Michael Schröpl: "Third Voice" / Information Overkill / Entwicklung des WWW jenseits der Technik

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Was mich wundert ist, daß es noch keine Kampagne gegen Pornolinks in Suchmaschinen gibt. Mich nervt es jedenfalls, daß wenn ich nach irgendetwas suche, mit so einem Müll zugemüllt werde. Hey! Hat jemand Lust bei so einer Kampagne mitzumachen?

Ich überlege mir gerade, wie das technisch funktionieren würde und in welcher Weise (und ob überhaupt) es unsere Lage verbessern würde.

Letzten Endes wollen wir ja selbst beschreiben, was wir bei einer Suchmaschine alles ausgefiltert bekommen wollen. Pauschal "kein Sex" (zum Ankreuzen) wäre wahrscheinlich besser als nix, aber nicht beliebig gut.

Andererseits: Wo speichert man so eine konfigurierbare Information?
a) Auf dem Server der Suchmaschine? Und wie kriege ich dann eine Zuordnung zu meiner Person? Über Benutzerkennung und Passwort. Nicht schön, weil umständlich zu bedienen.
b) In einem Cookie meines Browsers? Würde mir schon eher gefallen. Ich selbst mache so etwas auf meiner Homepage - wer dort meine Formulare erneut besucht, wird ggf. mit seinem Namen begrüßt etc.

Das Problem ist allerdings, daß man die abgespeicherte Information ggf. auch gegen jemanden auslegen kann. Was weiß denn ich, wer diese Information auf dem Server zu Gesicht bekommt? Ich möchte ungerne irgendwo außerhalb meiner Kontrolle gespeichert sehen, was ich mag und was ich nicht mag.
So gesehen wäre eine in einem Cookie speicherbare Zeichenkette, die automatisch an jede meiner AltaVista-Abfragen angehängt werden soll, schon eine gute Näherung. Wenn da " -sex" drin stehen würde, dann würde das durchaus in erwünschter Weise filtern. Über ein zusätzliches Eingabefeld in der Suchmaschinenstartseite könnte man diesen Wert auch bedienerfreundlich setzen.

Und seitdem typische Porno-Sites bewußt Schlüsselworte wie "IBM" oder "Oracle" in ihre HTML-Dokumente schreiben, um harmlose Surfer in ihren Bann zu ziehen, ist der Bedarf nach einem solchen Filter nicht mehr zu bestreiten.