlich wollte und was mir sehr wichtig ist. Man denkt darüber nach.

Ich fühle mich bei Deinen Feststellungen
irgendwie unwohl.
Es liegt mir fern Deine fachliche Expertise
in Zweifel zu ziehen, kann ihren Geist jedoch
nicht auf mein Erleben und Empfinden
projizieren. Du konstatierst, wie ich finde
recht abschliessend. Handlungsspielraum bleibt
mir eigentlich keiner, obwohl ich mich faktisch
missverstanden fühle.

Ich wollte auf keinen Fall irgendjemanden seine persönliche Einstellung als falsch darstellen. Ich finde es sehr wichtig, dass man seine eigene Meinung hat und diese auch vertritt. In diesem Punkt bin ich vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen, ich habe versucht meine Meinung zu darzustellen und auch zu begründen. Ich muss zugeben, als ich jetzt mein Posting nochmals las, habe ich gemerkt, dass es so klingt, als würde ich alle anderen Einstellungen als falsch beurteilen. Dem ist aber nicht so, ich kann zwar nicht alle Argumente teilen, aber ich erhebe sicher keinen Anspruch, dass nur mein Meinung richtig sei!

Ein weiterer Aspekt bei meinen Gedanken ist,
dass Du die Fragestellungen wohl in einem
grösseren Zusammenhang betrachtest, mir das
aber zu abstrakt für mein alltägliches Erleben
erscheint. Wenn ich an einer Kreuzung stehe
und da kommt es zu einem Zusammenstoss, dann
sind da reale Menschen betroffen und möglicher-
weise zu Schaden gekommen. Da beschäftigt mich
zunächst, ob diese Menschen noch 'normale'
Motorik usw. haben und ob ggf. Fachhilfe
benachrichtigt wird. Ich bin dann nicht in der
Lage mein Handeln zugunsten Hygieneüberlegungen
in Zentralafrika zurückzustellen.

Da bin ich mit Dir vollkommen der gleichen Meinung.

Meiner Meinung nach stecken wir Menschen eh voller Widersprüche (als Bsp auch: einerseits Abtreibungen und andereseits Kinder um jeden Preis...). Ich habe schon oft Abende (Nächte) damit verbracht über solche Grundsätze nachzudenken und bin leider noch nie auf eine gute Lösng gekommen. Persönlich versuche ich dem Dilemma folgendermassen auszuweichen: Man muss die Behandlung dem anpassen, das man zur Verfügung hat. Das ist bei uns eine Individualmedizin, die jeden Patienten möglichst gut behandelt. Hat man nicht die Möglichkeit, jeden Patienten optimal zu behandeln, muss dort Verbesserungen machen wo es am meisten bringt. Und das sind in der Dritten Welt sicher die Lebensumstände. Und deshalb bin ich nicht dafür, dass man versucht in armen Ländern eine Spitzenmedizin einzuführen, wenn die Grundlagen fehlen. Aber das heisst nicht, dass wir deshalb auf "unsere" Medizin verzichten sollten, oder dass wir nicht mehr einzelnen Menschen helfen sollen!

Und tschüss

Dominique