Daniel E. Atencio Psille: SICHERHEIT - Was ist das ?

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Hallo Swen,

überheb Dich nicht

Sorry, hättich mich klarer ausgedrückt, wäre es nicht zu diesem Mißverständnis gekommen, denn ich bezog das auf die thematischen Grenzen. So wie ich diese Forum verstehe beihnhaltet es ja hauptsächlich Themen des Webs, und so wie ich meine Frage stellte bezog ich mich ja nicht ausschließlich auf den Bereich Internet sondern bezog die gesamte Thematik (elektronischer) Kommunikation ein.

Sicherheit bedeutet für mich auch, konsequent die kontrolle über die Verbreitung aller von mir erzeugten Informationen zu haben.

Hast Du das mal auf Deine alltäglich Kommunikation übertragen ? Wie soll das gehen? Schon Deine Körperhaltung ist für andere eine "Information". Die von Dir eingeforderte Kontrolle hat es noch nie gegeben und wird es wohl auch nie geben. Warum soll das im web anders sein ?

Vielleicht weil es gerade in der elektronischen Kommunikation längst nicht komplex "einhergeht" wie in der "von Angesicht zu Angesicht"? Aufgrund der Reduktion der Darstellungsformen von Information ist es imho nicht unbedingt abwegig diese Kontrolle einzufordern. Ich sehe wohl auch, daß diese Kontrolle, betrachtet man die einzelnen zu treffenden Entscheidungen, sich als nicht gerade praktikabel darstellt. Aber ich könnte mir genausogut vorstellen, daß durch entsprechende Prozesse und/oder Mechanismen dem Benutzer elektronischer Kommunikationsmedien die Entscheidungsfindung durch vorhalten einer fundierten Entscheidungshilfe (Regeln, Bedingungen, o.ä.) durch diese Prozesse und/oder Mechanismen in einem Maße erleichtert wird, daß sie als handhabbar einzustufen sein könnte.

Frei nach Rosa Luxemburg: Das Recht auf informelle Selbstbestimmung findet seine Grenze beim Recht des anderen auf Wahrhaftigkeit.

Ein interessanter Aspekt, der durchaus im Web an Bedeutung zunimmt. Was ist den z.B. mit all' diesen netten Logfiles? Hat mich jemals jemand gefragt, ob ich mit der Protokollierung meiner Hits etc. einverstanden bin? Es wird dem Benutzer ja nicht die geringste Chance zur "informellen Selbstbestimmung" eingeräumt... :-((

Sicherheit bedeutet für mich, Informationen einem Urheber zuordnen zu können, sei es direkt zu einer Person

Mach mal einen Tag lang eine Strichliste: Welche der Informationen, Die Du über die wesentlichen Entscheidungen innerhalb der BRD oder Deines Landes erhalten kannst, kannst Du direkt zuordnen ? Wohl null Striche: denn alles was Du hörst und liest kommt (mittelbar!)über die Medien oder andere Dritte zu Dir. Was macht es im übrigen "sicherer", die Information direkt zu bekommen. Ist ein Lüge "sicherer", nur weil ich sie (unbemerkt) direkt erhalte?

Auch Unterschriften lassen sich fälschen, dennoch wird eben diesem Akt der Signatur ein derart hoher Wertr an Wahrhaftigkeit beigemessen, daß diese nur noch durch sehr wenige Akte in ihrer Glaubwürdigkeit übertroffen wird. Die Zuordnung einer Information beschränkt sich in der elektronischen Kommunikation sicherlich auf die Zuordnung zu einem Zertifikat, einem Schlüssel o.ä. Aber wesentlich anders sieht es mit einem von einer Person unterschriebenen Brief ja auch nicht aus.

Was ist denn eigentlich "sicher" an einer Information? So wie Du schreibst beziehst Du Dich auf die Aussage einer Information die ich ohne Weiteres durch eine Änderung ihres Kontextes wesentlich verfälschen kann. daran ändert natürlich auch der gefahrloseste Übertragungsweg nichts.

Grüße
Daniel