Business as usual?
Stefan Muenz
- meinung
Liebe Forumsbesucher
Die CEBIT ist zuende, und niemand verliert auch nur ein oeffentliches Wort ueber die Ergebnisse. Am Mont Blanc kommen 40 Menschen in einem Tunnel ums Leben, aber die Katastrophe wird ueberall nur gerade noch als letzte Kurzmeldung in die Nachrichten reingequetscht.
Jeder weiss warum. Und trotzdem hat man fast ueberall, z.B. auch hier im Forum oder in der Fussgaengerzone oder im Berufsalltag, den Eindruck, alles sei normal. Kaum jemand will es so richtig, aber man findet es mehr oder weniger in Ordnung so.
Ich weiss es historisch nicht genau, aber ich glaube, am 1.9.1939 hatte man hierzulande auch den Eindruck, alles sei normal. Und kaum jemand wollte es so richtig, aber man fand es mehr oder weniger in Ordnung so.
Diesen kleinen Vergleich moechte ich einfach mal so in den Raum stellen, ich hoffe, er sagt mehr, als wenn ich jetzt versuchen wuerde, viel zu reden.
Stattdessen moechte ich einfach mal ein paar URLs nennen, die aus der Bewusstlosigkeit helfen koennen. Es handelt sich dabei nicht um eine "inhaltlich vorselektierte Auswahl", sondern um eine internet-gerechte Linksammlung zu Zielen unterschiedlicher Anbieter unter dem Motto: "Bilden Sie sich bitte Ihre eigene Meinung!"
http://www.msnbc.de/modules/kosovo/default.asp
http://www.gfbv.de/voelker/europa/kosovo.htm
http://www.kosova-info-line.de/
http://www.kosova.de/ (leer - ?)
http://www.gov.yu/kosovo_facts/index.html
http://www.hri.org/news/balkans/kosova/
http://www.yahoo.de/schlagzeilen/19990325/politik/0922366675-0000017744.html
http://userpage.fu-berlin.de/~wostok/kshome.html
Diese Message hier war das Mindeste, was mir ein Beduerfnis war!
viele Gruesse
Stefan Muenz
business, as it gets usual
Jeder weiss warum. Und trotzdem hat man fast ueberall, z.B. auch hier im Forum oder in der Fussgaengerzone oder im Berufsalltag, den Eindruck, alles sei normal. Kaum jemand will es so richtig, aber man findet es mehr oder weniger in Ordnung so.
Ich weiss es historisch nicht genau, aber ich glaube, am 1.9.1939 hatte man hierzulande auch den Eindruck, alles sei normal. Und kaum jemand wollte es so richtig, aber man fand es mehr oder weniger in Ordnung so.
kürzlich hab ich über ein experiment gelesen, das seit 1949 bereits öfter wiederholt wurde: unter vorspiegelung eines wissenschaftlichen tests werden probanden dazu gebracht, versuchspersonen mit immer stärkeren stromschlägen für falsche antworten zu bestrafen - 50% der teilnehmer gingen bis zur (vermeintlich) tödlichen dosis.
hier in österreich finden es die vertreter der parteien mittlerweile vertändlich (?!?), daß bombenangriffe am balkan geflogen werden.
unlängst zeigten sie in einem privatsender (mehrfach) die aufnahmen eines bei ladearbeiten abstürzenden und explodierenden hubschraubers.
von menschen ist nirgens mehr die rede
bilder (oder der schein) sind wesentlich wichtiger als inhalte
errinnert euch das an etwas?
cm
Hallo Christian
unter vorspiegelung eines wissenschaftlichen tests werden probanden dazu gebracht, versuchspersonen mit immer stärkeren stromschlägen für falsche antworten zu bestrafen - 50% der teilnehmer gingen bis zur (vermeintlich) tödlichen dosis.
Ja leider, Menschen sind so weit beeinflussbar, dass sie in der Lage sind, wie Lemminge zu Massen in ihren eigenen Untergang wandern. Nun habe ich bislang immer gedacht, dass in Zeiten zunehmend individuellerer Lebensgestaltung die Gefahr kleiner wird, einem "zweifelhaften allgemeinen Konsens" zu unterliegen. Aber vielleicht fuehrt gerade die individuelle Lebensgestaltung dazu, dass sich die Leute gar keine Gedanken mehr ueber Dinge ausserhalb ihrer Selbstverwirklichung machen und deshalb erst Recht leichte Opfer von Beeinflussung werden koennen.
viele Gruesse
Stefan Muenz
Ich habe mich schon gefragt, ob hier überhaupt was dazu gepostet werden dürfe, denn dies ist off topic. Aber, Leute, es ist Krieg!!!
Kirsten
Hallo Kirsten
Aber, Leute, es ist Krieg!!!
Erinnerst Du Dich noch, als 300.000 Leute in Bonn gegen den Nato-Doppelbeschluss demonstrierten?
Wo sind die eigentlich alle hingegangen?
"Stell dir vor es ist Krieg, und keiner sagt nein"?
Ich kann die Motive der Kriegsfuehrenden nachvollziehen, aber ich muss zugeben, meine Angst ist groesser. Und ich glaube, dass ich nicht der einzige bin, der so eine unterschwellige Angst, so ein ungutes Gefuehl empfindet. Aber warum artikuliert das niemand offen? Tja, keine Lobby da. Nur die PDS, und die ist ja verpoent. Alle anderen wiederholen wie beim Rosenkranz: "das muss jetzt sein, das muss jetzt sein".
viele Gruesse
Stefan Muenz
Hallo Stefan!
Erinnerst Du Dich noch, als 300.000 Leute in Bonn gegen den Nato-Doppelbeschluss demonstrierten?
Wo sind die eigentlich alle hingegangen?
"Stell dir vor es ist Krieg, und keiner sagt nein"?
Ja, ich erinnere mich. Komische Zeiten haben wir jetzt, alle so gleichgültig, als wenn es niemanden etwas anginge. Dabei ist die Welt nun wirklich "zusammengeschrumpft". Dieser Krieg wütet ausgerechnet sozusagen auf dem Nachbarsgrundstück, und er kann die ganze Erde in Mitleidenschaft ziehen, wenn nicht gar zerstören. Sind wir jetzt so weit?
Ich kann die Motive der Kriegsfuehrenden nachvollziehen, aber ich muss zugeben, meine Angst ist groesser. Und ich glaube, dass ich nicht der einzige bin, der so eine unterschwellige Angst, so ein ungutes Gefuehl empfindet. Aber warum artikuliert das niemand offen? Tja, keine Lobby da. Nur die PDS, und die ist ja verpoent. Alle anderen wiederholen wie beim Rosenkranz: "das muss jetzt sein, das muss jetzt sein".
Und dann ausgerechnet jene Leute, die noch vor ihrem Wahlsieg das Wort Krieg nur mit Ekelgrimasse in den Mund genommen hätten. Wenn das nicht verwirrend und angsteinflößend ist.
Viele Grüße,
Kirsten
Hi!
Ja, ich erinnere mich. Komische Zeiten haben wir jetzt, alle so gleichgültig, als wenn es niemanden etwas anginge. Dabei ist die Welt nun wirklich "zusammengeschrumpft". Dieser Krieg wütet ausgerechnet sozusagen auf dem Nachbarsgrundstück, und er kann die ganze Erde in Mitleidenschaft ziehen, wenn nicht gar zerstören. Sind wir jetzt so weit?
Ich denke schon, daß da nicht alle so gleichgültig sind, wie es den ersten Anschein hat.
Es ist wohl eher eine Art Schock-Starre...
Und dann ausgerechnet jene Leute, die noch vor ihrem Wahlsieg das Wort Krieg nur mit Ekelgrimasse in den Mund genommen hätten. Wenn das nicht verwirrend und angsteinflößend ist.
Das geht mir genauso.
Andererseits sahen diese Leute auch ziemlich zerknirscht aus...
Ich würde wirklich mal gerne wissen, was da bei den Konferenzen vor sich gegangen ist. Es kann doch eigentlich nicht sein, daß die Vertreter von so vielen Nationen auf einmal gleichzeitig den Verstand verloren haben. Vor allem, nachdem jetzt munter weitergebombt wird, ohne daß jemand ernsthaft an eine Wirkung glauben kann...
Gab es noch Gründe, von denen wir nichts wissen? Haben die USA irgendwelche Druckmittel angedroht? Irgendwas stimmt doch da nicht... oder geht das nur mir so?
Ciao,
Mirko
Hallo,
Nicht, daß ich jetzt gerade jemand bin, der voll und ganz für den Krieg im Kosovo ist, aber ich finde das Handeln der NATO im Moment richtig.
Begründung:
Es wurde versucht friedlich eine Einigung herbei zu führen und dafür ein Ultimatum gesetzt. Das Ultimatum lief aus. Und? Genau, es wurde erneut eines gesetzt. Und und und. Damit die NATO noch glaubwürdig bleibt, finde ich, daß sie jetzt endlich handeln mußte.
Sicherlich ist der Sinn des Handelns fragwürdig. Auch ist die Frage ob es eigentlich berechtigt ist sich einzumischen. Auch die Frage warum deutsche Soldaten an den Kampfeinsätzen beteiligt sind, wo doch die Bundeswehr eigentlich eine VERTEIDIGUNGS-Armee sein soll, muß man sich stellen. Aber ich denke hierfür ist es jetzt schon zu spät. Der Krieg läuft, ob wir wollen oder nicht.
Viele Grüße
Julian
Hallo Julian,
Es wurde versucht friedlich eine Einigung herbei zu führen und dafür ein Ultimatum gesetzt. Das Ultimatum lief aus. Und? Genau, es wurde erneut eines gesetzt. Und und und. Damit die NATO noch glaubwürdig bleibt, finde ich, daß sie jetzt endlich handeln mußte.
Ja, sie hat sich in diese Zwickmuehle reingebracht, das haette sie schon lange vor den ersten Angriffen erkennen muessen.
Die Frage sei aber erlaubt, warum sie andere Zwickmuehlen, sei es in der Osttuerkei, in Teilen Afrikas oder im Tibet, geflissentlich vermeidet. Wenn es schon eine Weltpolizei gibt, dann muss sie gleichmaessig gerecht sein und Organ einer dahinterstehenden Weltgesetzgebung. Aber hier hart durchgreifen und woanders wegsehen, was ist daran "moralisch"? (dieses Wort wird ja immer wieder bemueht, um die Einsaetze zu rechtfertigen)
viele Gruesse
Stefan Muenz
Hallo,
Es wurde versucht friedlich eine Einigung herbei zu führen und dafür ein Ultimatum gesetzt. Das Ultimatum lief aus. Und? Genau, es wurde erneut eines gesetzt. Und und und. Damit die NATO noch glaubwürdig bleibt, finde ich, daß sie jetzt endlich handeln mußte.
Ja, sie hat sich in diese Zwickmuehle reingebracht, das haette sie schon lange vor den ersten Angriffen erkennen muessen.
Mal abgesehen davon, daß Verträge, die mit Pistole am Kopf unterschrieben wurden, im Normalfall ungültig sind...
Aber die NATO als Erpresser? So ein schlechtes Image will ja keiner, nein, es war ja nötig...
Die Frage sei aber erlaubt, warum sie andere Zwickmuehlen, sei es in der Osttuerkei, in Teilen Afrikas oder im Tibet, geflissentlich vermeidet. Wenn es schon eine Weltpolizei gibt, dann muss sie gleichmaessig gerecht sein und Organ einer dahinterstehenden Weltgesetzgebung.
Das sehe ich auch so. Mal abgesehen davon, daß ich bisher eigentlich dachte, daß eher die UNO die Weltpolzei ist, und die NATO nur zur Verteidigung dient...
Aber hier hart durchgreifen und woanders wegsehen, was ist daran "moralisch"? (dieses Wort wird ja immer wieder bemueht, um die Einsaetze zu rechtfertigen)
Würde ich auch gerne wissen...
Wer weiß, wenn wie die Lage aussähe, wenn es in Nordirland oder Kurdistan wertvolle Rohstoffe wie Uran oder Öl gäbe. Es ist wohl alles eher "moneysh" als "moralisch"... oder auch "Wieviel kostet die Moral"?
Ciao,
Mirko
... > aber ich finde das Handeln der NATO im Moment richtig.
Julian
Hallo,
endlich wurde dieses thema hier aufgegriffen! Es kann doch nichts wichtiger sein, sich derzeit gedanken darüber zu machen, dass Deutschland u.a. NATO-Länder erstmals seit Ende des 2. Weltkriegs wieder einen souveränen Staat bombardiert!!!
Da wird der Bundesrepublik Jugoslawien vorgeworfen, sich nicht an UNO-Resolutionen zu halten - und die NATO bombardiert einfach drauf los, wie es ihr passt, OHNE IRGENDEINE RECHTSGRUNDLAGE, ohne UNO-Beschluss, solange bis Milosevic unterschreibt, dass die NATO Truppen in seinem Land stationieren darf! Was bitte unterscheidet dann Milosevic von Clinton?
Ich kann mich nur hinsetzen und heulen, wenn ich die derzeitige Entwicklung beobachte - v.a. auch, dass Deutschland da wieder mittut. Jugoslawien wird sicher nie unterschreiben, dass sie
die stationierung von NATO-Truppen im eigenen Land billigt (wer würde sowas auch freiwillig unterschreiben??), eines hat die NATO jedoch schon erreicht: die Wiederaufnahme des
mühsamst beigelegten Kalten Kriegs und die Gefährdung des Weltfriedens. Gute nacht.
Hallo Stefan!
Ich mache da mal weiter, wo Du aufgehört hast oder gebe mal mein Kommentar dazu.
Eschede, für jeden ein Begriff. Seit dieser Zeit höre ich im Fernseh immer nur noch Bundesbahn. Das diese "banalen" Unfälle, wie über ein vergessenen Stoper fahren, Altag ist....! Diese Unfälle wird es wohl auch schon vor Eschede gegeben haben. Mit einem kurzen einbleden, des zusammengedrückten ICE‚s, kommt so ein Bild einer Lok, die über ein Stoper gefahren ist, doppelt gut! Ich schalte bei "heute" und "Tagesschau" schon immer um, wenn ich nur Bundesbahn höre. Die öffentlich rechtlichen Programme halten sich da noch etwas dezent zurück. Besonders übel finde ich es aber bei RTL und Pro7, wenn in den Mittelungen, ganz leicht mit Unterton, eine Meinung mit übermittelt wird!
Nochmal zurück zu Eschede und die andern Toten und Verletzten bei irgendwelchen Bahnunglücken, hin zu den Toten auf unseren Straßen. Über die vielen Kinder, die von irgend welchen Deppen täglich auf unseren Straßen tot gefahren werden, höre ich immer nur was am Jahresende. So nach dem Motto: Es sind dieses Jahr mal 2000 Kinder weniger platt gefahren wurden! Es ist normal, des einige 1000 Kinder pro Jahr verletzt oder getötet werden.
Vor 4-5 Tagen hörte ich im Radio, eine Organisation der UNO hat festgestellt, täglich sterben ein paar 1000 Kinder an verunreinigtem Trinkwasser und das wir höchst wahrscheinlich in 25 Jahren Krieg um Trinkwasser führen werden. Irgendwelche Sondersendungen im Fernseh dazu? Das es mit dem wichtigsten Lebensmittel zu Ende geht. Was sind 25 Jahre. Ich bin jetzt 23 Jahre, vielleicht habe ich mit 30 Kinder, das heißt, meine Kinder werden vielleicht mit 18 einen Krieg erleben. Für mich, der mit dem Bereich Trinkwasserversorgung, Aufbereitung usw. zu tun hat, noch etwas unverständlicher. Mit bestimmten Techniken kann man heute schon soviel Wasser sparen und muß auch kein Trinkwasser für die Toilettenspülung verwenden.
An alle die mein Posting hier lesen: Ihr spült jedes mal, ca. 6-9 Liter den Bach runter. Der 3-4fache Tagesbedarf eines Menschens an Trinkwasser. Dieser Hinweis ist zwar etwas komisch, aber dieser altägliche Wahnsinn.
Naja, ich mache am betsen Schluß. Ich hätte noch soviel Beispiele.
André
Hallo,
ich gebe Dir voll und ganz Recht und bin auch Deiner Meinung:
Besonders übel finde ich es aber bei RTL und Pro7, wenn in den Mittelungen, ganz leicht mit Unterton, eine Meinung mit übermittelt wird!
Ich möchte hierbei aber nicht einmal so sehr auf deren Meinung, die sie mitverbreiten eingehen, sondern vielmehr auf ihre Art an Nachrichten zu gelangen und Nachrichten zu verfolgen. Der Freund einer Bekannten von mir ist mit einem Privatflugzeug letztes in Spanien abgestürtzt. Bevor es manch ein Angehöriger wußte waren deutsche Privatsender schon vor Ort in Spanien um die neusten Bilder zu haben. Ist das noch richtig? Landen wir so nicht schon bald an dem Punkt, wo man aus den Medien erfährt, daß seine Bekannten verunglückt sind? Sind das auch noch wirklich Nachrichten oder nur noch sensationsgeile Sendungen?
Ich denke ein großer Teil der (fehlenden) Berichterstattung liegt einfach an den Medien selbst. Man suchen nur noch nach Sensationen. Ein kleiner Krieg im Kosovo ist langweilig, Jugoslawien ist als Thema inzwischen ausgekaut. Neues muß auf den Tisch. Wie man an Infos kommt ist ganz egal.
An oben genanntem Beispiel wurde mir auch wieder einmal klar mit welch üblen Mitteln recherchiert wird. Im Krankenhaus, in das der Pilot der Maschine eingeliefert wurde, wollte man schon den Verwandten am Telefon keine Auskunft mehr geben weil sich zuvor schon x Reporter als Onkel oder irgendeinen Verwandten ausgegeben hatten. Was ist nur aus unseren Medien und deren Berichterstattung geworden!?!
Ich glaube nicht, daß es die Menschen nicht interessiert was im Mont Blanc-Tunnel passiert ist, auch nicht, daß ihnen der Kosovo-Krieg egal ist, nein, ich denke es wird nur in den Medien als nachrangig dargestellt und somit hat es äußerlich den Anschein als wurde niemand mehr ein Wort darüber verlieren.
Viele Grüße
Julian
Krieg im Fernseher...einfach davor sitzen, zuschauen, als wäre es ein neuer Action-Film mit Schwarzenegger. Pervers... Es ist überhaupt nicht in Ordnung, dass Menschen dort terrorisiert und getötet werden, nur weil andere behaupten, irgendein Gebiet stehe ihnen zu.
Aber es ist auch nicht in Ordnung, dass die Nord Atlantische Terror Organisation solche Anlässe dafür verwendet, dem Kongress die Existenzberechtigung von "Spielzeugen" (B-2 Bomber) zu beweisen, die pro Stück vergleichsweise 1/4 des Österreichischen Budgets (25 Mrd. Schilling - 3.57 Mrd Dm) kosten.
Es soll mir keiner erzählen, die Amis mischen sich nur ein, weil sie die Unabhängigkeit einer Volksgruppe garantieren wollen. Denn wo waren sie in 1956? Oder in 1968? Damals sind sie sogar "eingeladen" worden zu helfen! Da haben auch zwei Staaten für ihre Unabhängigkeit gekämpft...
NATO steht für ein Verteidigungsbündnis - aber es wurde kein NATO-Mitglied angegriffen... es soll aber nicht bedeuten, dass ich die Taten der Serbischen "Spezialpolizei" gut heisse, aber auf dieser Weise wird aus Milosevic ein Held gemacht - genauso wie es bei Saddam war.
Der Holocaust ist noch nicht so lange her - aber wir haben überhaupt nichts daraus gelernt. Wann kapieren wir's endlich?
Hallo,
Wo sind die Zeiten hin wo Nachrichten noch Nachrichten waren? Das Elend fing doch vor ca. 15Jahren mit den Privatsendern an. Heute ist doch ein Pickel auf dem Allerwertesten von Protzkönig(in) xy viel Interessanter als 100000de Tote bei einem „Bibokrieg" in Afrika. Wenn ich mir hin und wieder Beklopptensendungen wie „Explosiv" etc. ansehe bekomme ich das kalte Kotzen. Da werden teilweise irgendwelche Schicksalsschläge von Personen dargeboten wo sie auch noch selber schuld dran sind - Hilfe, ich bin beim Rückwärtsfahren meinen blinden querschnittsgelähmten Rollstuhlfahrenden nochfastneuen 95Jährigen Exmann über den Fuß gefahren. Jetzt wird natürlich Mercedes verklagt weil der Außenspiegel vom Werk aus nicht richtig eingestellt war.....Tja Leute, das sind Nachrichten die die Welt bewegen. Was Interessiert da schon das 4578te Kind welches durch einen Besoffenen Idioten zermatscht wird, oder das 379te mißbrauchte Kind? Solche Nachrichten sind genau so Interessant wie die neusten Meldungen aus Israel oder Libanon. Jedes Volk bekommt das was es verdient !? Armes Deutschland, sind wir wirklich so primitiv? Anscheint schon, sonst hätten solche Sendungen nicht so hohe Einschaltquoten. Oder läuft dieser Müll nur nebenbei wie z.B. ein Radio? Ich hoffe das es so ist, sonst würde ich mich für meine Landsleute in Grund und Boden schämen.
Seit ich mich etwas Intensiver im Internet rumtreibe, sehe ich kaum noch Fern, und es fehlt mir nicht im geringsten. Mal sehen, vielleicht melde ich die Kiste demnächst ab. Das Geld gebe ich lieber fürs Netz aus, da bekommt man wenigstens Infos und Nachrichten die von niemanden „zurechtgebogen" wurden. Werden sich in der Zukunft die klugen Köpfe im Netz bilden, und die „Primitivos" durchs Fernsehen? Diese Entwicklung interessiert mich im Moment am meisten am Netz. Selbst wenn das Netz kostenlos währe, der Großteil der Bevölkerung ist (momentan) einfach zu dumm um überhaupt einen PC bedienen zu können, oder zu arm um ihn zu kaufen. Das ist kein Vorurteil von mir, sondern Erfahrung durch meine Langjährige Tätigkeit als „Außendienstmensch".
Macht es gut ihr Lieben und schaltet das nächste mal ab wenn so ein Müll in der Kiste läuft. Oder macht euch einfach mal die Mühe und denkt nur 15sec. über einen Beitrag nach, dann merkt ihr erst richtig was da den ganzen Tag ein Dreck über den Äther geht.
Thomas
Hallo Thomas,
Seit ich mich etwas Intensiver im Internet rumtreibe, sehe ich kaum noch Fern, und es fehlt mir nicht im geringsten. Mal sehen, vielleicht melde ich die Kiste demnächst ab. Das Geld gebe ich lieber fürs Netz aus, da bekommt man wenigstens Infos und Nachrichten die von niemanden „zurechtgebogen" wurden.
Ich glaube schon, dass Nachrichten immer zurechtgebogen werden, einfach weil die Sprache selbst nicht objektiv genug sein kann. Das ist auch im Internet nicht anders, und auch im Internet steht hinter jedem Informationsangebot eine Anbieter, dessen Interessen man entweder kennt oder auch nicht. Aber der Unterschied ist, dass man sich im Netz selber informieren muss und die Informationen nicht einfach - gebeten oder ungebeten - zu einem kommen. Wenn man sich aber erst mal aufraffen muss, um sich Informationen zu besorgen, setzt man sich wohl intensiver und kritischer damit auseinander, als wenn man sie einfach in den Mund geschoben bekommt.
Werden sich in der Zukunft die klugen Köpfe im Netz bilden, und die „Primitivos" durchs Fernsehen? Diese Entwicklung interessiert mich im Moment am meisten am Netz.
Gedacht habe ich diesen Gedanken auch schon. Aber erstens nimmt auch im Internet die Anzahl der Plattheiten zu, je mehr Leute da hineindraengen, und zweitens gibt es auch Fernsehsender, die deutlich ueber dem Niveau liegen. Ich sehe zwar eine Zweiklassengesellschaft von "Informierten" und "Verbloedeten" auf uns zukommen, aber ich glaube nicht mehr so sehr daran, dass man das an bestimmten Medien festmachen kann.
viele Gruesse
Stefan Muenz
Hallo Thomas und Stefan (und der ganze Rest),
Ich glaube schon, dass Nachrichten immer zurechtgebogen werden, einfach weil die Sprache selbst nicht objektiv genug sein kann.
Nunja, aber man könnte auch im Fernsehen verschiedene Seiten von verschiedenen Leuten beleuchten lassen (was z.T. zum Glück ja auch so ist).
Was mich wirklich stört ist z.B., daß die amerikanischen Sender den Krieg nicht mal als solchen bezeichnen (laut einem Privatsender, weiß nicht mehr welcher es war, sogar nicht mal dürfen!), sondern immer nur als "militärische Konfliktlösung"...
Das ist auch im Internet nicht anders, und auch im Internet steht hinter jedem Informationsangebot eine Anbieter, dessen Interessen man entweder kennt oder auch nicht. Aber der Unterschied ist, dass man sich im Netz selber informieren muss und die Informationen nicht einfach - gebeten oder ungebeten - zu einem kommen. Wenn man sich aber erst mal aufraffen muss, um sich Informationen zu besorgen, setzt man sich wohl intensiver und kritischer damit auseinander, als wenn man sie einfach in den Mund geschoben bekommt.
Das ist auch ein wichtiger Punkt, aber was mir am Internet noch besser gefällt: Im Internet sind Leute aus fast allen Ländern vertreten, man bekommt also immer alle Seiten zu hören.
Ich bin z.B. in einer Mailing Liste, die eigentlich gar nichts mit Krieg zu tun hat, aber die Meinungen der Russen und Griechen in dieser Liste waren schon recht interessant. Leider auch nicht sehr aufmunternd...
Gedacht habe ich diesen Gedanken auch schon. Aber erstens nimmt auch im Internet die Anzahl der Plattheiten zu, je mehr Leute da hineindraengen,
Da hast du leider Recht...
und zweitens gibt es auch Fernsehsender, die deutlich ueber dem Niveau liegen.
Aber auch bei niveauvollen Sendungen muß man kritisch sein...
Ich sehe zwar eine Zweiklassengesellschaft von "Informierten" und "Verbloedeten" auf uns zukommen, aber ich glaube nicht mehr so sehr daran, dass man das an bestimmten Medien festmachen kann.
Ich glaube eigentlich weder, daß es eine derart streng geteilte "Zweiklassengesellschaft" geben wird, noch daß es an den Medien liegt.
Es gibt einfach Leute die solche Themen mehr oder weniger interessieren. Dafür gibt es viele Gründe, nicht nur "Verblödung durch TV". Manche möchten sowas einfach nicht wahr haben, andere haben anderen Streß, etc...
Es ist halt so, daß das Internet mehr, und vor allem differenziertere Informationen bietet. Aber auch TV-Junkies haben die Chance sich zu informieren.
Ach ja, zum Schluß mal meine Meinung zur Situation:
Daß das Geschehen im Kosovo gestoppt werden mußte, steht wohl außer Zweifel. Auch eine militärische Lösung ist meiner Meinung nach nicht prinzipiell abzulehnen gewesen.
Es gibt aber zwei gewaltig große Fehler: es wurden Russland und China nicht in eine Lösung mit einbezogen (das wird uns evtl. noch viele Sorgen machen), und die NATO bombt und bombt ohne zu überlegen, ob das überhaupt noch einen Sinn hat.
Als die ersten Bomben fielen, dachte ich noch: Naja, wird wohl nicht viel helfen, aber es ist vielleicht eine Warnung für Milosivic. Nun ist schon die 5. Nacht vorbei, und es ist schon lange kein "Warnschuß ins Knie" mehr, sondern nur noch eine (meiner Meinung nach) sinnlose Zerstörungsorgie...
Ciao,
Mirko
Hallo zusammen,
eins frage ich mich nur: wo waren die vielen Stimmen gegen den Krieg noch vor einem Monat? Dort herrschte im Kosovo schließlich auch Krieg und es kamen täglich Schreckensmeldungen über neue niedergebrannte Dörfer im Fernsehen - allerdings interessierte es da noch keinen. Der einzige Unterschied ist nun, daß sich die Nato nun beteiligt, aber die Greueltaten gibt es schon seit langem und nicht erst seit dieser Woche.
Allerdings ist auch die Frage, ob die Sanktionen etwas bringen werden, wenn Milosevic sie unterschreiben sollte. Schießlich handelt es sich dabei um einen ethnischen Konflikt, der jetzt schon ein halbes Jahrtausend andauert...
Mit nachdenklichen Grüßen,
Nicolas Muehlen
Hallo Nicolas,
eins frage ich mich nur: wo waren die vielen Stimmen gegen den Krieg noch vor einem Monat?
Welche vielen Stimmen? Findest Du, dass es sehr viele sind derzeit, die sich mal ueber das unmittelbare Geschehen hinaus ueber Gewaltspiralen und Weltfrieden Gedanken machen? Es gibt zwar Widerstand gegen den Nato-Einsatz, aber das ist zumeist einfach das Geschrei der Gegner. Das sind die gleichen Leute, die das serbische Vorgehen im Kosovo in Ordnung finden.
Dort herrschte im Kosovo schließlich auch Krieg und es kamen täglich Schreckensmeldungen über neue niedergebrannte Dörfer im Fernsehen - allerdings interessierte es da noch keinen.
Das stimmt allerdings. Nur: man kennt ja gar keine anderen Nachrichten. Wenn es nicht Kosovo war, war es Ruanda, Kurdengebiet oder sonstwo. Ketzerischer Gedanke: ist unsere Abstumpfung vielleicht deshalb so gross, weil die Massenmedien in so vielen unauffaelligen Jahren ihrer Allgegenwart mittlerweile so gruendlich gewirkt haben, dass wir selbst die schlimmsten Meldungen irgendwo in unseren Alltag eingebaut haben, irgendwo zwischen Einkaufszettel und Lottoschein? Vielleicht sind wir schon lange nicht mehr in der Lage, Gefahren usw. ausserhalb unseres Alltags richtig einzuschaetzen, weil wir ja andauernd davon lesen, hoeren und sehen, und nie ist uns selber was passiert dabei.
viele Gruesse
Stefan Muenz
PS: ich hab mal auf Oesi-Sender umgeschaltet, da klingt das alles schon etwas anders.
Liber Stafan, liebe MitleserInnen!
business as usual:
... der Tag nach dem ersten NATO-Angriff; eine Kollegin (sie stammt aus Ex-Jugoslavien) kommt in der Früh und sagt zu mir: "So ein Frechheit, dieser Angriff!" ...warum?, frage ich zurück. Sie meint: "Es ist doch eine Sache von Jugoslavien, was mischt sich da die NATO ein?" ...da kommen Leute und unsere, noch gar nicht begonnene Diskussion bricht ab...
BUSINESS AS USUAL!
business as usual:
... am Nachmittag des zweiten Tages nach dem ersten NATO-Angriff; eine andere Kollegin (ebenfalls aus Ex-Jugoslavien) frag mich; ob ich auch einen Kaffe haben möchte, ich sage ja und wir trinken gemeinsam den Kaffee. Plötzlich sagt sie: "Weißt du, meine Mutter hat uns gestern Abend angerufen, du weißt sie lebt in der näche von Novi Sad. Sie hat sich von uns verabschiedet; sie sagte: «Kinder passt gut auf euch auf; ich glaube nicht, daß wir uns noch sehen»". Da glänzt etwas in den Augen meiner Kollegin als sie halb sich, halb mich fragt:"Warum töten sie sie?" ...das Telefon klingelt, ich muss dran...sie trinkt ihren Kaffe aus und geht ihrer Arbeit nach.
BUSINESS AS USUAL!
business as usual:
...am Freitagabend sitzen wir bei einem Freund, der zwei Monate in Indonesien verbrachte, er führt uns seine Dias vor. Bilder kommen, Bilder gehen. Auf einem ist ein junger indonesischer Student, der, wie wir es erfahren, ein Freund von ihm ist. Die folgende Bilder ziegen eine Stadt, mein Freund sagt im leichten Ton: "Diese Bilder haben jetzt schon historischen Wert." Wir sehen ihn fragend an; worauf er es uns berichtet, daß die Stadt nicht mehr existiert. Sie wurde in den Unruhen, wie es in den Kurzmeldungen hieß, zerstört und daß er sich große Sorgen um seinen Freund -den Student- macht, weil er seit fast zwei Monaten nichts von ihm und seiner Familie gehört hat.
...wir saßen nur stumm da.... Wir hatten keine Ahnung. ....
BUSINESS AS USUAL?
»»Aber, Leute, es ist Krieg!!!»»
Ja, es ist Krieg! Es toben derzeit über mehr als hundert (!) Kriege auf disem Globus. Ich kann nicht mal fünf aufzählen. Wessen Schuld ist das? Meine? Die von den Fernseh-, Radiosensender? Oder die von den Nachrichtenagenturen?
Wir werden heute mit Information förmlich überflutet. Der Globus wurde zu einem Ball, alles ist zum Greifen nah." Was darf es heute sein: Naturkatastrofen, Unfälle, Kriege? -Ich nehme alles, aber bitte mit einer kräftigen Priese Werbung, zu leichterer Verdauung. Sie wissen; mein Magen!"
BUSINESS AS USUAL!
»»Aber, Leute, es ist Krieg!!!> but the show must go on!
Ja, es ist Krieg. Nich nur in Kosovo oder in Indonesien. Die Medien tragen ihren eigenen Krieg aus, der Kampf tobt um uns und wir sind auch die Leidtragenden. Nur der ist gut der früher, schneller, interessanter, "effektiver" Berichtet. Wir sehen täglich in den Sendungen von Granaten zerstümmelte Leichen, verhungerte Kinder, abgestürze Flugzeuge. Und wir sind in der ersten Reihe immer dabei, live, unverletzt, beim Bier oder beim Kaffee.
-Das kann doch nicht so schlimm sein? Oder? Da sind ja die Reporter, die Fernsehsender, wie bei der Oskarverleihung, alles ist unter Kontrolle, alles ist in bester Ordnung! Oder? Diese Menschen da, sie sterben doch nicht wirklich? Oder? Direkt vor den Kameras, direkt in sie hinein?...Ach, ich hatte ja keine Ahnung!
BUSINESS AS USUAL!
Einerseits werden wir Tag für Tag mit der Unmenschlichkeit eines Krieges oder mit der niedersmetternden Macht eines Naturgewalts konfrontiert, anderseits werden diese Ereignisse, durch die "Berichterstattung" zu eine Art von Show gemacht. Die "Themen" werden von den Medien breitgetreten, bis niemand mehr richtig hinhört/hinhören kann. Es gib scheinbar keine Gewichtung mehr in den Nachrichtenredaktionen. Es wir ein Thema aufgegriffen eine Weile hochgehalten, dann läßt man es fallen und vergessen ist die Angelegenheit, die nächste Story muss her.
Daß Tote, Verletzte und Leid nicht verschwinden wenn wir den Fernseher ausschalten, merken wir vielleicht erst dann, wenn es uns persönlich trifft. Ernst dann fragen wir uns, ob es wirklich wahr sein kann, daß "the show must go on!" ?
Thomas J. Sebestyen
Hallo Stefan,
business as usual?
das passiert doch auch hier im Forum!
irgendwie komme ich nicht ganz klar, beklagst Du Dich ueber eine gewisse Teilnahmslosigkeit der Forumsteilnehmer am Geschehen auf dem Balkan oder bist Du der Meinung, das dies eine Reaktion auf die Berichterstattung in den Medien ist?
Ich fuer meinen Teil muss mich hier der Meinung von Kirsten anschliessen, die die Frage nach der Berechtigung eines solchen Thread in diesem Forum stellte. Was ware denn passiert, wenn jemand zu diesem Thema einen Beitrag gepostet haette?
Die Reaktionen waeren von "was hat das mit HTML zu tun?" bis "es gibt genuegend andere Foren zu solchen Themen!" gewesen. Und das liegt wahrscheinlich daran, dass viele Teilnehmer eigentlich nicht realisiert haben oder nicht abschaetzen koennen (wollen?), was hier passiert.
Wir haben mitten in Europa einen Krieg! Ob berechtigt oder nicht, da habe ich eine gespaltene Meinung.
Einerseits finde ich es richtig, dass die NATO entgegen Ihrer Verteidigungsdoktrien versucht, einen -wie ich meine- Diktator an seiner persoenlichen "Endloesung" zu hindern. Sollte sich Hitler wiederholen? Milosevic hatte monatelang die Moeglichkeit dieser letzten Konsequenz auszuweichen, aber er hielt es aus Machtbestreben fuer noetig, allen Vermittlungsversuchen eine Absage zu erteilen. Gestern war es Bosnien, heute der Kosovo und morgen wird es vielleicht Mazedonien sein. Die Historiker sind sich heute einig, dass zur damaligen Zeit ein rechtzeitiges Eingreifen der restlichen Welt vieles verhindert haette. Vielleicht nicht einen Krieg aber mit Sicherheit die Leiden der sog. "nichtarischen" Bevoelkerungsgruppen.
Andererseits habe ich Angst, dass dieser Krieg nicht lokal eingegrenzt bleibt. Ich befuerchte, dass Milosevic irgendwann innenpolitisch so unter Druck geraet und einen markanten Befreiungsschlag versuchen wird. Man sollte sich vielleicht daran erinnern, dass Italien an der engsten Stelle nur 20 oder 30km von Jugoslawien entfernt ist. Sollten dort Raketen einschlagen, traete sofort der Verteidigungsfall der NATO in Kraft und das wuerde eine Ausweitung auf Bodentruppen bedeuten. Und dann wird vielen - jetzt teilnahmslosen - Menschen erst wirklich ein Licht aufgehen. Und es wird sich die Frage nach der Kraft der Nationalisten in Russland mit ihrer traditionellen slawischen Verbundenheit aufwerfen.
Und ich fuerchte den neu aufkommenden Geist durch "endlich sind wir dabei" bei uns. Es stellt sich sicherlich die berechtigte Frage, ob Deutschland - bedingt durch seine Vergangenheit - gerade auf dem Balkan praesent sein muss. Aber die Fragestellung allein stellt dich doch momentan in eine Ecke, in welcher du sofort ein Drueckeberger oder Vaterlandsverraeter bist. Und in dieser Ecke zaehlen auch keine Argumente. Ob der Weg der PDS nach Karlsruhe richtig ist, mag jeder fuer sich selbst entscheiden.
Ich habe ein mulmiges Gefuehl, oder deutlicher gesagt: ICH HABE ANGST!! Und es interessiert mich eigentlich im Augenblick ueberhaupt nicht, ob auf der CEBIT ein noch kleineres Handy, noch tollere e-commerce-Loesungen oder sonstige Neuheiten und Entwicklungen vorgestellt wurden. Und es interessiert mich noch viel weniger, ob der neue IE5 einen Blocksatz-Bug hat oder nicht, es interessiert mich noch viel weniger, ob "Webmaster" ihre Seiten MICROWELLEN-kompatibel gestalten sollen oder nicht.
Vielmehr bewegt mich die Frage: WO WIRD ES HINFUEHREN?
Zu der Rolle der Medien moechte ich eigentlich nur sagen: es gibt diese und jene!
Ich finde die Berichterstattung der oeffentl.rechtlichen wie ARD ZDF und ORF! vollkommen in Ordnung, auch trotz der sicherlich mangelnden Informationsbereitschaft der verantwortlichen Stellen in Bruessel. Wer sich in solchen Zeiten auf die Berichterstattung der Privaten verlaesst, na ja, der ist selber schuld, wenn ihm vorgegaukelt wird, das ein neues Schuhmacher-Kind wichtiger als Jugoslawien ist. Und das gute alte Wort-Radio hat seine Daseinsberechtigung noch lange nicht verloren. Der Glorifizierung des Internets kann ich mich in diesem Fall nicht anschliessen. Der Vorteil dieses Mediums ist die persoenliche Zusammenstellung von Informationen, die mit Sicherheit keinen so hohen Filterungsgrad wie im TV haben. Aber auch hier wimmelt es von Scharlatanen und Interssengruppen, die hier ihr eigenes Sueppchen kochen. Und dies ist genauso schlimm wie manche Oberflaechlichkeit in den anderen Medien.
in diesem Sinne
Gruesse
Wilhelm
<der bei SENDEN lange ueberlegte>
Hallo Wilhelm,
irgendwie komme ich nicht ganz klar, beklagst Du Dich ueber eine gewisse Teilnahmslosigkeit der Forumsteilnehmer am Geschehen auf dem Balkan oder bist Du der Meinung, das dies eine Reaktion auf die Berichterstattung in den Medien ist?
Ich beklage mich nicht ueber die Teilnahmslosigkeit der Forumsteilnehmer. Ich hab den Thread nur begonnen, weil ich persoenlich wenigstens mal an einer Stelle hier darauf hinweisen will, dass wir uns meiner Meinung nach in einer aussergewoehnlichen und vor allem aussergewoehnlich gefaehrlichen Situation befinden. Ich selber beantworte auch weiterhin brav Fragen zum Fach und bin froh, dass das Forum weiterhin gut laeuft. Wenn das widerspruechlich klingt, muss ich darauf verweisen, dass ich ja auch noch nicht aufgehoert habe, zu essen und zu trinken und Musik zu hoeren.
Ich fuer meinen Teil muss mich hier der Meinung von Kirsten anschliessen, die die Frage nach der Berechtigung eines solchen Thread in diesem Forum stellte. Was ware denn passiert, wenn jemand zu diesem Thema einen Beitrag gepostet haette?
Wenn Du die juengsten Reflextionen mitgelesen hast, in denen es darum ging, was in dieses Forum gehoert und was nicht, dann weisst Du, dass ich unter anderem alles hier fuer erlaubt halte, was Teilnehmern persoenlich auf den Naegeln brennt. Da es sich um ein Fachpublikum handelt, dass seine Tage (und Naechte <g>) mit Webseitenbasteleien verbringt, dominieren die entsprechenden Themen, und das ist ja auch in Ordnung so. Sonst wuerde man sich vielleicht fragen, was dieses Forum mit der Flagge von SELFHTML zu tun haben soll. Aber wenn es eben mal andere Themen sind, dann ist das genauso in Ordnung. Und ich selber nehme mir durchaus das Recht raus, auch mal andere Themen anzuzetteln, wenn mir danach ist.
Die Reaktionen waeren von "was hat das mit HTML zu tun?" bis "es gibt genuegend andere Foren zu solchen Themen!" gewesen. Und das liegt wahrscheinlich daran, dass viele Teilnehmer eigentlich nicht realisiert haben oder nicht abschaetzen koennen (wollen?), was hier passiert.
Wie gesagt, wenn jemand anderes als ich das Thema aufgeworfen haette und noch jemand anderes darauf geantwortet haette, hoer auf damit, das gehoert nicht hierhin, dann haette ich demjenigen geantwortet, dass das durchaus hierhin gehoert. Und vielleicht haette ich es sogar fachlich zu begruenden versucht: denn wer mit HTML zu tun hat, publiziert etwas, und wer publiziert, hat Verantwortung. Und wer Verantwortung hat und so tut als sei nichts, der verbreitet damit die Ansicht, es sei nichts.
Einerseits finde ich es richtig, dass die NATO entgegen Ihrer Verteidigungsdoktrien versucht, einen -wie ich meine- Diktator an seiner persoenlichen "Endloesung" zu hindern.
Andererseits habe ich Angst, dass dieser Krieg nicht lokal eingegrenzt bleibt. Ich befuerchte, dass Milosevic irgendwann innenpolitisch so unter Druck geraet und einen markanten Befreiungsschlag versuchen wird.
Ich denke, damit ist die Situation hervorragend beschrieben. Und nichts anderes wollte ich mit dem Posting und den Links bezwecken. Einfach mal bei den paar hundert Leuten, die auffaelligere Threads wie diesen mittlerweile mitlesen, fuer die entsprechende Nachdenklichkeit zu sorgen. Was jeder am Ende mit seinem Gewissen ausmacht, kann und will ich nicht beeinflussen. Aber ueberhaupt mal die Stimme des eigenen Gewissens zu vernehmen - wenn so ein Thread mit seinen unterschiedlichen Toenen das erreicht, hat er viel erreicht.
viele Gruesse
Stefan Muenz
Hallo Stefan,
Ich selber beantworte auch weiterhin brav Fragen zum Fach und bin froh, dass das Forum weiterhin gut laeuft. Wenn das widerspruechlich klingt, muss ich darauf verweisen, dass ich ja auch noch nicht aufgehoert habe, zu essen und zu trinken und Musik zu hoeren.
Ich sehe da keinen Widerspruch, anscheinend habe ich da was falsch ruebergebracht, sorry.
Ich meinte absolut nicht, das jetzt alles andere unwichtig ist. Ich tue auch noch alles wie bisher.
Obwohl, wenn ich genauer ueberlege, trinke ich gewisse Getraenke weniger, aber das hat wohl andere Gruende. <g>
Gruesse
Wilhelm
ich hab mir dein Posting grad mal durchgelesen (4 mal).
ich kann dir in alles punkten nur zustimmen.
ich glaube ANGST haben wir alle.
was ist wenn die da unten ein paar mittelstreckenracketen haben? bumm - dann könnte münchen weg sein. rom. griechenland und und und.
--- :-( ---
Hallo alle zusammen,
Der Krieg ist kein Krieg zwischen Microsoft und Netscape, der KRIEG ist ein KRIEG zwischen Menschen und Menschen!
Ich will hiermit dazu aufrufen zusammen mit Euch eine Homepage aufzubauen, die genau dieses Problem klar verdeutlichen soll. Ich weiss zwar nicht ob es was bringt, aber irgendwie ist es doch auch eine Expression unserer Meinung oder nicht?!
Machen wir es doch nach dem Motto "United DJ‚s for Central America"
nur "United Webdesigner for Balcan"
Gruß
Sebastian
--- :-( ---
HI
du hast recht.
ich würde dir gerne helfen. gibts schon was konkretes ?
Fabian
Hi Forum, hi Stefan,
ich finde es gut, daß ein derart brisantes Thema auch in einem solchen forum angesprochen wird (angesprochen werden darf). Dafür gebührt Stefan mein Respekt.
Meine Meinung: Die Kosovo Frage ist ernst ! Ein Eingreifen der Nato ist gerechtfertigt, insbesondere da es hier um eine völkerpolitische Frage geht und um die Einhaltung einer sehr gesunden humanitären Einstellung, die ein jeder von uns in seinem Herzen mittragen sollte, nämlich daß die Würde von Menschen gewahrt bleibt. Milosevic und seine Anhänger brechen dieses Grundrecht eines jeden, indem sie eine Politik (kann man das überhaupt Politik nennen) der Gewalt und des Schreckens über den Kosovo bringen und darin die Legitimation des Völkermordes propagieren.
Nach meinem Rechtsempfinden (man mag es für richtig oder falsch halten) rechtfertigt dieses ein (auch militärisches) Vorgehen gegen Milosevic. Trotzdem habe auch ich Angst, denn diese Situation ist sehr gefährlich für den Frieden in Europa.
Gruß
Andy